1860 gewinnt Derby, Osnabrück lässt in Köln Federn
Im zweiten Teil der Englischen Woche galt es für Tabellenführer Osnabrück den Vorsprung auf die Verfolger auszubauen – beim 0:0 in Köln gelang dies nur bedingt. Das "S-Bahn-Derby" zwischen 1860 München und der SpVgg Unterhaching entschieden hingegen die Löwen mit 1:0 für sich. Münster und Rostock neutralisierten sich lange, am Ende sorgte eine Einzelaktion für eine Entscheidung zugunsten der Gäste (0:1). Zudem spielten: Zwickau-Uerdingen (2:0) und Meppen-Würzburg (1:1).
Köln 0:0 Osnabrück: VfL muss mit Remis leben
Tabellenführer Osnabrück trat im Kölner Südstadion an. Gegen eine formstarke Fortuna galt es mit Blick auf Verfolger Karlsruhe vorzulegen. Die Hausherren tankten zuletzt jedoch mit sieben Zählern aus drei Partien Selbstvertrauen. So bekamen die Zuschauer anfangs eine enorm ausgeglichene Partie zu sehen. Beide Teams spielten auf die Führung, Chancen ergaben zunächst weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Dabei blieb es lange Zeit. Dafür gab es im Kölner Süden viele harte Zweikämpfe zu sehen: Aufseiten der Gastgeber sahen Ruprecht (30.), Kegel (34.) und Andersen (45.+1) Gelb, bei Osnabrück wurde Angreifer Pfeiffer verwarnt (13.).
Unverändertes Bild zu Beginn der zweiten Hälfte: Beide Teams mühten sich, kamen jedoch kaum einmal an der gegnerischen Defensive vorbei. Doch dann erhöhten die Gastgeber allmählich den Druck: Eberwein versuchte es aus der Distanz (66.). Durch die Kölner Angriffsbemühungen entstanden für den VfL Räume zum Kontern, welche die Gäste allerdings nicht zu nutzen wussten. Fortuna blieb engagiert, teilweise übertrieben es die Akteure von Trainer Kaczmarek: Fritz (75.) und Scheu (76.) sahen die gelben Karten Nummer vier und fünf. Weiter passierte nichts, letztlich leistungsgerecht teilten Abstiegskandidat Köln und Spitzenreiter Osnabrück die Punkte.
TSV 1860 1:0 Unterhaching: Löwen siegen im Derby
Die SpVgg aus Unterhaching reiste zum Auswärtsspiel – dafür waren allerdings lediglich sieben Kilometer zurückzulegen. Im Stadtduell bei den Münchner Löwen ging es für die zuletzt arg gebeutelte Schromm-Elf um die Trendwende. 1860 selbst siegte in drei der letzten vier Spiele und festigte damit einen Rang im Tabellenmittelfeld. In Giesing waren es allerdings die Gäste, die erstmals gefährlich vor das Gehäuse kamen. Kiomortzoglou probierte es per Volley-Schuss aus der Distanz, 1860-Schlussmann Hiller lenkte das Leder stark über die Latte (11.). Und die SpVgg blieb dran: Hufnagel blieb mit einem Schuss aus guter Position hängen (12.). Erst in der Folge trauten sich auch die Gastgeber häufiger nach vorne: Nach Vorarbeit von Mölders prüfte Owusu die Latte des Hachinger Tores (29.). Die Partie schien ohne Treffer in die Pause zu gehen – dann kam Karger: Der 1860-Mittelfeldmann leitete einen Angriff auf der linken Seite selbst ein, über mehrere Stationen bekam er das Leder im Strafraum zurück und schoss mit dem Pausenpfiff zur Führung für die Löwen ein (45.+1).
Im zweiten Durchgang sorgte nach ruhiger Anfangsphase Stefan Lex für den ersten Höhepunkt: Der Abschluss des Außenspielers blieb allerdings in der Haching-Abwehr hängen. Die Gäste taten sich schwer damit, überhaupt einmal gefährlich vor das 1860-Tor zu kommen. Es dauerte bis zur 67. Spielminute bis zur ersten Möglichkeit für die SpVgg – die hatte es allerdings in sich: Einen Freistoß zirkelte Bigalke traumhaft über die Mauer – Latte! Die Gäste waren nun dran, die Partie gestaltete sich deutlich offener. In einer hektischen Schlussphase gelang es den Rot-Blauen jedoch nicht, die Löwen noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Hachings Winkler musste derweil mit Gelb-Rot vom Platz. Die drei Punkte im "S-Bahn-Derby" blieben am Ende verdient an der Grünwalder Straße. Damit verbessern sich die Löwen auf Platz fünf, Haching fällt nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Spielen auf Rang zurück – und hat sich damit endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
Münster 0:1 Rostock: Hilßner knackt die Preußen spät
In Münster stieg am Dienstagabend ein Duell zwischen zwei Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld: Die auf Platz neun liegenden Preußen empfingen drei Ränge schlechter platzierte Rostocker – lediglich ein Punkt trennte die Teams vor dem Spieltag. Es überraschte entsprechend wenig, dass sich die Mannschaften zu Spielbeginn neutralisierten. Es dauerte bis zur 16. Spielminute bis die Hausherren erstmals gefährlich vor das Tor der Gäste kamen: Zunächst parierte Torhüter Gelios gegen Dadashov, auch Schweers scheiterte im Nachschuss knapp. Mehr passierte nicht: Eine ereignisarme Partie ging torlos in die Pause.
Auch im zweiten Spielabschnitt mangelte es an Offensivszenen – dafür gingen die Teams nun ruppiger zu Werke. SCP-Verteidiger Menig (56.) und Hansas Hilßner (63.) sahen Gelb. Viele Tore, da waren sich die meisten Zuschauer wohl einig, konnten von dieser Partie nicht erwartet werden. Eines sollte aber noch fallen. Wie aus dem Nichts setzte sich Rostocks Hilßner gegen Scherder durch und war plötzlich alleine durch – 1:0 (87.). Dabei blieb es. Hansa entschied eine schwache Partie durch eine Einzelaktion für sich, entführte die drei Punkte an die Ostsee und springt auf Platz sechs. Münster fällt auf Rang elf zurück.
Zwickau 2:0 Uerdingen: KFC-Krise hält an
In Zwickau trafen zwei Mannschaften mit Negativserien im Gepäck aufeinander. Während es für den heimischen FSV zuletzt zwei Pleiten setzte, gewann der KFC Uerdingen in diesem Jahr noch gar nicht. Die nach wie vor ambitionierten Gäste begannen durchaus offensiv, den frühen Rückstand mussten sie dennoch hinnehmen. Im Strafraum ging KFC-Mittelfeldmann Konrad ungeschickt gegen Reinhardt zu Werke, Schiedsrichterin Riem Hussein zeigte auf den Punkt und zog zudem Gelb: Zwickau-Kapitän Wachsmuth behielt die Nerven – 1:0 (6.). Die Krefelder versuchten anschließend über viel Ballbesitz in das Spiel zu finden. Die Kugel hatte die Meier-Elf auch meist in ihren Reihen, an Tormöglichkeiten mangelte es jedoch – so blieb es bei einer an Höhepunkten armen ersten Hälfte.
Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste deutlich zielstrebiger – in der 57. Spielminute hätte es eigentlich 1:1 stehen müssen: Osawe brachte den Ball aus zwei Metern Entfernung jedoch nicht im Tor unter, traf stattdessen nur die Latte. Und der Angreifer durfte es noch einmal probieren: Nach einem hohen Ball probierte es Osawe mit dem Kopf – wieder Aluminium (63.). Der Ausgleich war nun überfällig. Allerdings scheiterte auch Dörfler mit einem Versuch aus etwa 12 Metern, FSV-Schlussmann Brinkies war zur Stelle (71.). Die Krefelder brachten das Leder auch in der Schlussphase nicht über die Linie. Vielmehr sorgte Tarsis Bonga mit dem 2:0 noch für die Entscheidung (90.). Somit stand am Ende die nächste Niederlage für krisengeschüttelte Uerdinger, die unter Norbert Meier weiterhin sieglos sind und in der Tabelle auf Platz acht abrutschen. Zwickau bleibt auf Rang 15 und verschafft sich Luft im Abstiegskampf.
Meppen 1:1 Würzburg: SVM-Lauf geht weiter
Nach fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen wollte der SV Meppen gegen Würzburg nachlegen, hatte aber nach neun Minuten Glück, dass Sebastian Schuppan einen Freistoß der Kickers an den Pfosten setzte. Auch sonst waren die Gäste aus Unterfranken das bessere Team und gingen nach 24 Minuten verdient in Führung: Nach einem Doppelpass mit Elva behielt Dave Gnaase vor Domaschke im SVM-Tor die Nerven und brachte den Ball aus spitzem Winkel im Kasten unter. Würzburg drängte in der Folge auf das 2:0 und hatte nach 39 Minuten eine Doppelchance durch Elva: Erst scheiterte der 22-Jährige an der Latte, dann setzte er den Nachschuss knapp am Tor vorbei. Auch zwei Zeigerumdrehungen später hatte Elva den zweiten Würzburger Treffer auf dem Fuß, zielte aber erneut vorbei, sodass es mit der 1:0-Führung in die Pause ging.
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit schlug Meppen dann zurück: Eine Flanke verlängerte Vidovic auf den langen Pfosten, wo Nick Proschwitz hochstieg und mit seinem zehnten Tor im 17. Spiel zum Ausgleich traf. Würzburg war in der Folge um eine schnelle Reaktion bemüht, kam abgesehen von einem Distanzschuss von Göbel (52.) jedoch nicht nennenswert vor das Tor. Erst in der 69. Minute wurde es wieder gefährlich, als Ballmert einen Baumann-Lupfer von der Linie kratzen musste. Im Gegenzug hatte Proschwitz das 2:1 auf dem Fuß und zwang Drewes zu einer Rettungsaktion (71.). Dann wieder Würzburg: Baumann verzog aus 16 Metern nur knapp (73.). Die Schlussphase bestritten die Hausherren anschließend in Überzahl, nachdem Breitkreuz für eine vermeintliche Schwalbe Gelb-Rot sah (78.). Kapital konnten die Emsländer daraus zunächst nicht schlagen, ehe Leugers den Ball in der Nachspielzeit im Tor unterbrachte, aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels jedoch zurückgepfiffen wurden – knifflig! So blieb es beim 1:1. In der Tabelle belegt der SVM, der nun seit sieben Spielen ungeschlagen ist, weiterhin den siebten Platz, Würzburg ist Zehnter.