4:2! Kaiserslauterns verlängert Uerdingens Horror-Serie
In Duisburg trafen am Freitagabend zwei Tabellennachbarn aufeinander: Der Neunte aus Kaiserslautern trat beim Zehnten, dem KFC Uerdingen, an. Beide hatten den Aufstiegszug längst verpasst, eher ging es darum, nicht noch einmal in die unteren Tabellenregionen abzurutschen. Dies gelang der Elf von FCK-Trainer Sascha Hildmann deutlich besser als den krisengeschüttelten Krefeldern. Am Ende stand ein verdienter 4:2-Auswärtssieg für die Roten Teufel.
Beister lässt Uerdingen nur kurz jubeln
Uerdingens Trainer Frank Heinemann vertraute nach dem enttäuschenden Unentschieden in Jena auf die Dienste von Osawe, Litka und Konrad. Aigner, Bittroff und Rodriguez mussten dafür weichen. Bei Kaiserslautern beschränkten sich die Änderungen auf das Mittelfeld: Für Sternberg und Fechner rückten Löhmannsröben und Bergmann in die Startelf. Kaum war der Anpfiff ertönt, da suchten die Gastgeber auch schon den Weg nach vorne. Nach elf Spielen ohne Dreier war der Mannschaft zu Beginn durchaus anzumerken, dass sie etwas gut zu machen hatte. So waren es auch die Krefelder, die erste Abschlüsse für sich verzeichneten: Osawe und Litka probierten es aus aussichtsreicher Position, FCK-Torhüter Grill war jeweils zur Stelle.
Doch nur wenige Zeigerumdrehungen später war es so weit: Nach einem Zweikampf lag KFC-Offensivmann Beister noch auf dem Boden, als der Ball auf ihn zurollte. Beister rappelte sich auf und versenkte das Leder aus etwa 25 Metern mit links im langen Kreuzeck (10.). Der Jubel des 28-Jährigen zeugte von der großen Bedeutung des Treffers. Die Führung sollte allerdings nicht allzu lange währen. Kaiserslauterns Pick ließ KFC-Angreifer Grimaldi am Strafraumrand aussteigen und legte sich den Ball auf den rechten Fuß. Per Schlenzer visierte er das lange Eck an, Uerdingens Schlussmann Benz war chancenlos – das nächste Traumtor (16.).
Manch Fan der Roten Teufel bejubelte noch den Ausgleich, da legten die Gäste auch schon die Führung nach. Im Anschluss an einen Eckball kam wiederum Pick auf dem rechten Flügel an die Kugel und zog eine scharfe Flanke vor das Tor. Am ersten Pfosten tuschierte Bergmann nur leicht, dahinter lauerte jedoch Kühlwetter und schloss aus fünf Metern Torentfernung wuchtig ab. Benz bekam die Hände zwar noch an den Ball, den Einschlag konnte er jedoch nicht mehr verhindern (18.). Der neuerliche Rückschlag wirkte wie ein Schock auf die Hausherren. So war der KFC zwar weiter bemüht, dabei fehlte es allerdings an jeglicher Durchschlagskraft. Fast hätten die Pfälzer gar noch den dritten Treffer nachgelegt: Nach einem Konter strich ein Flachschuss von Löhmannsröben links am Gehäuse vorbei – Halbzeitstand 1:2.
Thiele zieht Uerdingen den Zahn
Der KFC kam motiviert aus der Kabine – der ein oder andere in den Reihen der Heinemann-Elf offenbar sogar etwas übermotiviert: Nach einem Eckstoß für die Uerdinger eroberte der FCK den Ball, Lukimya ging beim Versuch der Rückeroberung äußerst ungeschickt zu Werke, senste Schad um und sah gelb (50.). Die Hausherren waren bemüht, zurück in die Partie zu finden – und durften den Ball umgehend wieder aus dem eigenen Netz holen. Nachdem Grimaldi bei einem Konter den Ball verlor, reagierte Löhmannsröben gedankenschnell und schickte Thiele. Aus spitzem Winkel brachte der FCK-Angreifer den Ball von rechts an Benz vorbei, der Schlussmann sah dabei nicht sonderlich gut aus (54.).
Die Gastgeber standen nun mit dem Rücken zur Wand, entsprechend sah sich Trainer Heinemann zum Handeln gezwungen: Kefkir und Erb ersetzten Maroh und Konrad. Auf dem Grün war von einer Reaktion zunächst allerdings wenig zu sehen. Bis zur 66. Spielminute: Nach einem Eckball klärte die FCK-Hintermannschaft den Ball in das Zentrum, dort wartete mit Maximilian Beister der Torschütze zum 1:0 – und prüfte per krachendem Volleyschuss das Aluminium des Gäste-Gehäuses (66.). Es sollte bei einem kurzen Aufflackern bleiben, zu schwach präsentierten sich die Krefelder wieder einmal. So kam der 1. FCK mit den einfachsten Mitteln des Fußballsports nur kurze Zeit später zum 4:1: Von der linken Seite zog Schad in den Strafraum, spielte parallel zur Grundlinie in die Mitte, dort lauerte bereits der freistehende Thiele und entschied die Partie mit seinem zweiten Treffer (73).
Der KFC konnte lediglich noch Ergebniskosmetik betreiben: So war es Adriano Grimaldi, der als einer der wenigen in rot und blau gekleideten Akteure noch ein kleines Erfolgserlebnis genießen durfte: Der Angreifer schob einen Querpass des eingewechselten Aigner in die Maschen (79.). Es war das erste Tor des Winterneuzugangs im Dress der Krefelder. Doch auch die Roten Teufel aus Kaiserslautern hatten noch etwas im Köcher: KFC-Keeper Benz parierte eine Doppelchance durch Hainault und Sickinger. Am Ende stand ein verdienter Auswärtssieg für die Hildmann-Elf, die durchaus überzeugte. Der FCK setzt sich damit von den Uerdingern ab, der nun seit zwölf Spielen auf einen Sieg wartet. Der KFC muss angesichts der offenbar nicht zu durchbrechenden Negativserie hoffen, dass die Mannschaften aus dem Tabellenkeller nicht weiter punkten und die Krefelder noch mit in den Abstiegskampf ziehen.