Halle im Spiel um Platz 3: "Ein schöner, ein cooler Druck"
Vierter gegen Dritter heißt es, wenn der Hallesche FC am Samstag den SV Wehen Wiesbaden zum Top-Spiel der Liga empfängt. Trainer Torsten Ziegner sieht in diesem Duell noch keine Vorentscheidung für den Aufstieg und schiebt den Gästen gewissenhaft die Favoritenrolle zu. Dennoch wollen die Saalestädter die drei Punkte holen.
"Es ist ein Fortschritt"
Der späte Ausgleichstreffer in Rostock werde dem Halleschen FC helfen, sagte Trainer Torsten Ziegner nach dem 1:1-Unentschieden am Montag, das den Sprung zurück auf Platz drei verhinderte. In der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel gegen Wiesbaden klärte der 41-Jährige über die Bedeutung auf: "Ich wollte damit dokumentieren, dass dieses Spiel eine Steigerung zum Cottbus-Spiel war." Schließlich habe der HFC dieses Mal kein Gegentor bekommen, das zu einer Niederlage, sondern zu einem Unentschieden führte. "Ich denke, es ist ein Fortschritt", bestätigte Ziegner mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Dennoch klagte der Cheftrainer über "das übliche Leid", dass die Saalestädter den Sack in Rostock nicht mit einem zweiten Treffer zumachen konnten. "Dann wären die letzten 20 Minuten ruhiger gewesen", war sich Ziegner sicher, der nun gegen den SV Wehen Wiesbaden nachlegen will. Die Hessen haben die zwei Spiele genutzt, in denen Halle nicht dreifach punkten konnte und zogen in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses vorbei. "Unsere Defensive ist nicht ganz so schlecht", zeigte sich Ziegner allerdings unbeeindruckt vom besten Sturm der Liga.
Vertragsgespräche mit Heyer
Die Favoritenrolle schiebt Ziegner aber nicht nur deshalb dem kommenden Gegner zu: "Die haben das Thema Aufstiegskampf und Favoritenrollen annehmen schon letztes Jahr durchgemacht", spricht der HFC-Trainer die Erfahrung des SVWW in der 3. Liga an. Dennoch nimmt die Partie in Ziegners Planung keinen besonderen Stellenwert ein. "Unabhängig davon, dass wir das Spiel gewinnen wollen, gibt es danach noch 24 Punkte zu vergeben." Eine Vorentscheidung sei das Spitzenspiel deshalb nicht – unter Druck steht der HFC dennoch: "Ich finde, das dieser Druck ein schöner, ein cooler Druck ist. Wir mussten alle schon mit ganz anderem Druck zurecht kommen", freute sich Ziegner auf das heiße Duell.
Hilfreich wäre ein Sieg auch in Anbetracht der Personalplanung für kommende Saison. Denn je näher der HFC am Ende der Saison den Aufstiegsplätzen ist, desto besser ließe es sich in Vertragsverhandlungen verwenden. "Wir sind in ordentlichen Gesprächen mit Moritz Heyer", bestätigte Ziegner, das Arbeitspapier des 23-jährigen Abwehrspielers läuft am Saisonende aus. "Man muss auch den Jungen verstehen. Er möchte gerne bei uns bleiben, gleichzeitig ist aber auch die 2. Liga sein Ziel. Diese Garantie können wir ihm Stand heute noch nicht geben." Ein Spieler wie Heyer wüsste, was er an Halle hat und fühle sich auch extrem wohl – der sportliche Erfolg spielt dennoch eine tragende Rolle. Daran können die Saalestädter am Samstag schon arbeiten.