Erleichterung bei Energie: "Jetzt ist der Knoten geplatzt"
Der Bann ist gebrochen: Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Sieg meldete sich Energie Cottbus am Samstag mit einem überzeugenden 3:0-Sieg gegen den SC Preußen Münster im Abstiegskampf zurück und feierte zeitgleich den ersten Heimsieg seit Ende Oktober. Entsprechend erleichtert waren die Beteiligten, traten zeitgleich aber auch auf die Euphorie-Bremse.
Historische Pausenführung
Als Claus-Dieter Wollitz nach Spielende zur Pressekonferenz kam, musste der Energie-Coach erstmal durchatmen. Die Freude über den so wichtigen Erfolg war dem 53-Jährigen dabei unverkennbar ins Gesicht geschrieben. "Wir hatten das Matchglück", stellte Wollitz fest und spielte damit unter anderem auf die frühe Führung durch einen direkt verwandelten Freistoß von Dimitar Rangelov nach nur vier Minuten an. Glücklich war der Treffer deshalb, weil er von einem Preußen-Spieler unhaltbar abgefälscht wurde. Doch dass der Sieg am Ende verdient war, darüber gab es keine Zweifel.
Der Aufsteiger, der die letzten fünf Heimspiele allesamt verloren hatte, begegnete den Preußen mit viel Leidenschaft und trat überhaupt nicht wie ein Tabellenvorletzter auf. Bezeichnend, dass ausgerechnet der zuletzt vom Pech verfolgte Streli Mamba erstmals seit Ende Januar wieder traf und Energie damit schon früh auf die Siegerstraße brachte (8.). Und nach nur 26 Minuten war die Partie mit dem 3:0 durch Winter-Neuzugang Daniel Bohl dann sogar bereits entschieden. Ein derart deutliches Ergebnis zur Pause hatte im Vorfeld wohl niemand erwartet. Ohnehin ging Energie erstmals in seiner Drittliga-Geschichte mit einer Drei-Tore-Führung in die Kabine. "Wichtig ist, dass man sieht, wie die Mannschaft seit Wochen versucht, alles umzusetzen, was wir vorgeben", lobte Wollitz den engagierten Auftritt seiner Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit nichts mehr anbrennen ließ.
"Der erste Schritt"
"Wir haben da weitergemacht, wo wir vergangene Woche aufgehört und haben uns heute belohnt", fand Lasse Schlüter im Gespräch mit der "Lausitzer Rundschau" und jubelte: "Wir haben 3:0 gewonnen, die Fans freuen sich, alles ist gut." Entsprechend überschwänglich fiel die Humba in der Fankurve nach Spielende aus. Auch Fabio Viteritti war hochzufrieden: "Jetzt ist der Knoten geplatzt. Es spielt jeder Mannschaft in die Karten, wenn man schnell 2:0 in Führung geht."
Doch so groß die Freude über den deutlichen Sieg auch war: Trainer und Spieler waren sichtlich darum bemüht, den Erfolg nicht zu hoch zu hängen – schließlich belegt Energie Cottbus noch immer einen Abstiegsplatz und hat drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. "Wir können das einordnen", betonte Wollitz. Ähnlich äußerte sich Schlüter, der gegenüber der Zeitung von einem "Anfang" sprach und davon, dass man nun ruhig bleiben müsse. Für Torhüter Kevin Rauhut, der erneut den Vorzug vor Avdo Spahic erhielt, war der Sieg "der erste Schritt, den wir heute auch gehen mussten." Den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt kann Energie Cottbus bereits am Mittwoch beim Auswärtsspiel in Halle machen. Mit einem Sieg könnten die Lausitzer den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze herstellen.