Zwölf Spiele sieglos: Heinemann ruft den Abstiegskampf aus

Der KFC Uerdingen kann nicht mehr gewinnen. Selbst eine Führung reichte den Krefeldern am Freitagabend nicht, am Ende stand eine herbe 2:4-Pleite gegen den 1. FC Kaiserslautern zu Buche. Trainer Frank Heinemann rief nach dem zwölften sieglosen Spiel in Folge den Abstiegskampf aus.

"Eine Katastrophe"

Als Maximilian Beister nach zehn Minuten sehenswert zur Uerdinger Führung traf, schien es zunächst so, als könnte der KFC seine Talfahrt stoppen. Doch das 1:0 hatte gerade einmal sechs Minuten Bestand, dann drehte Kaiserslautern die Partie innerhalb von drei Zeigerumdrehungen. "Das war sehr schlecht verteidigt", bemängelte Trainer Frank Heinemann auf der Pressekonferenz. "Wir kassieren Tore, die in der 3. Liga nicht fallen dürfen." In der aktuellen Situation seien diese Gegentreffer "eine Katastrophe", wurde der KFC-Coach deutlich. In der Tat verteidigte der Aufsteiger desolat und ließ den Gästen aus der Pfalz viel zu viel Platz. Ein Defizit, das schon unter Ex-Trainer Norbert Meier mehr als offensichtlich war. "Zehn gute Minuten reichen eben nicht", so Heinemann.

Und auch in der zweiten Halbzeit steigerte sich die Uerdinger nicht, stattdessen setzte es durch Timmy Thiele zwei weitere Gegentore (54. / 73.). "Wenn man so verteidigt, ist es schwer, ein Spiel noch zu drehen", stellte Heinemann fest. Letztlich war der KFC mit vier Gegentreffern sogar noch gut bedient. "Gefühlt war jeder Schuss ein Treffer", fand Torhüter Robin Benz, der eine höhere Niederlage in Schlussphase verhinderte, im Interview mit "Radio Blaurot". Das 2:4 durch Adriano Grimaldis ersten Treffer im KFC-Trikot war anschließend nur noch Ergebniskosmetik. "Wir sind bitter böse enttäuscht, dass wir den Bock nicht umstoßen konnten", schloss Heinemann und war sichtlich gezeichnet von der Niederlage: "Ich werde heute sicher nicht gut schlafen."

Kann der KFC Abstiegskampf?

Nach dem zwölften Spiel in Folge ohne Sieg richten sich die Blicke des ambitionierten Aufsteigers, der eigentlich den Durchmarsch in die 2. Bundesliga anvisiert hatte, allmählich nach unten. "Wo sollen wir in unserer Situation sonst hinschauen?", rief Heinemann am "Telekom"-Mikrofon den Abstiegskampf aus. Zwar beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz noch relativ komfortable sieben Punkte, doch gelingt dem KFC nicht schnell die Wende, könnte es in den nächsten Wochen noch eng werden. Denn klar ist: Die 41 Punkte, die die Rheinländer derzeit auf dem Konto haben, werden am Ende nicht reichen. Doch ist die mit ehemaligen Bundesliga-Spielern gespickte Mannschaft für den Kampf gegen den Abstieg überhaupt bereit? "Das werden die nächsten Wochen zeigen", wollte der KFC-Coach keine Prognose abgeben. Sicher sei nur, dass es schwer werden wird.

Auch Grimaldi sprach nach Abpfiff vom Abstiegskampf: "Ich hatte gehofft, dass wir es verhindern können. Aber jetzt ist es so gekommen." Und worauf kommt es jetzt an? "Wir müssen die Zweikampfhärte reinbekommen – besser gestern als heute." Angst, so der 27-Jährige, habe er nicht. Und viel Zeit zum Nachdenken bleibt ohnehin nicht. Bereits am Dienstagabend steht das prestigeträchtige Landespokal-Duell bei Regionalligist Rot-Weiss Essen an. "Wir müssen uns jetzt aufrappeln und am Dienstag gewinnen – auch, wenn es nicht leicht wird", gab Heinemann die Richtung vor. In 3. Liga sind die Krefelder am nächsten Samstag bei den Sportfreunden Lotte gefordert. Dann beginnt der Kampf gegen den Abstieg.

   

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