Unauffälliges Derby: Osnabrück hat "mit mehr gerechnet"
Es war erst das 9. Unentschieden in 43 Partien zwischen VfL Osnabrück und dem SC Preußen Münster und es hätte auch am Samstag wieder schnell in eine Richtung kippen können. Beim 0:0 trafen die Lila-Weißen gleich zweimal das Aluminium, zudem hielt ein Ex-Preuße die Null. Osnabrück konnte mit dem Punkt seinen Vorsprung wahren, aber nicht ausbauen.
"Die Wochen der Wahrheit"
Niederlagen für Karlsruhe, Uerdingen und Unterhaching, Remis für Halle und nur der SV Wehen Wiesbaden konnte dreifach punkten: Für den VfL Osnabrück war es auf dem Papier ein ansehnliches Wochenende, wenngleich die Ergebnisse der anderen für die Lila-Weißen keine Rolle spielen. "Die Wochen der Wahrheit haben bei uns am ersten Spieltag angefangen", erklärte Trainer Daniel Thioune gegenüber der "Telekom", auch mit Blick auf die kommenden Partien gegen die unmittelbaren Verfolger Halle und Karlsruhe.
In diesen Spielen hat es der VfL Osnabrück selbst in der Hand. Sechs Punkte vor Halle, vier Zähler vor Karlsruhe: Selbst wenn die Lila-Weißen die Partien nicht für sich entscheiden sollten, halten sie weiterhin alle Karten in der Hand. Im Derby gegen Münster gab es schließlich auch keinen Sieg, ohne das die Welt zusammenbrach: "Da fehlen halt die paar Zentimeter", so Thioune gelassen, dennoch trauerte er der Chance von Etienne Amenyido nach, der freistehend den Ball über den leeren Kasten setzte und nur die Latte traf: "Da müssen wir nicht drüber reden, das muss ein Tor sein. Schade."
Körber in zwei von drei Derbys zu Null
Vorwürfe machte der Trainer seinem 20-jährigen Schützling keine, es sei immerhin ein großer Schritt aus dem Jugendbereich in den Herrenfußball. "Wo der Ball reingeht, ist mir natürlich egal, aber überhaupt ins Tor und nicht an die Latte", ärgerte sich der Fehlschütze, der die Chance auf sein erstes Profi-Tor knapp verpasste. Der erfahrenere Marc Heider, der ebenfalls am Aluminium scheiterte, machte dem Jüngling Mut: "Dann hauen wir die Dinger halt nächstes Mal wieder rein."
Mit dem Toreschießen hatte Nils Körber im Dress des VfL Osnabrück bislang wenig zu tun, der Torhüter kam insgesamt zum dritten Mal im Derby zum Einsatz und hielt zum zweiten Mal die Null für die Lila-Weißen. Den einzigen Derby-Gegentreffer kassierte Körber von Halil Savran – allerdings im Trikot des SCP. "Ich bin nicht so extrem verbunden zu diesem Verein und habe keine besonderen Gefühle dabei. Die Jungs kenne ich natürlich, schön die wiederzusehen. Aber hier im Stadion zu spielen, war wie jedes andere Spiel auch", erzählte der 22-Jährige über seine Beziehung zum Ex-Verein, bei dem er eines der vier Derbys der letzten beiden Jahre auch von der Bank aus verfolgen musste. Seinen Kasten dieses Mal sauber zu halten, viel Körber nicht schwer: "Ich hab mit mehr gerechnet, da kam im Hinspiel viel mehr." Am Samstag geht es für den VfL mit einem Heimspiel gegen den Halleschen FC weiter.