Meppens schmutziger Sieg: "Manchmal weiß man nicht, warum"

Hansa Rostock machte das Spiel, der SV Meppen die Tore: Vor allem die erste Halbzeit gegen die Kogge ließ spielerisch arg zu wünschen übrig. Das kritisierten auch Trainer Christian Neidhart und seine Mannschaft. Die Punkte nahmen sie nach dem 2:0 natürlich trotzdem gerne mit.

"So konnten wir nicht weiterspielen"

Als Schiedsrichter Jonas Weickenmeier nach den ersten 45 Minuten zur Pause bat, wusste im Rostocker Ostseestadion wohl niemand so ganz genau, wieso es zur Halbzeit noch 0:0 stand. Die Gastgeber machten Druck, erspielten sich Chancen, ließen hinten nichts zu – und verpassten es trotzdem, sich einen zählbaren Vorteil zu verschaffen: "Wir haben keine gute Halbzeit gespielt. Wir waren eigentlich in allen Belangen unterlegen", gab Meppens Trainer Christian Neidhart auf der Pressekonferenz nach der Partie unumwunden zu: "Um es kurz zu fassen: Das einzig Positive an der Geschichte war, dass es nur 0:0 stand. So konnten wir nicht weiterspielen."

Auch Kapitän Martin Wagner schlug gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ähnlich kritische Töne an: "Wir haben alles vermissen lassen. Wenn man gewinnen und ein gutes Spiel bestreiten will, dann hat alles gefehlt." Soukou, Breier, Biankadi – die Rostocker Offensivreihe scheiterte aus besten Positionen an der Meppener Defensive, Keeper Domaschke oder sich selbst: "Eigentlich müssen wir in Rückstand geraten, weil Rostock das auch gut gemacht hat", fand Max Kremer. Das Entscheidende: Meppen ging nicht in Rückstand. Im Gegenteil.

Meppen macht’s mit Freistoß- und Traumtor

Nur wenige Minuten nach dem Anpfiff der zweiten Hälfte bekamen die Emsländer einen Freistoß: Amin trat an und schoss das Spielgerät in Richtung des Rostocker Tors. Komenda touchierte den Ball im Sechzehner noch mit den Haarspitzen – und plötzlich war Gastgeber-Torwart Gelios geschlagen (51.): "In der zweiten Halbzeit schießen wir direkt das 1:0, was uns voll in die Karten spielt", freute sich Kremer, denn nun musste Rostock noch offensiver agieren, als sowieso schon: "Ab dem Zeitpunkt haben wir unsere Chancen nach vorne gehabt. Und den zweiten Treffer nachgelegt."

Und der passte irgendwie ins Bild: Mit einem überaus sehenswerten Distanzschuss jagte Thilo Leugers den Ball in den Giebel, Gelios war erneut chancenlos (62.). "Ich nehme den Ball mit der Brust an und versuch’s einfach mal, und er fällt glücklich rein", beschrieb Leugers seinen Treffer der Marke "Tor des Monats": "Bei zehn Versuchen geht er vielleicht einmal rein, wenn ich Glück hab."

Sorgen um Proschwitz

Doch dieses Spielglück hatte Meppen an diesem Tag: "Der Schuss von Thilo Leugers ist natürlich kein Tor, dass du jede Woche so machst", fand auch Trainer Neidhart, der sich am Ende der Partie über den vierten Sieg in Folge freuen durfte: "Es gibt so Spiele, die gewinnt man und weiß manchmal nicht, warum. Aber am Ende müssen wir uns natürlich nicht dafür schämen, denn es geht gegen den Abstieg und dafür sind die drei Punkte enorm wichtig."

Nach dem Traumstart mit zwölf Punkten seit dem Jahreswechsel – und nur einer einzigen Niederlage, gegen Tabellenführer Osnabrück – hat Meppen mit dem Abstieg derzeit allerdings nur wenig zu tun. Platz acht bei acht Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze sprechen eine deutliche Sprache. Ob die Serie auch in der kommenden Woche gegen Wiesbaden hält?

Unklar ist noch, ob Nick Proschwitz dann mitwirken kann. Der Stürmer bekam bei einem Zweikampf mit Tanju Öztürk den Ellenbogen ins Gesicht und blieb zwischenzeitlich benommen liegen. Anschließend konnte der 32-Jährige zwar bis zum Ende durchspielen, soll nach Angaben der "NOZ" am Sonntag aber noch genauer untersucht werden. Der SV Meppen befürchtet, dass sich Proschwitz am Jochbein verletzt haben könnte. "Ich weiß nicht, ob es das Jochbein ist, das sah zumindest nicht gut aus und er hatte auch das Gefühl, dass da was kaputt ist. Das wäre natürlich eine Hiobsbotschaft, die wir so nicht wegstecken können", sagte Neidhart bei "Magenta Sport".

   

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