Wollitz nach Pleite sauer: "Maßlos enttäuscht ist untertrieben"

Mit einem Sieg beim FC Carl Zeiss Jena hätte Energie Cottbus die Abstiegsränge verlassen können, nach der 1:2-Niederlage bleibt der FCE jedoch Drittletzter und hat zudem einen direkten Konkurrenten aufgebaut. Entsprechend sauer war Trainer Claus-Dieter Wollitz nach Spielende. Dabei haderte er aber nicht etwa mit dem Schiedsrichter, sondern mit dem schwachen Auftritt seiner Mannschaft im zweiten Durchgang. 

Wollitz sieht "sehr gute" Schiri-Leistung

In einem Kellerduell komme es vor allem auf die Mentalität an, hatte Wollitz im Vorfeld der Partie betont. Doch die nötige Entschlossenheit ließ Energie Cottbus an diesem Samstagnachmittag vermissen – besonders im zweiten Durchgang. "Ich kann mich für die zweite Halbzeit nur entschuldigen", sagte der Energie-Coach am "Telekom"-Mikrofon und war mit der Leistung seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden: "Wie man so fahrlässig mit dieser Situation umgehen kann, ist mir ein Rätsel." Es habe in allen Bereichen gefehlt, nicht zuletzt im Spiel nach vorne. "Für einen Lucky Punch waren wir nicht bereit", bemängelte Wollitz.

Diesen setzten die Hausherren in der 77. Minute, als Phillip Tietz einen strittigen Elfmeter nach einem vermeintlichen Foul von Tim Kruse an Dominik Bock verwandelte. "Um in dieser Situation einen Elfmeter zu geben, muss man viel Fantasie haben", kritisierte der FCE-Trainer die Entscheidung von Schiedsrichter Pascal Müller, attestierte dem Unparteiischen auf der Pressekonferenz nach Spielende aber ausdrücklich und ganz ohne Ironie eine "sehr, sehr gute Leistung. Er hat bis auf zwei Fehler fantastisch gepfiffen."

Neben dem umstrittenen Elfmeterpfiff erkannte Müller in der ersten Halbzeit ein reguläres Tor für Jena nicht an, nachdem der Ball von der Latte deutlich hinter der Torlinie aufgekommen war und anschließend zurück ins Feld sprang (37.). War der Elfmeter für den FCC also möglicherweise eine Konzessionsentscheidung? Wollitz sagte nur: "Er weiß selbst, dass er in dieser Szene niemals auf Elfmeter entscheiden kann."

"Müssen uns an die eigene Nase fassen"

Dass sich der Energie-Coach mit der Kritik am Schiedsrichter zurückhielt, hatte auch damit zu tun, dass er sauer über den Auftritt seiner Mannschaft war: "Maßlos enttäuscht ist untertrieben", stellte Wollitz klar. "Wir sind selbst Schuld an der Niederlage, wir hatten keinen Anspruch zu gewinnen. Daher müssen wir uns an die eigene Nase fassen." Was den 51-Jährigen ebenfalls ärgerte: Nach dem frühen Gegentor durch Maximilian Wolfram in Minute 5 "haben wir uns von den Diskussionen auf dem Platz leiten lassen." Das 1:1 durch ein Eigentor von Justin Gerlach nach elf Minuten sei glücklich gewesen, "danach waren wir aber im Spiel", analysierte Wollitz. Allein: Offensiv-Akzente konnte Energie in den folgenden 80 Minuten kaum noch setzen – und ging somit als verdienter Verlierer vom Platz. "Das ist schade und nervt mich", so der Cottbuser Trainer. "So, wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, reicht es ganz einfach nicht für den Abstiegskampf in der 3. Liga."

Zu einer ähnliche Einschätzung kam auch Tim Kruse – der "Lausitzer Rundschau" sagte er: "Wir waren immer unterlegen, ob bei den Zweikämpfen oder bei den zweiten Bällen. Da kommt dann dieses Ergebnis leider zustande. An dem Elfmeter hat es heute nicht gelegen.“

Die gute Nachricht: Verschlechtert hat sich die Ausgangslage im Abstiegskampf vorerst nicht, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt weiterhin zwei Punkte – maximal drei könnten es am Ende des Spieltages sein. Dennoch erhöht die Niederlage beim FCC nun wieder den Druck, zumal nur noch sechs Spiele anstehen. Das nächste am kommenden Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern. "Jetzt geht es All-In", blickte Wollitz bereits voraus.

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button