Energie-Frust nach verpasstem Sieg: "Gefühlte Niederlage"

Für neun Minuten stand Energie Cottbus am Samstagnachmittag beim Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern auf einem Nicht-Abstiegsplatz, dann traf Jan Löhmannsröben kurz vor Ende zum Ausgleich und entriss den Lausitzern damit den Sieg. Entsprechend groß war der Frust nach Spielende.

Wollitz verfolgt Spiel auf der Tribüne

Es war ein ungewohntes Bild im Stadion der Freundschaft: Statt des emotionalen Claus-Dieter Wollitz stand mit Co-Trainer Frank Eulberg ein ruhiger Übungsleiter an der Cottbuser Seitenlinie. Wollitz verfolgte die Partie aufgrund seiner Innenraum-Sperre von der Tribüne aus. "Das war heute nicht angenehm, das wünsche ich keinem. In so einer Situation, in der es um sportliche Existenzen geht, hätte der Verband mehr Spielraum gehabt. Aber jetzt ist es vorbei", sagte er der "Lausitzer Rundschau". Der 53-Jährige musste mit ansehen, wie seine Mannschaft die drei Punkte spät noch aus der Hand gab. 89 Minuten waren gespielt, als es nochmal Freistoß für den 1. FC Kaiserslautern gab. Nach einer Hereingabe von Albaek verlängerte Thiele das Leder auf Jan Löhmannsröben, der unbedrängt zum Ausgleich einnetzen konnte.

"Ein bitteres Gegentor", fand Jürgen Gjasula im Gespräch mit "Magenta Sport", zumal der FCK den Ball einige Meter weiter nach vorne legte. "Es gibt wohl mittlerweile eine Regel, die das erlaubt", merkte Eulberg an. Neun Minuten zuvor hatte Gjasula seine Farben mit einem verwandelten Elfmeter in Führung gebracht. Zu diesem Zeitpunkt stand Energie Cottbus auf einem Nicht-Abstiegsplatz, durch das Unentschieden bleibt es nun bei zwei Punkten Rückstand.

Eine positive Erkenntnis

"Das Ergebnis ist sehr enttäuschend", ordnete Wollitz-Vertreter Eulberg das Remis auf der Pressekonferenz nach dem Spiel ein. Gjasula sprach zudem von einer "gefühlten Niederlage". Für den Mittelfeldspieler stand fest: "Wir hätten das 1:0 irgendwie über die Zeit bringen müssen. Doch in der einen Szene waren wir nicht zu 100 Prozent konzentriert und haben den einen Fehler gemacht."  Doch bei allem Frust über den in letzter Minute verpassten Sieg nimmt der Cottbuser Co-Trainer auch etwas Positives aus dem Unentschieden mit: "Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie alles gibt und kämpfen kann." In der Tat war eine Steigerung gegenüber der 1:2-Pleite in Jena am vergangenen Wochenende sichtbar – wenngleich noch viel Luft nach oben war. "Wir wären nicht als unverdienter Sieg vom Platz gegangen", fand Eulberg.

Fünf Spiele bleiben den Lausitzern noch, um den direkten Wiederabstieg in die Regionalliga zu verhindern. "Zwei Punkte sind machbar", zeigte sich Eulberg zuversichtlich. Allerdings läuft die Zeit gegen Energie. Mindestens drei Siege benötigen die Lausitzer wohl, um am Ende über dem Strich stehen zu können. Entscheidend dürften die direkten Duelle gegen Lotte, Aalen und Braunschweig werden. Schon am kommenden Sonntag, wenn Cottbus bei den Sportfreunden gastiert, sind drei Punkte in jedem Fall Pflicht – dann wieder mit Wollitz an der Seitenlinie.

   

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