Reinhardt: "Heimstärke muss Basis für Klassenverbleib sein"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Zwickaus Verteidiger Julius Reinhardt über die Heimstärke und Auswärtsschwäche des FSV, den jüngsten 2:1-Erfolg gegen Aufstiegsaspirant SV Wehen Wiesbaden, den kommenden Gegner SpVgg Unterhaching, der seit sieben Partien sieg- und torlos ist, und einen möglichen zweiten Abstieg in Folge.

[box type="info"]"Eine Herausforderung, in der 3. Liga zu bestehen"[/box]

liga3-online.de: 40 Punkte nach 32 Spieltagen: Wie zufrieden kann der FSV Zwickau damit sein, Herr Reinhardt?

Julius Reinhardt: Ich sage es mal so: Wir rangieren über dem Strich und haben den Klassenverbleib weiterhin selbst in der Hand. Das ist das Wichtigste. Dass wir uns trotz ordentlicher Punkteausbeute in den letzten Wochen nicht so wirklich von der Abstiegszone absetzen konnten, zeigt einmal mehr, wie ausgeglichen die Liga ist und dass auch viele Mannschaften hinter uns punkten. Es ist und bleibt eine Herausforderung, in der 3. Liga zu bestehen.

Am letzten Wochenende gab es für den FSV einen 2:1-Erfolg gegen Aufstiegsaspirant SV Wehen Wiesbaden, es war der dritte Heimsieg in Folge. Ihr Fazit zum Spiel?

Wir haben uns den Sieg durch eine geschlossene Mannschaftsleistung verdient. Sicherlich hatten wir auch das nötige Glück, Wiesbaden hat in der zweiten Hälfte den Pfosten und die Latte getroffen. Das braucht man aber auch hin und wieder. Wie so oft, haben mal wieder Kleinigkeiten entschieden.

Auswärts läuft es dagegen nicht rund, seit Mitte Dezember gab es in der Fremde keinen Dreier. Wie ist das zu erklären?

Es ist schwierig, darauf eine Antwort zu finden. Fakt ist, dass es zuhause deutlich besser läuft. Unsere Heimstärke muss die Basis für den Klassenverbleib sein. Wenn wir vor eigenem Publikum weiter so konstant punkten, dann steigen wir auch nicht ab. Aber klar: Es ist natürlich auch unser Ziel, auswärts endlich mal wieder einen Sieg zu holen – am besten klappt es schon am Sonntag bei der SpVgg Unterhaching.

Wie bewerten Sie die Talfahrt der Hachinger, die seit sieben Partien sieg- und torlos sind?

Als Außenstehender ist es nicht einfach, ein Urteil darüber zu fällen. Grund für die Krise könnte aber unter anderem die angespannte Personallage sein. Mit Torjäger Stephan Hain und Verteidiger Marc Endres, meinem ehemaligen Mitspieler aus Chemnitz, und einigen anderen Stammspielern stehen mehrere Leistungsträger verletzungsbedingt langfristig nicht zur Verfügung. Das ist sicher eine enorme Schwächung.

 

[box type="info"]Solange wir punkten …[/box]

Worauf wird es für Zwickau ankommen, um die Auswärtsmisere zu beenden?

Wir müssen wieder ans absolute Limit gehen und leidenschaftlich verteidigen. Vorne kommen wir durch unsere gefährlichen Standards und Flankenbälle in den Strafraum immer zu unseren Möglichkeiten.

Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt bei noch sechs ausstehenden Spieltagen vier Zähler. Wie viele Zähler werden für den Klassenverbleib reichen?

Ich denke, dass man mit 46 Zählern nicht absteigen wird. Um diese Marke zu erreichen, müssen wir also noch sechs Zähler holen. Das wird alles andere als einfach. Auch einige Teams, die über uns stehen, sind weiterhin gewarnt und längst nicht gesichert.

Für Sie ist es der zweite Abstiegskampf in Folge, in der letzten Saison stiegen Sie mit Chemnitz in die Regionalliga Nordost ab. Sind Sie dadurch noch ein wenig mehr motiviert, um so etwas nicht noch einmal erleben zu müssen?

Ein Abstieg ist für jeden Sportler ein Erlebnis, auf das man verzichten kann. Durch die Insolvenz des CFC stand in der letzten Saison relativ früh fest, dass es runter in die Regionalliga geht. Es war dennoch eine schwierige Zeit. Selbstverständlich möchte ich eine Wiederholung eines solchen Misserfolges vermeiden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich mit Zwickau auch noch in der kommenden Saison drittklassig spiele.

Was macht Sie so zuversichtlich?

Der unbedingte Wille, der bei jedem von uns zu spüren ist. Wir wissen um unsere Qualitäten und haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet. Solange wir punkten, kann uns absolut egal sein, was die anderen Mannschaften machen.

   

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