VfR Aalen: Kompletter Kader ohne Vertrag für Regionalliga
45 Punkte – das ist hochgerechnet die berüchtigte 40-Punkte-Grenze der 3. Liga und würde den wahrscheinlich sicheren Klassenerhalt bedeuten. Davon ist der VfR Aalen als Tabellenletzter aktuell 20 Punkte entfernt, ein Gang in die Regionalliga wird mit jedem weiteren Spiel ohne Sieg wahrscheinlicher – mit weitreichenden Folgen.
VfR würde Regionalliga-Lizenz wohl erhalten
Jeder Abstieg kostet vor allem eines: Geld. Das wächst bekanntlich nirgendwo auf Bäumen, auch nicht beim VfR Aalen. Und somit muss der Verein den allseits schwierigen Spagat der sportlichen Planung für die kommende Saison äußerst gewissenhaft antreten. "Ich gehe fest davon aus, dass wir in der Regionalliga antreten, wenn es zum Abstieg kommen sollte", erklärt Geschäftsführer Holger Hadek gegenüber der "Schwäbischen Post". Die Lizenz für die Regionalliga Südwest würde der Verein wohl bekommen. Einzig eine Bankgarantie in Höhe von 35.000 Euro müsste hinterlegt werden. Diese Summe sollte für den VfR allerdings kein Problem darstellen.
Gravierender dürfte der sportliche Einschnitt werden, denn aus dem aktuellen Kader besitzt nach Angaben der Zeitung kein (!) Spieler einen gültigen Vertrag für die 4. Liga. Damit könnten alle Spieler den Verein ablösefrei verlassen, dem Vernehmen nach würden die meisten diesen Weg wohl auch gehen. Denn der Kader-Etat der Aalener wird voraussichtlich überschaubar gering sein.
Etat wird deutlich sinken
Derzeitig beträgt der Spieleretat des VfR Aalen etwa 2,8 Millionen Euro – Spitzenteams in der Regionalliga wie der 1. FC Saarbrücken, der SV Elversberg oder auf der KFC Uerdingen agierten in der Viertklassigkeit mit einem Etat zwischen 1,5 und 2,0 Millionen. Diese Etats sind aber die Ausnahme, ein Wert zwischen 1,0 und 1,2 Millionen Euro sind für das obere Tabellendrittel wohl dennoch notwendig.
"Wir sprechen im März und April unsere 30 größten Partner an und parallel auch alle anderen", kündigt Hadek an, der sich von der finanziellen Situation des Vereins nicht einengen lassen will. Für die sportliche Planung kämen ohnehin auch die U19-Spieler des Vereins in Frage, die aktuell in der A-Jugend-Bundesliga spielen. "Es gibt einige Kandidaten, die für unsere erste Mannschaft in Frage kommen", betont Hadek und fügte hinzu, dass diese Planungsvariante auch ligaunabhängig Einfluss nehmen wird. Doch bis es soweit ist, will der VfR Aalen weiter um den Klassenerhalt kämpfen – benötigt aus den verbleibenden neun Spielen allerdings mindestens sechs Siege, um die Marke von 45 Zähler noch erreichen zu können.