Cottbus im Abstiegskrimi: "Das 30. Endspiel der Saison"
In seiner ersten Montagspartie der Saison muss der FC Energie Cottbus am 25. März in Zwickau antreten. Das Team von Claus-Dieter Wollitz spielte sich zuletzt an das rettende Ufer heran, von "einem" Endspiel in Zwickau will der Cheftrainer aber nichts wissen.
"Druck vor Großaspach war größer"
Die Tabelle ist nach dem Cottbuser Nachholspiel in Unterhaching wieder vollständig: Der Punkt aus dem 0:0-Unentschieden bringt den FCE wieder bis auf einen Zähler an den ersten Nicht-Abstiegsplatz heran. Am Montagabend wird das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz in Zwickau gefordert sein. "Für mich ist es das 30. Endspiel der Saison", verkündete der Chefcoach in der Pressekonferenz vor der Partie am 30. Spieltag. Dass der FSV Zwickau ein direkter Konkurrent für Cottbus sei, mache keinen Unterschied. Auch auf eine Prognose gegen die ebenfalls unten stehenden Teams aus Köln und Jena in den nächsten beiden Wochen verbittet Wollitz sich: "Wir reden nur über das nächste Spiel." Die Chance für sein Team sieht Wollitz besonders in der Art und Weise, wie die Cottbuser zuletzt auftraten: "Für den Tabellenplatz ist so eine Spielanlage einzigartig und jetzt gilt es, das in drei Punkte umzuwandeln."
Dabei könnten in naher Zukunft auch Philipp Knechtel, Tim Kruse und Daniel Stanese helfen – alle drei Spieler konnten wieder am Mannschaftstraining teilnehmen, werden für Montag aber wohl keine Option sein. Auch in Unterhaching sah Wollitz eine zweite Hälfte, die dem Coach Mut für die nächsten Aufgaben machte. "Aufgrund der zweiten Halbzeit hätte der Sieger auch Energie Cottbus sein können, wie schon gegen Großaspach, Karlsruhe und 1860", gab sich der Trainer kämpferisch, der immerhin sechs Punkte aus den Siegen gegen Münster und Halle holte. "Ich habe meiner Mannschaft nach dem Spiel in Unterhaching gesagt, dass der Druck vor Großaspach größer war", erinnerte sich Wollitz, der in dieser Saison wenigstens einen "glücklichen Sieg" einfahren will – sprich: schlecht spielen und trotzdem gewinnen.
Wollitz macht sich für Aufstockung stark
Auch zur Regionalliga-Reform äußerte sich Claus-Dieter Wollitz, zumal der FCE als einziger Verein der 3. Liga auf Seiten des NOFV schlug und statt vier Regionalliga-Staffeln eine Aufstockung der Liga auf 22 Teams forderte. "Wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, ist es an Lächerlichkeit nicht zu überbieten", schimpfte Wollitz über die Tatsache, dass West- und Südwest-Staffel wohl einen festen Startplatz erhalten und die restlichen drei Regionalliga-Meister im Rotationsmodus die anderen beiden Aufsteiger ausspielen.
"Der deutsche Fußball mit seinen Möglichkeiten und Infrastrukturen muss doch in der Lage sein, 22 Mannschaften anzutreten. Man hätte dann fünf Absteiger, fünf Aufsteiger, jeder Verband könnte bestehen bleiben. Und jedem Drittligisten werden 2,5 Millionen Euro Fernsehgelder gegeben, also quasi eine Verdopplung", fasste Wollitz seinen Lösungsweg zusammen. Inwieweit diese Idee realistisch ist, wird der DFB bewerten – der FCE-Trainer schlug vor, dass dort vielleicht auch mal die Trainer bei einer Tagung zu dieser Problematik angehört werden sollten. Denn die kennen sich schließlich auch aus.