3:1! Karlsruhe siegt bei Uerdingen und springt auf Platz 1
Den 27. Spieltag in der 3. Liga eröffneten am Freitagabend mit dem KFC Uerdingen sowie dem Karlsruher SC zwei äußerst ambitionierte Teams. Die Vorzeichen hätten gleichwohl unterschiedlicher kaum sein können: Die Gastgeber aus Krefeld steckten in der Krise und hatten seit ganzen sieben Spielen nicht mehr gewonnen, während die Badener zuletzt Spitzenreiter Osnabrück schlugen und mit einem Sieg selbst auf Rang eins springen konnten. Die Trends bestätigten sich: Ein gnadenlos effektiver KSC siegte mit 3:1 und zerstörte die Uerdinger Aufstiegsträume womöglich endgültig.
Rodriguez hält den KFC im Spiel
Nach der unterirdischen Vorstellung bei der herben 0:4-Pleite in Halle am vergangenen Wochenende änderte Uerdingens Trainer Norbert Meier seine Startelf gleich auf mehreren Positionen: Rodriguez, Erb, Litka und Großkreutz rückten für Aigner, Lukimya, Krempicki und Holldack in die Startelf. Bei den Gästen aus Karlsruhe stand Stammtorhüter Uphoff nach überstandenen Rückenproblemen wieder zwischen den Pfosten. Gleich zu Beginn machten die KFC-Akteure deutlich, dass sie einiges gut zu machen hatte. So gehörte den Gastgebern auch die erste Möglichkeit: Nach einem Chipball von Beister stand Angreifer Osawe plötzlich frei vor Gäste-Keeper Uphoff, zögerte mit dem Abschluss jedoch zu lange (7.).
Ganz anders die Offensivfaktion des Karlsruher SC, bei der gleich die erste ernstzunehmende Tormöglichkeit saß: Von der rechten Seite flankte Stiefler perfekt in die Mitte, dort wartete Lorenz und vollendete unter das Tordach (11.). Uerdingen zeigte sich zunächst kaum geschockt, spielte weiter gut mit – im Angriffsdrittel haperte es jedoch. Es blieb bei zaghaften Abschlüssen aus der Distanz. Dann wieder die abgebrühten Badener: Eine Wanitzek-Hereingabe klärte Erb im letzten Moment. Kurze Zeit später klingelte es dennoch im Tor der Hausherren: Osawe verdribbelte sich im Strafraum und verlor den Ball an Stiefler, dessen Flanke KFC-Verteidiger Erb mit der Hand klärte – Elfmeter! Routinier Anton Fink ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss zur Freude der lautstarken Gästefans links unten ein (28.).
Manch Uerdinger Anhänger befürchtete zu diesem Zeitpunkt womöglich bereits die nächste Klatsche, doch die Meier-Elf wehrte sich weiterhin. Zunächst prüfte der aufgerückte Erb Schlussmann Uphoff nach einer Kopfballvorlage von Maroh (33.). Nur kurze Zeit später waren die Blau-Roten zurück im Spiel – unter gütiger Mithilfe des KSC-Torhüters. Beister versuchte es nach sehenswerter Drehung aus etwa 20 Metern, Uphoff wehrte den recht unplatzierten Schuss unglücklich nach vorne ab. Daraufhin fiel das Leder vor die Füße von Rodriguez, welcher den Anschlusstreffer herstellte (40.). Das 1:2 war gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand.
Pourié trifft Uerdingen ins Mark
In der Halbzeit reagierte KFC-Trainer Meier mit einem ersten Wechsel: Matuschyk blieb in der Kabine, der offensivere Kempicki ersetzte ihn. Und der Mittelfeldmann führte sich rabiat ein: Nach einem taktischen Foul zog Schiedsrichter Alexander Sather die gelbe Karte (53.). Insgesamt gestaltete sich die Partie zu Beginn des zweiten Spielabschnitts ausgeglichen, nennenswerte Torchancen blieben auf beiden Seiten zunächst aus – auch bedingt durch einige Ungenauigkeiten im Passspiel.
Gerade als die Hausherren wieder etwas drückender auftraten, schlug der KSC erneut effektiv zu. Lorenz führte einen Einwurf schnell auf Pourié aus, dieser setzte sich gegen die schläfrige KFC-Defensive durch und hob den Ball sehenswert über Schlussmann Vollath hinweg in das Gehäuse – 1:3 in der 63. Spielminute. Während sich die Gastgeber um den erneuten Anschluss mühten, brachte Gäste-Trainer Alois Schwartz Mittelfeldmann Camoglu für Groiß. Der 22-Jährige fügte sich nahtlos in das kompakte System ein, die Uerdinger kamen kaum noch durch die dicht gestaffelten Reihen der Badener und schienen zusehends zu resignieren.
Das Spiel plätscherte in der Folge dahin, die Meier-Elf wirkte nicht in der Lage, die Gäste noch einmal wirklich zu gefährden. Zu allem Überfluss verletzte sich KFC-Torhüter Vollath und musste durch Robin Benz ersetzt werden. Während bei den Hausherren die Luft raus war, setzte der KSC weiterhin Nadelstiche: Thiede und Lorenz verpassten das 4:1. Letztlich stand ein verdienter Auswärtssieg für Karlsruhe, das damit zumindest bis zum morgigen Samstag auf den Platz an der Sonne springt. Der KFC hingegen setzt die Misere fort, ist nun seit acht Spielen sieglos und verabschiedet sich wohl endgültig aus dem Kampf um die Aufstiegsränge.