Jena rutscht weiter ab: Kwasniok wird zum "Krisenmanager"
Statt Big Points im Kampf gegen den Abstieg einzufahren, ging es für den FC Carl Zeiss Jena in der Tabelle weiter nach unten: Beim 0:1 im Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Fortuna Köln präsentierten sich die Thüringer insbesondere im Spiel nach vorne zu ungefährlich. Trainer Lukas Kwasniok sprach im Anschluss über den "Faktor Psyche" und richtete im gleichen Zuge eine Kampfansage an die Kritiker seiner Elf.
Schwaches Spiel nach gutem Start
Vor der Partie trennten die Teams lediglich zwei Punkte – und damit hatte die Fortuna aus Köln etwas inne, das die Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena unbedingt einnehmen wollte: Den ersten Nichtabstiegsplatz. Es lief jedoch alles andere als erwünscht. Die Fortuna kletterte in der Tabelle, der FCC rutschte durch die Heimpleite gar noch einen Rang nach unten und befindet sich nun im tiefsten Abstiegssumpf. Cheftrainer Lukas Kwasniok zeigte sich auf der Pressekonferenz nach Spielende sichtlich enttäuscht: "Alles in allem muss man feststellen, dass es heute eine verdiente Niederlage gewesen ist."
Dabei gestaltete sich die Partie zu Beginn durchaus nach den Vorstellungen der Gastgeber. Jena spielte ansehnlich und hatte den Gegner aus dem Kölner Süden in den Anfangsminuten weitestgehend im Griff. Doch die Domstädter zeigten sich eiskalt, nutzten gleich eine ihrer ersten Möglichkeiten: Kegel netzte per Direktschuss aus dem Rückraum ein (13.). Jena war in der Folge zu passiv, jedoch kam auch von den Gästen wenig Zwingendes. Dann die Szene, die noch bis nach Spielende für Gesprächsstoff sorgen sollte: Felix Brügmann drang in den Strafraum ein, wurde von Kölns Ernst zunächst gehalten, dann auch auch noch am Hacken getroffen – eigentlich ein Elfmeter. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Henry Müller blieb stumm.
Kwasniok wird "ruck, zuck zum Krisenmanager"
Kwasniok am "Telekom"-Mikrofon: "Ein klarer Elfmeter. Aber wir suchen nicht die Schuld beim Schiri." Erst kurz vor der Pause wurde der FCC wieder gefährlich, erneut stand Angreifer Brügmann im Mittelpunkt. Eine sehenswerte Flanke von Manfred Starke köpfte der 26-Jährige jedoch freistehend über das Gehäuse. Im zweiten Durchgang fanden die Thüringer nicht mehr wirklich in die Partie, erspielten sich kaum noch nennenswerte Torchancen. Entsprechend ungefährdet konnten die Kölner letztlich drei Punkte aus dem Ernst-Abbe-Sportfeld entführen.
Nach der Niederlage gegen Zwickau nun also die nächste Pleite für den FCC. Umso bitterer, da es erneut gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller ging. Übungsleiter Kwasniok äußerte sich im Anschluss zur Wichtigkeit einer gefestigten Psyche im Abstiegskampf: "So wird man als Trainer ruck, zuck zum Krisenmanager. Das ist dann jetzt meine Aufgabe – diese Mannschaft wieder aufzubauen, nach vorne zu schauen." Denn auch bei nunmehr vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer sei noch nichts verloren. Überhaupt ist Aufgeben keine Option für den Cheftrainer: "An all diejenigen, die uns abschreiben: Wir kämpfen weiter."