Cottbus peilt gegen Karlsruhe den dritten Sieg in Folge an
Der FC Energie Cottbus ist zurück in der Erfolgsspur: Mit zwei Siegen in Folge konnte das Team von Claus-Dieter Wollitz die Kluft zum rettenden Ufer schließen. Allerdings ist für den FCE noch nichts gewonnen, denn mit einem Nachholspiel im Rücken stehen die Lausitzer noch immer unter dem Strich. Die Hoffnung lebt aber wieder.
Wollitz gefällt die Art des Spielens
Es passt ins Bild, dass beim FC Energie Cottbus nach zwei siegreichen Spielen keine neuen Verletzungen mehr innerhalb des Teams aufgetreten sind. Langzeitverletzter Maximilian Zimmer wird zudem am heutigen Freitag operiert. Auch Claus-Dieter Wollitz zeigte sich in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC gelassen: "Jeder kann jeden schlagen", sagte der Cheftrainer über das Duell mit dem Zweitplatzierten, der zuletzt eine 0:3-Klatsche gegen den Tabellenletzten Aalen kassierte.
In der Rückrunde gäbe es immer mehr Überraschungen, als in der Hinrunde – dazu gehört wohl auch der Last-Minute-Sieg der Cottbuser in Halle, der die Hoffnung im Abstiegskampf nährte. "Die Art, wie wir im Abstiegskampf Fußball spielen, solche Akzente zu setzen," ist für Wollitz das ausschlaggebende Kriterium: "Wenn man zweimal einen Rückstand aufholt, hat man auch das Recht in der 93. Minute zu gewinnen", stellte Wollitz heraus, dass der Erfolg in Halle nicht unverdient für sein Team war.
"Gibt der Mannschaft gewissen Halt"
"Lange Freude wehrt nicht, Sonntag geht es weiter", wollte der Trainer sich aber nicht weiter mit dem Ergebnis von Mittwoch beschäftigen. Wie auch bei negativen Erlebnissen sei es für Wollitz wichtig, die Dinge abzuhaken und weiterzumachen. Dass sein Team trotzdem mit gesteigertem Selbstvertrauen antritt, macht den Fußballlehrer natürlich froh: "Souveränität und Gelassenheit sind das A und O." Deswegen habe er seiner Mannschaft auch im Vorfeld des Spiel schon gesagt, wenn "es bis zur 65. Spielminute Unentschieden in Halle steht, spricht vieles für uns."
Das haben die Lausitzer dann auch umgesetzt – und wollen gegen Karlsruhe an die Erfolgserlebnisse anknüpfen. "Wir sind in der Lage, jedes Spiel zu gewinnen, wenn gewisse Spieltypen und Spielarten in ihren Abläufen auf dem Platz stehen", zeigte sich Wollitz optimistisch, dass sein Team auch gegen den Zweitplatzierten eine Chance hat. Besonders die Erfahrung von Jürgen Gjasula und Dimitar Rangelov, die zuletzt immer wichtiger im Cottbuser Spiel wurden, nutzen die Lausitzer: "Rangelov hat gestern auch zur Mannschaft gesprochen. Das hat schon was, wie er das einschätzt und analysiert. Das gibt der Mannschaft den gewissen Halt", erzählte Wollitz über die teaminternen Abläufe in der aktuellen Phase.
Schlüsselerlebnis gegen 1860 München
Dass sein Team nun am Sonntag zum Ende der Englischen Woche antritt, macht für den Cheftrainer keinen Unterschied: "Wir werden kräftemäßig keine Probleme bekommen." Auch die Nachholpartie gegen Unterhaching sei davon nicht beeinflusst, denn die Belastung gelte immerhin für alle Mannschaften gleich. Viel mehr müsse sich Wollitz "persönlich die Frage stellen: Macht es Sinn zu wechseln?" Die aktuelle Mannschaft jedenfalls zeigt eine ansprechende Leistung und könnte sich mit einem weiteren Erfolg bereits aus der akuten Gefahrenzone entfernen.
Diese Möglichkeit gäbe es nur, weil auch die Fans ihren Anteil dazu beigetragen haben. "Ein Schlüsselerlebnis war sicherlich die Niederlage gegen 1860 München. Es war die vierte in Folge und trotzdem wurde die Mannschaft mit Applaus verabschiedet. Das kommt beim Spieler und auch beim Menschen an", war sich Wollitz sicher, dass diese Aktion die nötigen Impulse bei seinem Team freigeschaltet haben könnte. Zu guter Letzt wurde Wollitz an das legendäre 5:5-Unentschieden am 13. September 2010 erinnert. Mit einem Lachen stellte der Coach fest: "Ich habe nichts gegen dieses Ergebnis, wenn der Punkt am Ende für uns reicht." Am Sonntag (13 Uhr) wird die Möglichkeit da sein.