Abstieg rückt näher: VfR Aalen wohl nicht mehr zu retten
Noch ist der Klassenerhalt für den VfR Aalen zwar rechnerisch möglich, sonderlich realistisch ist er nach der Pleite beim VfL Osnabrück aber nicht. Nach drei Jahren in der 2. Bundesliga und insgesamt sechs Drittliga-Jahren wird es für den VfR wohl zurück in die Regionalliga gehen.
Acht Punkte Rückstand
Es war ein skurriles Bild nach Abpfiff: Während Spieler und Fans des VfL Osnabrück den Aufstieg in die 2. Bundesliga feierten, stürzte der VfR Aalen in ein Tal der Tränen. Bei nur noch vier ausstehenden Partien beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer mittlerweile acht Punkte. Dabei hatte Aalen nach dem Auswärtssieg in Kaiserslautern vor zwei Wochen noch neue Hoffnung geschöpft – doch zwei Niederlage in Folge machten diese wieder zunichte. Selbst wenn die Württemberger die letzten vier Spiele gegen Uerdingen, Braunschweig, Cottbus und Rostock allesamt gewinnen sollten, könnten die 42 Punkte am Ende für den Klassenerhalt nicht reichen.
Mut machte der Auftritt beim künftigen Zweitligisten ohnehin nicht. Gegen den Tabellenführer erwischte der VfR Aalen einen schwachen Tag, erlaubte sich zahlreiche Fehler im Aufbauspiel und war letztlich chancenlos. Ein Aufbäumen gegen den drohenden Abstieg war über 90 Minuten nicht zu erkennen, stattdessen trat der VfR ohne Leidenschaft auf und ging letztlich als verdienter Verlierer vom Platz. "Die Worte gehören dem Sieger", sagte Trainer Rico Schmitt auf der Pressekonferenz nach Abpfiff, nachdem er den VfL zuvor in den höchsten Tönen gelobt hatte. Zum Spiel seiner Mannschaft sagte der 50-Jährige nichts.
"Mission Impossible" wohl gescheitert
Auch dem Aalener Chefcoach war klar: Die "Mission Impossible", die er bei seinem Amtsantritt Mitte Februar ausgerufen hatte, ist sehr wahrscheinlich gescheitert. Aus den zwölf Spielen unter Schmitt holte Aalen lediglich drei Siege und vier Unentschieden – zu wenig, um nach einer ohnehin schon schwachen Hinrunde mit nur 17 Punkten am Ende über dem Strich stehen zu können.
Schon am nächsten Spieltag, wenn der VfR Aalen im heimischen Stadion auf den KFC Uerdingen tritt, könnte der Abstieg in die Regionalliga auch rechnerisch besiegelt sein. Damit würden sich die Aalener nach neun Jahren aus dem Profifußball verabschieden – und am Saisonende vorerst ohne Mannschaft da stehen. Denn weder Trainer Rico Schmitt, noch ein Spieler aus dem Kader besitzen derzeit einen gültigen Vertrag für die Regionalliga. Ob ein direkter Wiederaufstieg angesichts von ambitionierten Vereinen wie Saarbrücken, Offenbach und Elversberg realistisch ist, erscheint zudem fraglich.