Alles, was ihr zum 31. Spieltag wissen müsst
Dieser Spieltag hat verdammt viel Potenzial! Sowohl an der Spitze als auch im Keller gibt es Partien mit vorentscheidendem Charakter, dazu steigen im Osten und Nordwesten des Landes Duelle mit viel Würze. Abgerundet wird das Wochenende mit dem Aufeinandertreffen von viel Tradition. Unsere Vorschau auf den 31. Spieltag.
Die Ausgangslage
Einer scheint durchzumarschieren, das ist der VfL Osnabrück. Wer aber folgt ihm? Wahrscheinlich wird es Karlsruhe, wenn der KSC in Wiesbaden am Sonntag gewinnt – dann ist er sechs Punkte vor. Der SVWW hat leichte Vorteile, wenn er siegt. Spannend! Halle will in Haching nachziehen, könnte die arg kriselnde und personell gebeutelte SpVgg sogar noch in Richtung Abstiegskampf ziehen. Spitzenreiter VfL empfängt am Montag derweil die Sportfreunde Lotte zum wohl vorerst letzten Nachbarschaftsduell. Dort heißt es Abschied nehmen – oder knacken die SFL den Ersten?
Große Namen, aber wenig Brisanz bietet das Spiel zwischen Uerdingen und Kaiserslautern. Mehr Feuer ist im Duell zwischen Braunschweig und 1860 München, dem Löwen-Duell. Der BTSV will sich kaum auf seinem Trip zum Klassenerhalt aufhalten lassen. Rostock spielt gegen Zwickau, auch nicht schlecht, Cottbus ist im nächsten Sechs-Punkte-Spiel gegen Köln unter Siegesdruck. Und ganz unten? Da bespielt Aalen Jena, Letzter gegen Vorletzter. Der Verlierer steigt wohl zu 99 Prozent ab.
Was sonst passiert ist
Deutlich gespart werden muss unabhängig von der Liga bei Eintracht Braunschweig: Auch im Falle des Klassenerhalts, das wurde jetzt bekannt, müssen Mitarbeiter den Klub verlassen – zudem wird ein Fanshop geschlossen. Das Minus dieser Saison soll fünf bis sechs Millionen Euro betragen.
Seinen ersten Zugang für den Sommer hat derweil der KFC Uerdingen vermeldet: Stürmer Tobias Rühle kommt von Liga-Kontrahent Preußen Münster, der 28-Jährige hat einen Vertrag bis 2021 erhalten.
Vier Spiele im Fokus
Der Druck steigt: Energie Cottbus gegen Fortuna Köln
Mit zwei Siegen in Folge hatte Energie Cottbus vor zwei Wochen den Anschluss an das rettende Ufer bereits hergestellt, nach der bitteren 1:2-Pleite gegen Zwickau am vergangenen Montag ist das Rückstand jedoch wieder auf vier Punkte angewachsen. Dementsprechend steigt der Druck auf die Elf von Trainer Claus-Dieter Wolllitz, zumal mit Fortuna Köln am Samstag ein direkter Konkurrent im Stadion der Freundschaft gastiert. Ein Sieg ist Pflicht, um die Nicht-Abstiegsplätze nicht aus den Augen zu verlieren. Allerdings sind die Südstädter derzeit gut in Form und seit sechs Spielen ohne Niederlage. Der Last-Minute-Sieg im Landespokal gegen Viktoria Köln dürfte für zusätzlichen Schub sorgen, zudem sind die Rheinländer das sechstbeste Auswärtsteam der 3. Liga.
Endspiel auf der Ostalb: VfR Aalen gegen Carl Zeiss Jena
Machen wir es kurz: Wer verliert, steigt ab. Gibt es ein Remis, steigen wohl beide ab. Zu groß ist der Rückstand, zu wenige Spieltage bleiben übrig – sowohl für den Letzten aus Aalen als auch den marginal besseren Vorletzten Carl Zeiss Jena. Es geht am Sonntag nicht nur um die drei Punkte, sondern auch um den entscheidenden Anschub für eine Aufholjagd, die in beiden Fällen von spektakulärem Ausmaß sein muss. Etwas mehr Hoffnung versprüht noch der VfR, bei dem es zumindest keine Trainerdiskussion gibt. Jena dagegen macht nicht im Ansatz den Eindruck, sich noch geschlossen wehren zu können.
Duell um den Aufstieg: SV Wehen Wiesbaden gegen den Karlsruher SC
Auf dem Papier ist es ein Heimspiel für den SVWW, akustisch dürften sich über 2.500 mitreisende Karlsruher Fans in Wiesbaden Gehör verschaffen: It’s crunchtime! Der Dritte spielt gegen den Zweiten, die Form spricht aber für den Verfolger. Denn während Wiesbaden seit Jahresbeginn die 3. Liga weitestgehend dominiert, schafft der KSC nur noch eine mittelmäßige Bilanz – einige Leistungsaussetzer inklusive. Das Spiel gab es übrigens vor einem Jahr in ganz ähnlicher Konstellation bereits, es endete 1:1-Remis. Wehen Wiesbaden verzeichnete damals übrigens mit rund 5.000 Besuchern den zweitbesten Wert der gesamten Saison.
Einmal noch ins Fahrrad-Derby: VfL Osnabrück gegen die Sportfreunde Lotte
Auch wenn die Derby-Bezeichnung ausschließlich aufgrund der in dieser Liga einzigartig geringen Distanz zwischen Osnabrück und Vorort Lotte gerechtfertigt ist, so waren die Spiele zwischen VfL und SFL stets ein wenig anders. Statt wenigen Dutzend Gästefans brachte Lotte plötzlich jede Menge Anhänger mit, gejubelt wurde bislang aber nicht – dreimal gewann der VfL seit dem Lotter Aufstieg 2016, zweimal endete das Aufeinandertreffen ohne Tore. So stark favorisiert wie jetzt waren die Lila-Weißen noch nie. Ob Lotte ausgerechnet jetzt den Bann bricht?
Wer überraschen könnte
Preußen Münster bei den Würzburger Kickers
Der ganz große Druck ist durch den 3:0-Erfolg über Unterhaching beim SC Preußen vorerst weg, ein paar Punkte fehlen aber weiterhin für den sicheren Klassenerhalt. Auswärts geht seit Monaten gar nichts mehr, umgekehrt liegt die Würzburger Stärke gewiss nicht am heimischen Dallenberg. Weil noch dazu FWK-Torjäger Orhan Ademi wohl weiterhin ausfallen wird, sind für die Adlerträger Punkte möglich.