Alles, was ihr zum 30. Spieltag wissen müsst

27 Punkte sind auf dem Weg zum Saisonfinale noch zu vergeben – für das Spitzenquartett bedeutet das vorrangig Aufstiegskampf, alle Klubs dahinter müssen in jedem Fall noch für den Klassenerhalt punkten. Wir klären, warum sich an diesem Wochenende oben als auch unten in der Tabelle vorentscheidende Entwicklungen ergeben können. Hier ist unsere Vorschau auf den 30. Spieltag.

Die Ausgangslage

Nach vielen Wochen ist die Tabelle der 3. Liga endlich wieder bereinigt, jede Mannschaft hat ihre 29 Saisonspiele absolviert. Vorne können der VfL Osnabrück als auch der Karlsruher SC in jedem Fall ihren Vorsprung auf den vierten Platz vorentscheidend vergrößern, weil sich der Hallesche FC und der SV Wehen Wiesbaden als Verfolger im direkten Duell Punkte klauen werden. Unter Umständen könnte das auch für das relativ abgeschlagene Mittelfeld von Interesse sein – sollte jemand eine späte Aufholjagd in Richtung Relegationsplatz starten wollen, muss diese alsbald beginnen.

In der unteren Tabellenhälfte geht es ums Überleben. Und weil Aalen in Köln spielt, Braunschweig in Lotte ran muss und Zwickau Cottbus empfängt, werden dort in jedem Fall einige Punkte verteilt. Gerade Aalen und Jena (gegen Uerdingen) gehen dabei bereits die Spiele aus: Sie müssen fast 20 Punkte aus den verbleibenden zehn Spielen holen, um noch sehr gute Chancen auf den Ligaverbleib zu haben.

 

Was sonst passiert ist

Der Kampf um die Auf- und Abstiegsregelung in der 3. Liga bleibt wohl auf absehbare Zeit zäh. Weil die Regionalliga Nordost, die aufgespalten werden soll, bei dieser vermeintlichen Lösung nicht mitspielt, ist die Verkleinerung auf vier Viertliga-Staffeln mit je einem festen Aufsteiger wieder in weite Ferne gerückt.

Um fast eine Million Euro pro Jahr einzusparen, hat sich zudem Eintracht Braunschweig dazu entschlossen, ihre U23-Mannschaft ab der kommenden Spielzeit nicht mehr antreten zu lassen.

 

Vier Spiele im Fokus

Krefelder Aufbauhilfe in Thüringen? Carl Zeiss Jena gegen den KFC Uerdingen

Mit dem dritten Trainer dieser Saison reist Aufsteiger KFC Uerdingen als Tabellenzehnter in den Osten. Klingt komisch – aber in Uerdingen, da sind die Maßstäbe eben doch stets etwas anders. Frank Heinemann betreut den Klub nun interimsweise bis Saisonende, neun Siege hat er als Zielvorgabe pro forma ausgegeben. Realistisch betrachtet rücken die Abstiegsränge allmählich näher als die 2. Bundesliga, und mit der aktuellen Form.

Jena hätte die 40 Zähler des KFC freilich gerne auf seinem Konto, stattdessen wirken die sechs Punkte Rückstand angesichts der verbleibenden Spiele als immer größeres Handicap. Fraglos muss Lukas Kwasniok jetzt abliefern, jetzt den ersten Sieg der Rückrunde einfahren. Bislang gelang das ohne das Wirken des seit langer Zeit verletzten Top-Stürmers Julian Günther-Schmidt vor allem aufgrund der mangelnden Torgefahr nicht.

Auslese im Aufstiegsrennen: Hallescher FC gegen den SV Wehen Wiesbaden

Punktgleich arbeiten Halle als auch Wehen Wiesbaden auf den dritten Platz hin, nun geht es im direkten Duell um die berühmten sechs Punkte – die dem Gewinner aber letztlich "nur" drei Zähler Vorsprung einbringen werden. Von einem Endspiel, einer Entscheidung kann absolut nicht gesprochen werden, wohl aber von einem Ausrufezeichen, das beide Klubs setzen können. Individuell mag der winzige Vorteil beim SVWW liegen, dem man vorab die Rolle als potenzieller Aufsteiger eher zugetraut hat als dem HFC. Dessen Konterspiel aber wird der in der Defensive anfällige, weil nicht besonders temporeiche Gast aus Hessen aber respektieren müssen – ein Favorit ist daher kaum auszumachen.

Formsuche in Westfalen: Preußen Münster gegen die SpVgg Unterhaching

Der Rückrunden-Fünfzehnte trifft auf den Rückrunden-Achtzehnten: Aus den ehemaligen Spitzenmannschaften Preußen Münster und der Spielvereinigung Unterhaching ist nur noch graues Mittelmaß übrig. Vor allem Münster, das zwei Punkte weniger im Besitz hat als der Gast vom Samstag, muss sogar noch aufpassen, nicht unnötige Spannung in Richtung des Ligaverbleibs zu schaffen. Ein Sieg gegen angeknockte Hachinger, bei denen zu allem Überfluss auch noch Torjäger Stephan Hain verletzt ausfällt, würde diese Sorgen schnell ausräumen. Die große Motivation ist bei beiden Klubs aber nicht mehr zu erwarten – die Saison, die so vielversprechend begann, soll nun einfach schnell und ruhig enden.

Ostduell im Keller: FSV Zwickau gegen Energie Cottbus

Sieben Punkte aus vier Spielen haben Energie Cottbus gereicht, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu finden, mehr aber noch nicht. Die heißesten Töpfe werden erst jetzt angefasst, angefangen mit dem direkten Duell gegen den FSV Zwickau – es wird noch so manch weiterer Abstiegskrimi folgen. Mit einem Dreier können die Lausitzer auf 34 Punkte stellen und damit Punktgleichheit erzeugen, umgekehrt stünde Zwickau nach soliden vier Zählern aus den letzten zwei Spielen vor einem gewaltigen Befreiungsschlag. Ein Spektakel ist am Montagabend nicht erwartbar, dafür steht zu viel auf dem Spiel. Spannend wird’s aber allemal.

 

Die mögliche Überraschung

Hansa Rostock beim Karlsruher SC

Obwohl der KSC auf Kurs Wiederaufstieg ist, so präsentierte er sich zuletzt nicht immer souverän. Der Tabellenletzte aus Aalen zeigte kürzlich erst eindrucksvoll, dass Karlsruhe zu schlagen ist – sofern die Chancenverwertung stimmt. Das ist der Auftrag für Hansa Rostock, das sich neben Pech mit so mancher Schiedsrichter-Entscheidung in dieser Saison auch über die eigene Effizienz beklagen durfte. Wer weiß, vielleicht ginge nochmal ein Ruck durch den Verein, wenn nun der Überraschungssieg gelingt. Ansonsten geht es "nur" noch um den wertlosen fünften Platz.

   

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