2. Bundesliga führt Videobeweis zur Saison 2019/20 ein
Nun ist es amtlich: Ab der Saison 2019/20 erhält der Videobeweis auch in der 2. Bundesliga Einzug. Das entschieden die Vertreter der 18 Zweitligisten in einer Abstimmung am heutigen Donnerstag. Auch die künftigen Aufsteiger aus der 3. Liga müssen dementsprechend nachrüsten.
180.000 Euro pro Saison
Es ist entschieden – der Videobeweis wird zur neuen Saison auch in die 2. Bundesliga Anwendung finden. Verantwortliche und Vertreter der aktuellen Zweitliga-Teilnehmer stimmten am heutigen Donnerstag dafür, sodass das technische Hilfsmittel zwei Jahre nach Einführung in der Bundesliga auch im deutschen Unterhaus genutzt werden wird. Vertreter von möglichen Aufsteigern aus der 3. Liga, etwa aus Osnabrück oder Karlsruhe, waren nicht an der Abstimmung beteiligt. Dennoch müssen die künftiger Aufsteiger ebenfalls in die Technik investieren, die etwa 180.000 Euro pro Saison kosten wird. Für die Videobeweis-Einführung in der 2. Liga wird zudem der "Videokeller" in Köln ausgebaut, statt sechs Arbeitsstationen werden künftig zehn solcher Stellen mit je vier Schiedsrichter des DFB besetzt.
Noch vor einem Jahr wehrten sich die Zweitliga-Vereine deutlich gegen den Videobeweis, der Einsatz des technischen Hilfsmitteln war kurz nach seiner Einführung äußerst umstritten gewesen. "Der Videobeweis sollte zunächst in der Bundesliga weiter optimiert werden, um eine verlässliche und absolutes Vertrauen rechtfertigende Basis zu schaffen", teilte seinerzeit beispielsweise der MSV Duisburg mit, auch Vereine wie der VfL Bochum oder der FC Erzgebirge Aue forderten "zuerst klare Regelungen und Aussagen zur Finanzierung" (FCE-Geschäftsführer Michael Voigt) und "spürbar mehr Gerechtigkeit" (Mitteilung des VfL).
Umbaumaßnahmen nötig
Allzu fern war der Videobeweis der 2. Liga ohnehin nicht: In der laufenden Saison läuft das technische Hilfsmittel im Offline-Modus in allen Stadien der Zweitligisten, um unter anderem für Schulungszwecke für die Video-Schiedsrichter zu dienen. Aus dieser Phase soll nun ein aktives Eingreifen hervorgehen. Dazu benötigt es vielerorts noch Umbaumaßnahmen: Um eine reibungslose Übertragung der Stadionbilder in den "Kölner Keller" zu gewährleisten, müssen die Vereine ein Glasfaserkabel in den jeweiligen Arenen anbringen oder ausbauen – je nach bisheriger Ausstattung. Die Investitionskosten hierfür sind nicht bekannt und dürften sich vermutlich auch von Verein zu Verein unterscheiden.