Hansa Rostock: Härtel nach Pleite gegen Jena mächtig sauer
Die Serie ist gerissen: Nach zuletzt sieben Spielen in Folge ohne Niederlage musste sich der F.C. Hansa Rostock beim 1:2 gegen Jena erstmals seit Ende Februar wieder geschlagen geben. Trainer Jens Härtel war nach der Partie mächtig sauer – und fand deutlich Worte.
"Schlechteste zweite Halbzeit unter meiner Regie"
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten Minuten konnte Härtel noch leben, wie er auf der Pressekonferenz nach Spielende durchblicken ließ: "Die Jungs sind nach dem frühen Rückstand gut zurückgekommen." Maximilian Wolfram brachte Jena nach nur fünf Minuten zunächst in Führung, Hansa reagierte aber umgehend und glich nur vier Zeigerumdrehungen später durch Pascal Breier aus. Doch was die Kogge dann im zweiten Durchgang auf den Platz brachte, gefiel dem Hansa-Coach überhaupt nicht: "Das war die schlechteste zweite Halbzeit unter meiner Regie", fand er deutliche Worte.
Vor allem die Einstellung seiner Mannschaft, die einen blutleeren und harmlosen Auftritt ablieferte, stieß bei Härtel auf Unzufriedenheit: "Wir haben viele Sache vermissen, die uns sonst ausgezeichnet haben." Vor allem in den Zweikämpfen sei Hansa "nicht entscheidend" da gewesen, außerdem monierte Härtel "Schlampigkeit in den letzten Aktionen" und komplizierte Pässe mit dem Außenrist. Und nachdem Jena in der 77. Minute durch den Ex-Rostocker Manfred Starke erneut in Führung gegangen war, "ging bei uns gar nichts mehr", bemängelte Härtel. "Die Mannschaft wirkte in der Schlussphase nicht mehr so frisch." Unter dem Strich war der Hansa-Coach "sauer" und "total enttäuscht" über den Auftritt seiner Jungs im zweiten Durchgang und kündigte an: "Das werden wir kritisch auswerten."
Sorge um Scherff
Bereits am Mittwoch steht für Hansa das Landespokal-Halbfinale gegen den FC Mecklenburg Schwerin an. "Das ist ein sehr wichtiges Spiel, denn wir wollen in den DFB-Pokal", weiß Härtel um die Bedeutung der Partie und ist sich sicher: "Dort werden wir ein ganz anderes Gesicht zeigen." Das wird auch nötig sein, um gegen den Sechstligisten in das Finale einzuziehen und damit der Pokal-Qualifikation ein weiteres Stück näher zu kommen. Denn nach der Niederlage gegen Jena scheint klar: Die Hoffnung, über die Liga in den lukrativen Wettbewerb einzuziehen, hat sich zerschlagen. Der vierte Tabellenplatz, der die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal ermöglichen würde, ist fünf Spieltage vor Saisonende bereits satte zehn Punkte entfernt – und könnte schon am kommenden Spieltag auch rechnerisch nicht mehr zu erreichen sein.
Dann spielt Hansa beim 1. FC Kaiserslautern – und muss dabei wohl auf Lukas Scherff verzichten. Der Außenbahnspieler verletzte sich am Samstag nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit und musste nach 78 Minuten wieder runter. "Es sieht nicht gut aus bei ihm", berichtete Härtel bei "Hansa-TV". Demnach hat sich der 22-Jährige eine Prellung an der Achillessehne und der Ferse zugezogen. "Das ist jetzt blau und dick." Der Hansa-Coach wird also umstellen müssen – und auf eine Reaktion hoffen.