Enochs: "Dürfen uns so einen Auftritt nicht nochmal erlauben"
Vor dem Gastspiel des formstarken FSV Zwickau bei Hansa Rostock durfte durchaus eine enge Partie erwartet werden, immerhin hatten die Gäste seit drei Spielen nicht verloren. Es kam anders: Ein schwacher Auftritt im ersten Durchgang besiegelte die Pleite für die Enochs-Elf, der FSV rutscht wieder tiefer in den Abstiegskampf. Zwickaus Trainer fand nach Spielende deutliche Worte.
FSV bekommt Bankiadi nicht in den Griff
Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen verschaffte sich der FSV Zwickau etwas Luft im Abstiegskampf. Beim Auswärtsspiel in Rostock sollte der endgültige Befreiungsschlag her – stattdessen stand am Ende jedoch ein herber Rückschlag. Den Grund dafür hatte vor allem Cheftrainer Joe Enochs schnell ausgemacht: Der blutleere Auftritt in Halbzeit eins. Für den 47-Jährigen ein Unding: Denn "wir sind eine Mannschaft die dagegen hält, die gut gegen den Ball arbeitet."
So ging es nach ordentlichen Anfangsminuten mit mehreren guten Offensivaktionen schnell dahin für die sächsischen Schwäne. Zunächst scheiterte Rostocks Hilßner noch am Pfosten des FSV-Gehäuses, beim Führungstreffer half den Gastgebern das Aluminium dann sogar: Hüsings Pfostentreffer sprang vor die Füße von Biankadi – 1:0 (14.). Zwickau war nun sichtlich unterlegen, konnte kaum einmal für Entlastung sorgen. Nur folgerichtig die Geschehnisse in der 22. Spielminute: Von links flankte Scherff vor das Tor, inmitten der FSV-Defensive stand erneut Biankadi und legte das 2:0 nach. Auch in der Folge spielte weiter nur Rostock. Da "haben wir Glück, dass wir nur zwei Tore bekommen haben – das ist Fakt", so Übungsleiter Enochs auf der Pressekonferenz nach Spielende.
"Kotzt mich an"
Erst nach Wiederanpfiff präsentierte sich seine Elf verbessert. Im Anschluss an mehrere Annäherungsversuche war es ein Eckball von Lange, der den Erfolg brachte. Der nur eingewechselte Abwehrmann zog das Leder scharf vor das Tor, dort köpfte Davy Frick nahezu unbedrängt ein (68.). Die Gäste schöpften nun Hoffnung – und wurden wenige Augenblicke später bitter enttäuscht. Nach zwei grenzwertigen Zweikämpfen steckte Pepic auf Biankadi durch, der Angreifer schnürte den Dreierpack zur Entscheidung (69.). Frick war mit der Entscheidung, nach den Zweikämpfen jeweils weiterlaufen zu lassen, überhaupt nicht einverstanden: "Das war eine klare Fehlentscheidung", schimpfte er bei "Tag24" und legte nach: "Die gesamte arrogante Art und Weise kotzt mich an. Durch solche Leute werden Auf- und Abstieg entschieden."
Am Ende hatte Joe Enochs zwei sehr unterschiedliche Auftritte seiner Mannschaft zu sehen bekommen. "Wie wir reagiert haben in der zweiten Halbzeit, das war genau das, was wir sehen wollen von der Mannschaft." Nach dem 2:1 hätte das Spiel tatsächlich noch einmal kippen können. Doch der erste Durchgang wirkte laut dem Übungsleiter noch nach: "Ich glaube fest daran, dass man sich so ein bisschen Match-Glück erarbeitet. Und das war es, was wir halt in der ersten Halbzeit nicht getan haben." Trotz der zuletzt guten Auftritte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge nur noch drei Zähler. Damit ist klar: "So einen Auftritt dürfen wir uns nicht nochmal erlauben." Beim Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am nächsten Samstag können es die Sachsen besser machen.