FSV mit Köpfchen: "Auf gut Glück den Nischel hingehalten"

Der FSV Zwickau beendete nach vier sieglosen Spielen seine Talfahrt und schlug den FC Carl Zeiss Jena vor eigenem Publikum mit 2:0. Das Team von Trainer Joe Enochs zeigte eine kämpferisch ansprechende Leistung, bei der sie sich taktisch nicht ganz an den Matchplan hielten – zum Glück für Zwickau.

"Der Sieg war notwendig"

Tarsis Bonga lief in der 83. Minute alleine auf Jena-Keeper Raphael Koczor zu, sein abgefälschter Schuss trudelte durch die Beine des Torhüters in den Kasten – 2:0, das Spiel war entschieden. Für Zwickau war es der erste Sieg nach vier Partien ohne Dreier, das spült die Mannschaft von Trainer Joe Enochs direkt wieder auf Platz 13. "Wir haben uns nach einer guten Hinrunde in eine Situation gespielt, wo wir mit dem Rücken zur Wand standen", erklärte der US-Amerikaner am Mikrofon der "Telekom" seine Sorgen.

In der Hinrunde hielt sich Zwickau stets über dem Strich, nach 19 Partien stand Platz neun auf dem Papier. Zuletzt geriet Zwickau mit drei torlosen Niederlagen und einem Unentschieden gegen Karlsruhe wieder stärker in die Abstiegszone. "Der Sieg war notwendig", attestierte Enochs, man stünde schließlich genauso wie der Gegner aus Jena unten drin. Dass Zwickau das Kellerduell für sich entscheiden konnte, lag laut Enochs an Kleinigkeiten, "die uns heute gelungen sind, die uns in den letzten Wochen aber nicht gelungen waren."

Enochs' Matchplan geht nicht auf

Einem, dem etwas auf dem Platz gelungen war, war Davy Frick. Der Ex-Jenaer, der ein Spiel für die Profimannschaft und 87 Partien in U-Mannschaften des FCC absolvierte, hielt seinen Kopf bei einer Standardsituation hin und erzielte das 1:0. Oder wie Frick mit sächsischem Dialekt sagte: "Auf gut Glück den Nischel hingehalten." Dass hinter den Zwickauern aufreibende Wochen lagen, wusste auch der Torschütze, der im Nachholspiel unter der Woche gegen Karlsruhe nur als Joker fungierte: "Ich bin trotzdem stehend K.O."

Dass dann ausgerechnet am Ende einer unfreiwilligen, Englischen Woche die Big Points herausspringen, ist für die Westsachsen eine glückliche Fügung. Denn mit dem Sieg über Jena konnte das Team von Enochs einen direkten Konkurrenten auf Abstand halten, liegen nun fünf Punkte vor den Thüringern. Dabei war der Matchplan ursprünglich ganz anders ausgelegt: "Eigentlich wollten wir ein 3-5-2 spielen… dass wir teilweise zur Fünferkette zurückgefallen sind, war nicht das Ziel." Im Endeffekt lag aber genau darin wohl der Schlüssel zum Sieg, wie auch Enochs im Nachhinein freudig feststellte.

   

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