Verlieren verboten: Kwasnioks Sehnsucht ist größer als die Angst
Verlieren verboten: Das wird das Motto im absoluten Kellerduell zwischen dem VfR Aalen und dem FC Carl Zeiss Jena sein. Die Thüringer reisen dabei mit einer Sieglos-Serie von elf Spielen in Folge an, für das Team von Lukas Kwasniok könnte die Partie schon der symbolische letzte Strohhalm sein. Ein Macht mit vorentscheidenem Charakter.
Kwasniok braucht zweiten Sieg
Der letzte Sieg des FC Carl Zeiss Jena war der 3:1-Erfolg gegen den TSV 1860 München im Dezember, es war gleichzeitig der einzige Dreier unter Trainer Lukas Kwasniok. Inzwischen ist der FCC tief in den Tabellenkeller gerutscht, gemeinsam mit dem kommenden Gegner aus Aalen bilden die Thüringer das Schlusslicht des Drittliga-Tableaus. Das Duell zwischen den beiden abgeschlagenen Mannschaften könnte einen vorentscheidenen Charakter bekommen – denn beim Verlierer gehen die Lichter wohl aus.
"Die aktuelle Situation ist vielleicht die größte Herausforderung für uns alle, für die Mannschaft und das Trainerteam. Aber wir sehen dies auch als große Chance, etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Und deswegen ist der Mut sehr groß", peitscht Kwasniok sein Team auf der Vereinshomepage der Jenaer an, etwas anderes bleibt dem 37-jährigen Coach nicht übrig. Mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ist die Lage des FCC mehr als bedrohlich, die Partie in Aalen wird der bekannte "letzte Strohhalm" sein.
"Unsere Sehnsucht nach Punkten"
"Unsere Sehnsucht nach Punkten und dem Klassenerhalt ist in jedem Falle größer als die Angst, es nicht zu schaffen", macht Kwasniok den Anhängern der abstiegsbedrohten Jenaer Mut. Die Leistungen der vergangenen Spiele sah der Cheftrainer wieder besser und wird deshalb auch gegen Aalen keine großen Veränderungen im Kader vornehmen. Mit Maximilian Wolfram kehrt zudem ein Hoffnungsträger in der Offensive zurück: "Für die Startelf wird es sicher noch nicht reichen. Aber er ist eine Option als Wechselspieler, der von der Bank nochmals einen Impuls setzen kann."
Viele Anhänger beschäftigen sich derweil bereits mit der Frage: Was passiert, wenn es schief geht? Ein Rücktritt ist für Lukas Kwasniok gegenüber der "Bild"-Zeitung keine Option: "Es gibt schon eine ganze Weile Gegenwind, deshalb ist das keine neue Situation. Es ist eher so, dass man lernt, mit dieser Kritik nach und nach umzugehen." Ein Trainer könne den Erfolg schließlich nur zu einem Teil beeinflussen, würde "aber zu 100 Prozent dafür verantwortlich gemacht" werden. Hätte, wenn und aber zählen am Sonntag aber nicht – dort hilft dem FCC nur ein Sieg.