Schromm warnt nach Pokal-Pleite: "Müssen vor der eigenen Tür kehren"
Der Negativlauf der SpVgg Unterhaching hält an: Die 0:3-Pokalniederlage gegen die Würzburger Kickers stellte das achte Pflichtspiel in Folge ohne Sieg für die Elf von Claus Schromm dar, ein Tor gelang der Spielvereinigung in keiner dieser Partien. In Haching herrscht Alarmstufe Rot.
Unfreiwillige Konzentration auf die Liga
"Erstmal Gratulation zum hochverdienten Finaleinzug", wünschte Claus Schromm seinem gegenüber Michael Schiele nach der Niederlage seiner Mannschaft im Landespokal-Halbfinale. Viel mehr blieb dem Trainer auch nicht übrig: Zu deutlich gestaltete sich der Sieg der Kickers: "Da kam der völlig falsche Gegner in unserer Situation", gestand Schromm, der die Ballstaffetten und das Positionsspiel der Würzburger lobte. Qualitäten, die seiner Mannschaft zuletzt abgingen: "Ich glaub für uns heißt es erst mal, den Pokal abzuhaken. Jetzt können wir uns voll auf die Liga konzentrieren – aber den Satz wollte ich mir eigentlich sparen."
Dennoch müsse der Fokus nun darauf liegen, endlich wieder Punkte zu holen. Der Tabellenzwölfte hat mittlerweile nur noch einen Vorsprung von fünf Punkten auf die Abstiegsplätze – ein Polster, das schnell endgültig wegschmelzen könnte: "Uns muss bewusst sein, dass die Mannschaften, die jetzt kommen, schon da sind, wo wir gar nicht hinwollen", betonte Schromm mit Blick auf die nächsten Gegner. Mit Zwickau, Köln und dem FC Carl Zeiss Jena stehen Matches gegen Mannschaften der unteren Tabellenhälfte an: "Und die kommen mit dem Bewusstsein, dass sie sich im Abstiegskampf befinden. Da sind wir noch nicht drin, aber da kommt man schnell rein."
"Die schlagen knallhart zu"
Vor allem, wenn die arg vom Verletzungspech verfolgten Hachinger es nicht schaffen, die schwerwiegenden Ausfälle auszugleichen. Schon im Ligaspiel gegen den KSC fehlten den Hachingern gleich neun Spieler – entweder aufgrund von Verletzungen oder krankheitsbedingt: "Wenn man bei Würzburg fünf, sechs oder sieben rausnehmen würde, würde es wahrscheinlich auch anders aussehen", so Schromm, der aber betonte, nicht auf die anderen schauen zu können: "Wir müssen mit dem Besen vor der eigenen Tür kehren. Wir dürfen nicht schauen ‚was hat der, was hat der?’. Wir müssen uns bewusst sein, wo wir uns befinden."
Schromm hofft, dass der eine oder andere vor dem Spiel gegen Zwickau noch in die Mannschaft zurückkehrt. Gleichzeitig gelte es aber, auch im Gegenteilsfall vorbereitet zu sein – denn mit Mitleid ist nicht zu rechnen: "Die sagen eher 'wunderbar schön. Auch wenn die Hachinger, wenn sie komplett sind, eine richtig gute Truppe sind – das ist eben gerade nicht so’. Und da schlagen die knallhart zu – und was wird Zwickau am Sonntag auch machen."