KFC beendet Sieglos-Serie und steht im Pokalfinale
Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre der KFC Uerdingen wohl als klarer Favorit in das Niederrheinpokal-Duell mit Rot-Weiss Essen gegangen. Doch angesichts einer Serie von zwölf sieglosen Partien in Folge schien bei den Krefeldern vor Spielbeginn so ziemlich nichts mehr selbstverständlich. Beim Regionalligisten gelang letztlich dennoch ein kleiner Befreiungsschlag: Die Heinemann-Elf siegte mit 2:0 an der Essener Hafenstraße und steht damit im Pokalfinale.
Aigner und Krempicki bringen den KFC auf Kurs
Im Vergleich zum schwachen Auftritt bei der 2:4 Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Freitag tauschte KFC-Trainer Frank Heinemann personell ordentlich durch: Für Maroh, Grimaldi, Litka und Osawe begannen in Essen Erb, Rodriguez, Krempicki und Aigner. Und die in den letzten Wochen so arg gebeutelten Gäste wurden ihrer Favoritenrolle zu Beginn durchaus gerecht. Keine sieben Minuten waren absolviert, da stand es auch schon 1:0 für Uerdingen: Beisters nicht besonders platzierten Schuss konnte Essens Schlussmann Heller nicht festhalten, Angreifer Aigner setzte nach und und brachte den Ball zum 1:0 im Tor unter (7.).
Der KFC blieb am Drücker. Zunächst kam es zur Neuauflage des Duells Beister gegen Heller, dieses Mal behielt der Schlussmann mit einer Glanzparade die Oberhand (10.). Dann meldeten sich erstmals die Essener zu Wort: Einen Distanzschuss von Scepanik lenkte KFC-Keeper Benz zur Ecke (12.). Auf der Gegenseite probierte es abermals Beister: Frei vor dem Tor schlenzte der Offensivmann die Kugel knapp über das Gehäuse (13.). Danach verflachte die Partie ein wenig, wurde zeitweise vor allem von harten Zweikämpfen geprägt.
Erst in der 39. Spielminute wurde es wieder gefährlich: Essens Korczowski versuchte sich mit einer Direktabnahme, der Ball senkte sich und klatschte an den Querbalken. RWE schnupperte nun am Ausgleich – die kalte Dusche folgte jedoch nur zwei Minuten später. Beister setzte sich grenzwertig gegen den herauseilenden Heller durch, scheiterte jedoch am Pfosten des leeren Tores, den Abpraller verwertete der im Rückraum heranrauschende Krempicki zum 2:0-Halbzeitstand (41.).
Uerdingen-Defensive hält Stand
Nach Wiederanpfiff verlegte sich der KFC zunächst gekonnt auf die Defensivarbeit. Essen hatte einen Eckstoß nach dem anderen, gefährlich wurde es allerdings selten. Der Heidemann-Elf war anzumerken, dass sie das lang ersehnte Erfolgserlebnis unbedingt mit in den Drittliga-Alltag nehmen wollte. So peitschten die 10.127 anwesenden Zuschauer die Essener zwar durchgängig nach vorne, an Durchschlagskraft fehlte es jedoch weiterhin.
Daher versuchten es die Gastgeber mit neuem Personal. Offensivmann Freiberger ersetzte Urban, Platzek kam für Wegner – RWE erhöhte den Druck nun etwas. Entsprechend reagierte auch Heidemann: Großkreutz musste für Bittroff weichen. Die Hausherren probierten es in der Folge vermehrt aus der Distanz: Wirtz (71.) und Scepanik (80.) hatten jedoch kein Glück. Wenig später tauchte KFC-Schlussmann Benz ab und kratzte auch den Abschluss von Essens Kapitän Baier aus dem linken Eck.
Es blieb dabei: Der KFC konzentrierte sich auf die Defensivarbeit, RWE lief erfolglos an. Mit den Einwechslungen von Osawe und Kefkir für Beister und Krempicki nahm Uerdingens Trainer weitere Zeit von der Uhr – und das reichte. Der KFC Uerdingen beendet seine Talfahrt und gewinnt erstmals im Jahr 2019. Das 2:0 bei Regionalligist Essen bedeutet zudem den Einzug in das Finale des Niederrhein-Pokals.