Alles, was ihr zum 32. Spieltag wissen müsst

Langsam wird es kriminell spannend in dieser Saison. Siebenmal gibt es noch Punkte zu verteilen – und mehr als die Hälfte der Teams hat diese auch akut nötig, um im Aufstiegsrennen wie auch im Kampf um den Klassenerhalt die Ausgangsposition zu verbessern. Da kommt es auch an diesem Wochenende vor, dass uns das eine oder andere direkte Duell bevorsteht. Hier ist die Vorschau.

Die Ausgangslage

Mit ungeheurer Souveränität bereitet der VfL Osnabrück, mittlerweile neun Punkte vor der Konkurrenz, die Rückkehr in die 2. Bundesliga vor. Der Kampf um den zweiten direkten Aufstiegskampf hat sich zum Privatduell zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und dem Karlsruher SC entwickelt – der Vorteil liegt aber nach dem jüngsten 2:0-Sieg im direkten Aufeinandertreffen beim SVWW. Der Hallesche FC muss nach den letzten Wochen möglicherweise eher abreißen lassen.

Ab dem 13. Platz beginnt derweil der akute Abstiegskampf. Ein besonderes Augenmerk gilt den Sportfreunden Lotte, die mit zuletzt einem Punkt aus fünf Spielen und mehreren gesperrten Spielern den KFC Uerdingen zum Krisengipfel empfangen. Heiß her geht es auch in Jena, wo Cottbus zu Gast ist. Es ist die endgültig letzte Chance für Carl Zeiss, ohne Sieg schrumpft die Chance auf den Ligaverbleib in einen winzig geringen Bereich. Doch auch fast alle anderen Klubs immer Keller sehen äußerst anspruchsvollen Aufgaben entgegen…

 

Was sonst passiert ist

Unter der Woche hat der KFC Uerdingen seine Mega-Krise beendet – zumindest im Landespokal gab es einen 2:0-Erfolg bei Viertligist Rot-Weiss Essen. Damit bewahren die Krefelder trotz der bislang schwachen Rückrunde die Chance, in den DFB-Pokal einzuziehen.

Nach einer völlig überflüssigen Spuckattacke wurde 1860-Spieler Efkan Bekiroglu dafür nun vom Sportgericht verurteilt: Drei Spiele muss der Mittelfeldspieler aussetzen und kann seiner Mannschaft nicht im Kampf um die vorderen Plätze helfen.

 

Vier Spiele im Fokus

Formschwäche auf dem Dorf: Sportfreunde Lotte gegen den KFC Uerdingen

Geht es nach den Ergebnissen der vergangenen Wochen bis Monate, so müsste den 22 Spielern beim Duell zwischen Lotte und Uerdingen die Angst förmlich auf das Gesicht geschrieben sein. Die SFL haben eine mittelschwere, die Krefelder eine kolossale tabellarische Talfahrt hinter sich – in Lotte herrscht akute, in Krefeld zumindest latente Abstiegsgefahr. Wobei der Worst Case beim KFC den Absturz in die Fünftklassigkeit bedeuten würde, eine Zulassung für die Regionalliga West wurde nämlich nicht beantragt.

Es gibt allerdings auch zwei Hoffnungsschimmer. Für Lotte war es die starke Leistung am Montag, als die Elf von Nils Drube bei Spitzenreiter Osnabrück mit Lauf- und Zweikampfstärke den Ersten vor eine ordentliche Aufgabe stellte und womöglich nur durch die frühe Unterzahl verlor. Uerdingen schöpfte derweil durch das Weiterkommen im Niederrheinpokal endlich mal wieder etwas Zuversicht. Ob das reicht, um in Lotte die Trendwende zu meistern?

KSC auf Schlingerkurs: Karlsruher SC gegen die SpVgg Unterhaching

Als sich Haching und Karlsruhe am 13. Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison begegneten, da hatten die Klubs noch die gleiche Punktzahl auf dem Konto, nämlich 20. Und obwohl auch der KSC gerade mit dem Verlauf des Jahres 2019 nicht zufrieden sein kann, hat er sich seit jenem Aufeinandertreffen satte 14 Punkte Vorsprung auf die Spielvereinigung erarbeitet. Für die geht es nur noch darum, die Spielzeit wenigstens ohne Abstiegsgefahr zum Ende zu bringen – Karlsruhe spielt um den direkten Aufstieg. Wiesbaden hat am Wochenende gewiss das Momentum auf seine Seite gezogen, nun muss der KSC kontern.

Der nächste Abstiegskrimi: Carl Zeiss Jena gegen Energie Cottbus

Für die einen das ultimative Endspiel, für die anderen ein ebenso richtungsweisendes Match: Jena gegen Cottbus, das ist Abstiegsangst pur – durchaus möglich, dass sich die Widersacher in einem halben Jahr in der Regionalliga Nordost zum nächsten Mal begegnen. Während Jena acht Zähler aufholen muss und nur noch Außenseiterchancen hat, so will der FCE den Aufschwung vom spektakulären 4:3-Erfolg über Fortuna Köln nutzen und im Idealfall den Sprung ins hintere Mittelfeld schaffen. Bei ihnen liegt auch die leichte Favoritenrolle, denn eins kann Energie Cottbus in diesem Jahr definitiv besser als die Thüringer: Tore erzielen. 17:5 steht es in der Rückrundenbilanz zugunsten der Lausitzer.

Macht’s nochmal wie im Hinspiel: VfL Osnabrück gegen Eintracht Braunschweig

Es war eines der Highlights im Herbst, das dramatische 4:3 des VfL Osnabrück bei Eintracht Braunschweig. Zwei identische Eigentore, strittige Schiedsrichter-Entscheidungen, viele Treffer und  beste Stimmung unter Flutlicht bot das Niedersachsenduell damals – eine Wiederholung ist am Sonntag gerne gesehen! Und die Vorzeichen könnten schlechter sein, schließlich ist die Eintracht bedeutend besser in Form als in der völlig verkorksten Hinserie. Die lila-weißen Gastgeber hingegen setzen eher selten auf Spektakel, die Null muss vielmehr stehen wie zuletzt auch gegen die Sportfreunde Lotte. Und während der BTSV noch bis zu zehn Punkte braucht für den sicheren Klassenerhalt, so dürften dem VfL bereits fünf bis sechs Zähler für den Aufstieg in die zweite Liga genügen.

 

Die potenzielle Überraschung

Der VfR Aalen in Kaiserslautern!

Spätestens seit dem 3:0 in Karlsruhe weiß jeder, dass mit dem Tabellenletzten aus Aalen immer gerechnet werden muss. Auch nach dem 1:1-Remis gegen Jena sollten die Köpfe noch nicht hängen, es braucht jetzt eben die nächste Überraschung. Beim 1. FC Kaiserslautern, der den mühsamen 2:1-Sieg im Landespokal von unter der Woche noch in den Knochen hat, muss der Sieg aber gelingen – sonst geht es wohl runter in die Regionalliga.

   

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