Jena lebt! Hoffnung auf den Klassenerhalt wird größer
Zweites Spiel, zweiter Sieg: Seitdem Trainer Lukas Kwasniok vor dem Heimspiel gegen Energie Cottbus den Neustart ausgerufen hat und die Tabelle virtuell auf null gesetzt hat, läuft es beim FC Carl Zeiss Jena. Mit dem 2:1 in Rostock verbuchten die Thüringer zum ersten Mal seit dem Saisonstart zwei Siege in Folge – und sind wieder mittendrin im Rennen um den Klassenerhalt.
Nur noch drei Punkte Rückstand
Als Schiedsrichter Steffen Brütting, der nach einem Protest des FCC für Henry Müller übernahm, die Partie abpfiff, ballte Kwasniok die Faust – und ging dann in die Kabine. "Ich wollte für mich allein sein", erklärte der FCC-Coach nach dem Spiel im Interview im "Telekom"-Interview. "Die letzten Wochen waren für die Mannschaft und mich nicht leicht."
Tatsächlich sah es für den FCC nach zwischenzeitlich zwölf Spielen ohne Sieg und einem Rückstand von acht Punkten auf das rettende Ufer alles andere als gut aus, doch nach sechs Zählern aus den beiden vergangenen Spielen gegen Cottbus und Rostock darf Jena wieder vom Klassenerhalt träumen. Zwar belegen die Thüringer weiterhin den vorletzten Tabellenplatz, rangieren aber nur noch drei Punkte hinter den Nicht-Abstiegsplätzen. Dass der FCC nach schwachen Auftritten zu Beginn des Jahres nochmal hoffen darf, glaubte bis zuletzt wohl kaum einer.
Ein historischer Erfolg
Doch der Auftritt bei Hansa Rostock machte Mut. Wie schon gegen Cottbus gelang Jena auch beim FCH durch Maximilian Wolfram nach einer Vorlage von Manfred Starke die frühe Führung (5.). Diese konnte Hansa zwar unmittelbar ausgleichen, doch Jena blieb dran und belohnte sich 13 Minuten vor dem Ende mit dem Siegtreffer durch Starke, der elf Jahre lang in Rostock spielte und erstmals seit fünf Monaten wieder traf. Kurios: Auch gegen Cottbus fiel das Tor zum 2:1 in Minute 77. Durch die Duplizität der Ereignisse fuhr Jena nicht nur den zweiten Auswärtssieg dieser Saison ein, sondern verließ den Platz im Ostseestadion erstmals seit 1992 wieder als Sieger – ein durchaus historischer Erfolg also.
Kwasniok, der von einem "verdienten Sieg" sprach, wollte den Sieg aber nicht überbewerten: "Ein weiterer Step – nicht mehr und nicht weniger." Der FCC-Coach weiß: Der Weg zum Klassenerhalt ist noch weit. Aus den verbleibenden fünf Duellen gegen Wiesbaden (H), Unterhaching (A), Würzburg (H), Meppen (A) und 1860 München (H) benötigt Jena wohl mindestens drei Siege für den sicheren Liga-Verbleib. Kein unmögliches Unterfangen aber, zumal es für die meisten der kommenden Kontrahenten um nicht mehr viel geht. Der zweite Dreier in Folge dürfte nun für mächtig Rückwand sorgen. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt, sie lebt.