Rückstand schmilzt: Beim VfR Aalen wird wieder gerechnet

Nach einer Serie von fünf Niederlagen aus sechs Spielen hatte der VfR Aalen das rettende Ufer bereits aus den Augen verloren. Doch nach dem überraschenden 1:0-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern wird beim VfR nun wieder gerechnet.

"Überragend gemacht"

Dreimal in Folge spielte der VfR Aalen gegen direkte Konkurrenten zuletzt Unentschieden, auch beim Auswärtsspiel auf dem Betzenberg schien es bis kurz vor dem Ende auf ein Remis hinauszulaufen. Doch dann schlug Matthias Morys in der 88. Minute einen weiten Ball auf Petar Sliskovic, dieser nahm das Spielgerät stark an, setzte sich im Strafraum durch und netzte zum 1:0-Siegtreffer ein. Drei unerwartete Punkte waren im Sack, der VfR sendete ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. "Das war eine überragende kämpferische Leistung", lobte Trainer Rico Schmitt im "Telekom"-Interview kurz nach Spielende. "Wir haben immer an den Sieg geglaubt." Die Defensivtaktik des 50-Jährigen, der von 4-3-3- auf 3-5-2 umstellte, ging voll auf.

Der VfR blieb gegen favorisierte Gastgeber geduldig und hatte zudem Glück, dass der FCK mehrere Chancen liegen ließ – etwa, als Thiele nach 55 Minuten frei auf das Tor zulief, sich von Torhüter Daniel Bernhardt denn jedoch abdrängen ließ. "Das hat er überragend gemacht", lobte Schmitt den Keeper. Auch für Torschütze Sliskovic hatte der VfR-Coach ein Sonderlob parat: "Er hat das brillant gemacht. In so einem engen Spiel die Nerven zu behalten, spricht für ihn." Der Stürmer selbst gab die warmen Worte an seine Mitspieler zurück: "Die Mannschaft hat fleißig gearbeitet und defensiv alles reingehauen. Kompliment. Wir sind überglücklich."

13 bis 15 Punkte fehlen noch

Durch den unerwarteten Erfolg auf dem Betzenberg darf sich der VfR Aalen wieder leise Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. "Solche Spiele geben Kraft", fand auch Schmitt. Auf sechs Punkte haben die Württemberger den Rückstand zum rettenden Ufer verkürzt, es darf also wieder gerechnet werden. Denn sollte der VfR auch am kommenden Samstag im Kellerduell gegen die Sportfreunde Lotte gewinnen, könnte der Anschluss bereits wieder hergestellt sein. Und die Chancen stehen gar nicht mal schlecht: Während Lotte die letzten vier Spiele allesamt verloren hat, ist der VfR seit fünf Partien ungeschlagen – und schöpft somit neue Hoffnung.

Klar ist aber auch: Aus den letzten sechs Partien benötigen die Aalener mindestens 13 bis 15 Punkte, um nach dem 38. Spieltag über dem Strich zu stehen. Vor allem in den direkten Duellen mit Braunschweig (36. Spieltag) und Cottbus (37.) sind drei Zähler jeweils Pflicht, auch aus den Partien gegen Osnabrück (34.), Uerdingen (35.) und Rostock (38.) benötigt es mindestens vier, besser fünf oder sechs Punkte. Ein schweres, aber kein aussichtsloses Unterfangen.

   

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