Kreuzers Vorwürfe: Rehm soll Schwartz beleidigt haben
Bitterer Nachmittag für den Karlsruher SC: Statt den Vorsprung auf den SV Wehen Wiesbaden zu verdoppeln, liegt der KSC nach der 0:2-Niederlage nun hinter den Hessen. Abseits des Rasens sorgte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer für Aufsehen. Demnach soll Karlsruhes Trainer Alois Schwartz von SVWW-Coach Rüdiger Rehm beleidigt worden sein.
Rehm weist Vorwürfe zurück
Was als Topspiel zwischen dem Dritten und Zweiten angekündigt war, entpuppte sich im ersten Durchgang als zähe Angelegenheit. Zumindest die Leidenschaft stimmte aber – und übertrug sich vom Feld auch auf die Trainerbänke. KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer war vom Auftreten der Wiesbadener Verantwortlichen allerdings nicht sonderlich angetan. In der Pause sprach der 53-Jährige im "Telekom"-Interview von einem "fast schon skandalöses Verhalten" – und erhob anschließend schwere Vorwürfe: SVWW-Coach Rüdiger Rehm soll auf eine Äußerung von Karlsruhes Trainer Alois Schwartz mit "Halt die Fresse" reagiert haben. "Ich finde das unglaublich, das gehört sich nicht", schimpfte Kreuzer, der auch Schiedsrichter Benjamin Cortus beim Gang in die Kabine darauf aufmerksam gemacht hatte.
Muss Rehm möglicherweise mit einer Geldstrafe durch den DFB rechnen? Im Interview mit "Magenta Sport" nach Spielende stritt er die Vorwürfe ab: "Das habe ich niemals gesagt. Oliver Kreuzer soll lieber schauen, dass er seinen Job vernünftig macht." Etwas kryptisch erhob auch Rehm anschließend Vorwürfe: "Ich begrüße meinen Trainer normalerweise, wenn ich als Zweiter reinkomme." Was der 40-Jährige damit meinte, blieb offen. Schwartz wollte sich unterdessen nicht konkret zu den gefallenen Worten äußern, sagte aber: "Soziales Verhalten sieht anders aus. Man sollte sich mal hinterfragen, wie man sich auf der Bank zu verhalten hat. Das war katastrophal."
Gordon sah "sehr gutes" Auswärtsspiel
Dabei war aus den Worten des 52-Jährigen auch eine Portion Frust über die Niederlage herauszuhören. "Wir müssen einfach das 1:0 machen. Wenn du hier was holen willst, musst du den Ball ins Tor schießen", stellte Schwartz fest und dachte dabei vor allem an die Szene in der 43. Minute, als Manuel Stiefler die Karlsruher Führung verpasste. Wie es geht, zeigten die Hausherren kurz nach Wiederanpfiff. "Schäffler macht mit seiner ersten Chance direkt das Tor. Er war der Unterschiedsspieler", so Schwartz. In der Schlussphase kamen die Badener zwar nochmal, wurden drei Minuten vor dem Abpfiff jedoch mustergültig ausgekontert. "Wenn du die Dinger vorne nicht machst, kannst du nichts mitnehmen", lautete Schwartz' enttäuschtes Fazit.
Daniel Gordon sprach derweil von einer "sehr bitteren Niederlage", sah zeitgleich aber ein "sehr gutes" Auswärtsspiel seiner Mannschaft: "Wir müssen eigentlich mit 2:0 oder 3:0 vorne liegen", meinte der Abwehrspieler über den Auftritt in der ersten Halbzeit. Auf der anderen Seite hatte Gordon allerdings Glück, dass er nach einem Ellenbogen-Check gegen Jules Schwardorf in der 28. Minute nicht vorzeitig zum Duschen musste. "Ich will mich nur lösen, weil er mich am Trikot gezogen hat. Das ist keine Tätlichkeit", schilderte der 34-Jährige die Situation aus seiner Sicht.
KSC nicht in Form
In der Tabelle hat sich die Situation durch die Niederlage derweil verschlechtert, sieben Spieltage vor Saisonende ist der KSC nur noch Dritter. Ohnehin sind die Badener derzeit nicht in Form, holten sie aus den letzten vier Spielen doch nur einen Sieg. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum fuhr Wiesbaden vier Siege ein und schloss damit zum KSC auf. Geht der Schwartz-Elf ausgerechnet im Endspurt die Puste aus? Im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching müssen am nächsten Samstag wieder drei Punkte her, um Schritt zu halten.