"Katastrophe": Meppens Pleite steht schon nach 10 Minuten fest
Am Freitagabend empfing der SV Meppen den Halleschen FC. Bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt für die Neidhard-Elf nahezu perfekt gewesen, entsprechend viel hatten sich die Niedersachsen vorgenommen. Es kam allerdings anders: Die Gäste gingen schnell in Führung, eine wirksame Reaktion des SVM blieb aus – am Ende stand eine leistungsgerechte 0:2-Niederlage. Meppens Trainer sah bei seiner Mannschaft derweil zwei Gesichter.
SVM wird zu Beginn überrollt
Der SV Meppen spielt gemessen an den eigenen Ansprüchen eine überragende Rückrunde, steht in der Tabelle der zweiten Saisonhälfte gar auf Rang drei. So gingen die Emsländer mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen in das Duell mit dem Aufstiegsaspiranten aus Halle – zumal der Abstand auf die letzten vier Ränge bei einem Sieg auf stolze zehn Punkte hätte anwachsen können. Doch der HFC zog den Blau-Weißen schnell den Zahn, entschied die Partie bereits in der Anfangsviertelstunde. "So kannst du dich halt nicht präsentieren", stellte ein angefressener SVM-Trainer Neidhard bei Magenta "Sport" fest.
Durchaus treffend: Denn der SVM wurde zu Spielbeginn regelrecht überrollt. Keine drei Zeigerumdrehungen waren vergangen, da lagen die Hausherren schon mit 0:1 im Hintertreffen. Im Anschluss an einen Eckball hatte Halles Bahn die Kugel noch einmal vor das Tor gebracht, Ajani musste nur noch einköpfen (3.). Wer nun eine wütende Reaktion der Meppener erwartete, sah sich getäuscht. Zunächst spielte weiter nur der HFC. So dauerte es wiederum nur wenige Minuten bis zum zweiten Treffer der Gäste. Dabei nutzten diese das unzureichende Abwehrverhalten des SVM aus. Am Ende spielte Mai auf Pagliuca, welcher Schlussmann Domaschke umkurvte und sicher vollendete (10.). Trocken konstatierte Meppens Übungsleiter nach Spielende: "Die erste Viertelstunde war nicht in Ordnung." Erst in der Folge erarbeiteten sich auch die Gastgeber nennenswerte Spielanteile. Proschwitz (20.) und Piossek (27.) fanden jedoch in einem gut aufgelegten Gäste-Torhüter Eisele ihren Meister. Im zweiten Durchgang erhöhte Meppen den Druck etwas, klare Torchancen blieben allerdings weiter Mangelware. So blieb es letztlich bei der ersten Heimpleite des Jahres.
"Erste Viertelstunde war Katastrophe"
Die Unzufriedenheit aufseiten der Niedersachsen war nach Spielende verständlicherweise greifbar. Auch Mittelfeldmann Thilo Leugers, der zuvor seine sage und schreibe 15. gelbe Karte der Saison gesehen hatte, ärgerte sich am Telekom-Mikrofon über den Auftritt in den ersten Spielminuten: "Wir haben die Laufwege nicht mitgemacht, wir haben in den Zweikämpfen gepennt." Sein Trainer sah das ähnlich, wollte den Stab jedoch nicht über seine Mannschaft brechen: "Die erste Viertelstunde war Katastrophe, danach war alles in Ordnung." Trotz der weiterhin komfortablen Ausgangslage müssen die Punkte für den sicheren Klassenerhalt nun andernorts geholt werden. "Jetzt sammeln wir uns und gucken, dass wir das in Karlsruhe besser machen."