Dramatik im Abstiegskampf – SVWW klettert auf Rang zwei
Carl Zeiss Jena lebt! Am Samstag setzten sich die Thüringer mit 2:1 in Rostock durch, feierten damit den zweiten Sieg in Folge und liegen nur noch drei Punkte hinter dem rettenden Ufer. Während Cottbus (1:1 gegen Kaiserslautern) und Großaspach (1:1 gegen Braunschweig) späte Gegentore hinnehmen mussten, holte Lotte beim 2:1 in Aalen Big-Points. Im Aufstiegskampf rangiert Wiesbaden nach dem 3:0 gegen Köln wieder auf Platz zwei. Zudem gewann Münster bei 1860 München (1:0).
Rostock 1:2 Jena: FCC schöpft weiter Hoffnung
Das Kellerkind aus Jena erwischte an der Ostsee den berühmten Start nach Maß. Nach fünf Minuten sorgte ein langer Ball für Abstimmungsprobleme in der Rostocker Abwehr. Starke nahm das Leder auf und legte vor dem Tor nochmal zur Mitte, wo Wolfram im Laufduell vor Bischoff einschieben konnte (5.). Lange hielt die Führung aber nicht. Vier Minuten später passte Ahlschwede das Leder in die Box, wo Breier frei und unbedrängt ausgleichen durfte (9.). Überraschenderweise blieben aber die Gäste das bessere Team und suchten den Weg nach vorne. Rostock bekam kaum gute Aktionen, hatte aber nach 33 Minuten die Chance zur Führung. Coppens faustete das Leder direkt auf den Fuß von Ahlschwede, der das Spielgerät aber weit über das Tor schoss. Die Chance weckte Hansa auf. Keine zwei Minuten später musste Coppens erneut ran, gegen einen Kopfball von Öztürk, konnte aber parieren. Jena überstand allerdings die Druckphase und nahm das Remis mit in die Pause.
Nach der Pause wurde das Spiel vor 16.087 Zuschauern wieder verfahrener. Hansas Angriffe wurden seltener, blieben aber gefährlich. 20 Minuten vor dem Ende bekam Scherff den Ball in den Lauf, doch kurz vor der entscheidende Flanke konnten die Thüringer noch klären. Ein eigener Konter der Gäste entschied 15 Minuten vor dem Ende die Partie. Rostock verlor den Ball am gegnerischen Strafraum und im 2-gegen-2 rollten Brügmann und Starke aufs Rostocker Tor zu. Letzter bekam das Leder 14 Meter vor dem Tor und verwandelte gegen den Ex-Klub zum 2:1. Mit dem zweiten Sieg in Folge verkürzt Jena den Rückstand zum rettenden Ufer auf drei Punkte, während Hansa Fünfter bleibt.
Cottbus 1:1 Kaiserslautern: Energie verpasst Sieg spät
Vor stimmungsvoller Kulisse im Stadion der Freundschaft übernahmen die Gäste zu Beginn die Spielkontrolle. Energie, bei denen Trainer Claus-Dieter Wollitz aufgrund einer Innenraum-Sperre auf der Tribüne saß, beschränkte sich zunächst auf Nadelstiche. Nach zehn Minuten hätte de Freitas sogar die Führung erzielen können, konnte aber eine Mamba-Hereingabe aus guter Position nicht verarbeiten (10.). Die Möglichkeit ließ den FCK etwas zurückstecken, sodass sich das Spielgeschehen beinahe nur noch im Mittelfeld abspielte. Lediglich eine einzige Flanke von Löhmannsröben zwang mal einen der beiden Keeper zum Einsatz, war aber auch keine echte Gefahr (21.).
Es konnte im zweiten Durchgang nur besser werden. Mads Albaek versuchte es in der 50. Minute mal per Drop-Kick, doch das Leder fiel vor dem Tor in die Arme des Energie-Schlussmannes. Die beste Chance bis dato ergab sich für Cottbus in der 62. Minute. Ein Drehschuss verpasste den Torwinkel nur knapp, sodass Grill das Leder mit großen Augen über die Latte guckte. Leider blieb es lange die beste Aktion vor den Toren. Erst in der 80. Minute stand das Stadion der Freundschaft Kopf. Jürgen Gjasula brachte seine Farben per Elfmeter nach Foul von Grill an Schlüter in Führung. Doch den wichtigen Dreier konnten die Lausitzer am Ende nicht sichern. In der 89. Minute traf Löhmannsröben nach einem abgewehrten Freistoß volley zum 1:1-Endstand. In der Tabelle bleibt Cottbus zwei Punkte hinter den Nicht-Abstiegsplätzen, Lautern verbessert sich auf Rang sieben.
Braunschweig 1:1 Großaspach: Düker macht’s schon wieder
Im Kellerduell an der Hamburger Straße setzte der heimische BTSV den ersten gefährlichen Angriff auf dem Rasen. Ein Einwurf von Kessel landete bei Putaro, dessen Flachschuss in den Armen von SGS-Keeper Broll landete (6.). Braunschweig blieb auch in der Folge das aktivere Team. Otto suchte nach 18 Minuten seinen Kollegen Rütten, dessen Flachschuss aber wieder kein Problem für Broll darstellte. Obgleich das Spielgeschehen zu großen Teilen in der Hälfte der Gäste stattfand, war nicht eine einzige echte Großchance in der ersten Halbzeit zu verzeichnen. In der Schlussminute verpasste Bär eine Hereingabe von Nehrig nur haarscharf, sodass es torlos in die Kabine ging.
Die zweite Hälfte wurde deutlich lebhafter. Schon nach drei Minuten landete ein Schuss von Bär nur knapp neben dem Pfosten (48). Zehn Minuten später ging aus dem Nichts der Gast aus Großaspach in Führung. Baku gewann das Laufduell auf der Außenbahn und flankte flach an den Fünfer, wo Röttger das Leder mit viel Wucht in die Maschen drosch (58.). Braunschweig zeigte sich zwar nicht geschockt und spielte weiter nach vorne, konnte aber wiederum kaum Chancen kreieren. 15 Minuten vor dem Ende traf Putaro nach flachem Anspiel ins Tor, stand jedoch zuvor deutlich im Abseits (76.). Aspach bekam immer wieder Konterchancen und hätte vier Minuten vor dem Ende die Entscheidung erzielen müssen. Alleine vor dem Tor scheiterte Baku allerdings an Fejzic (86.). Braunschweig rannte bis zum Ende an und belohnte sich in der Nachspielzeit doch noch mit dem Ausgleich. Edeljoker Julia Düker war es, der – wie schon vor zwei Wochen – in der Nachspielzeit seine Farben mit einem Flachschuss aus 15 Metern rechts unten erlöste und noch einen Punkt sicherte. Damit verlässt Braunschweig aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Fortuna Köln die Abstiegsränge.
Wiesbaden 3:0 Köln: SVWW wieder auf Rang zwei
Nach der bitteren Niederlage in Zwickau war der SVWW gleich von Beginn an um Wiedergutmachung bemüht. Nach zwölf Minuten Abtastphase war es Toptorjäger Manuel Schäffler, der auf eine lange und hohe Vorlage von Shipnoski per Rechtsschuss die Führung erzielen konnte (13.), da Kyereh-Mensah die Flanke zuvor unterlaufen hatte. Köln versuche im Anschluss etwas offensiver zu stehen, ermöglichte Wehen dabei aber weiter Möglichkeiten. Shipnoskis fieser Flachschuss in der 24. Minute hätte Rehnen beinahe überrascht, doch der Schlussmann war auf dem Posten. Auf der anderen Seite legten Eberwein und Dahmani ein schönes Zusammenspiel auf den Rasen, den der letztgenannte am Ende mit einem Schuss aufs rechte Eck abschloss. Kolke war aber auf dem Posten und parierte (32.). Somit konnte der SVWW die Führung mit in die Pause nehmen.
Aus der kam die Heimelf wieder mit mehr Schwung. Schon nach zwei Minuten landete eine Bogenlampe bei Kyereh, dessen abgefälschter Schuss nur haarscharf am Tor vorbeigeflogen war (47.). Köln antwortete mit einem Abschluss von Scheu aus 15 Metern, den Kolke aber stark parieren konnte (54.). Die Spielentscheidende Szene ereignete sich nach einer Stunde. Daniel Kyereh zog aus 19 Metern ab, doch den eigentlich harmlosen Versuch ließ Köln-Keeper Rehnen durch die Hände zum 0:2. Die Partie war damit entschieden. Wehen hätte in der Folge über Dittgen (70.) sogar noch das 3:0 machen können. Mit dem Schlusspfiff setzte der starke Kyereh tatsächlich noch mit dem 3:0 die Krone auf seine starke Leistung und die Wiedergutmachung der SVWW.
Aalen 1:2 Lotte: Sportfreunde siegen bei Atalan-Comeback
Der VfR wollte zuhause gegen Lotte, bei denen Trainer Ismail Atalan sein Comeback feierte, seine aufsteigende Formkurve bestätigen und hatte nach nichtmal zehn Minuten gleich zweimal die dicke Chance zur Führung. Royal-Dominique Fennells Distanzschuss in der 8. Minute musste Kroll stark parieren. Keine 60 Sekunden später musste der Schlussmann einen zu kurzen Rückpass in höchster Not als Kerze klären, den anschließenden Kopfball setzte Sliskovic vorbei (9.). Der VfR blieb dran. Bei einem Konter setzte Schnellbacher seinen Kollegen Morys in Szene, der aus kürzester Distanz wieder an Kroll hängen blieb (12.). Etwas aus dem Nichts ging die Führung allerdings an die Gäste aus Westfalen. Eine Flanke von Al-Hazaimeh landete geblockt bei Paterson Chato, der das Leder unhaltbar ins rechte Eck bugsierte (32.). Im Anschluss an das Tor wurde das Spiel immer ruppiger und emotionaler. Spielfluss oder gar Torchancen ergaben sich bis zur Pause keine mehr.
Nach dieser drehte der VfR dann mächtig auf. Nach mehrere kleinen Chancen erzielte Sliskovic nach einer Stunde den verdienten Ausgleich. Schnellbachers Flanke drückte der Stürmer aus zwei Metern über die Linie. Direkt im Anschluss zog erst Schnellbacher rechts am Tor vorbei (61.). Aalen vergab auch in der Folge beste Chancen durch Sliskovic und Morys (66.), sowie vor allem durch Sliskovic in der 69., als er mit dem Außenrist kläglich vor dem Tor scheiterte. Es kam wie es kommen musste. In der 82. Minute scheiterten für die Gäste durch Lindner an Bernhardt und dem Aluminium. Die anschließende Ecke nickte Adam Straith mit seiner Maske zum 2:1 über die Linie. Das Tor zog Aalen den berühmten Zahn, und die Gäste konnten mit Neu-Trainer Atalan einen lebenswichtigen Sieg einfahren und die Abstiegsplätze vorerst auf zwei Punkte distanzieren. Aalen bleibt Letzter und liegt wieder sieben Punkte hinter Rang 16.
1860 0:1 Münster: Winkmann pfeift zweimal nicht, Preußen gewinnt
Die erste Chance an der Grünwalder Straße ging an die Heimelf vom TSV 1860. Ein Schuss von Karger aus 18 Metern konnte aber von Max Schulze Niehues im SCP-Tor über die Latte gelenkt werden (7.). Das Spiel plätscherte im Anschluss recht ereignislos vor sich hin, ehe es nach 25 Minuten aufregend wurde. Nach einem Lupfer im TSV-Strafraum ging der Ball an den Arm von Wein, doch Schiri Winkmann pfiff keinen Elfmeter. Fünf Minuten später ging der SCP dennoch in Führung. Rufat Dadashov erzielte das 1:0 in der 30. Minute, nach einer Ecke. Von Klingenburg sprang das Leder nach dem Standard zu Dadashov, der aus fünf Metern eindrückte. Nur eine Minute später flog ein Freistoß von Kobylanski bei den Gästen haarscharf am Tor vorbei. Kurz vor der Pause hatte München noch eine Doppelchance zum Ausgleich, aber sowohl Karger als auch Mölders konnten nicht verwerten (42.).
Nach dem Seitenwechsel drängte 1860 mit viel Druck auf den Ausgleich. Karger und der eingewechselte Owusu dribbelten sich nach einer Stunde 16 Meter vor dem Tor durch. Der Stürmer schloss schlussendlich ab, doch wieder war Schulze Niehues stark auf dem Posten. Die Löwen verzweifelten immer mehr. Nach einer Ecke in der 76. Minute köpfte Paul aufs Tor, doch Braun konnte auf der Linie mit der Hand klären. Die Pfeife blieb erneut stumm und wieder gab es keinen Elfmeterpfiff. Es blieb am Ende beim nicht unverdienten 1:0 der Westfalen, die mit dem Sieg an den Löwen vorbeispringen (Platz 6).