Nach Sieg gegen Zwickau: SVM hat Klassenerhalt vor Augen
Der Klassenerhalt ist für den SV Meppen zum Greifen nahe, nach dem 2:0-Sieg der Emsländer über den FSV Zwickau hat die Elf von Christian Neidhart sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Zwei direkte Kellerduelle folgen allerdings noch, die Sicherheit ist trügerisch.
"Das war ein Meilenstein"
Unter normalen Umständen wäre ein Klassenerhalt mit 46 Punkten wohl drei Spieltage vor Schluss ein Grund zum Durchatmen – für den SV Meppen ist die komfortable Situation aber mit Vorsicht zu genießen. Die nächsten Gegner des SVM heißen nämlich Fortuna Köln und Carl Zeiss Jena, Niederlagen bei den Kellerkindern sollten vermieden werden, um nicht noch einmal nervös zu werden. "Das war auf jeden Fall ein Meilenstein, jedoch kann es im Fußball sehr verrückt laufen", zeigte sich auch Innenverteidiger Steffen Puttkammer gegenüber der "NOZ" deshalb vorsichtig. Zwar werden sich die meisten Mannschaften im Keller die Punkte noch gegenseitig abnehmen, aber hunderprozentig wären die Emsländer nur mit einem weiteren Punkt gerettet.
Dennoch herrscht beim SVM ein guter Grund zur Freude: "Das war die halbe Miete", so Puttkammer. Und zurecht: Es müsste schon einiges schief laufen, dass die Meppener noch unter den Strich rutschen. "Ich denke, dass es nicht unser bestes Spiel war", warnte aber auch Janik Jesgarzewski gegenüber der Zeitung. Mit der "sehr guten Ausgangslage" könne der SVM nun aber befreiter aufspielen, was die Hoffnung auf den rechnerischen Klassenerhalt durchaus berechtigt.
Ballmert trifft im 49. Anlauf
Zumal die Emsländer auch in einem schlechteren Spiel punkten konnten, wenngleich Puttkammer das ein wenig pragmatischer sah: "Wenn man zwei Tore macht und der Gegner keins, ist es ein verdienter Sieg, denn dann hat man etwas besser als der Gegner gemacht." Ein Garant für den dreifachen Punktsieg war auch Abwehrmann Markus Ballmert, der in deinem 49. Drittliga-Spiel das erste Tor erzielte – und das per Kopf bei nur 1,72 Meter Körpergröße. "Woher ich so gut köpfen kann? Wahrscheinlich von Papa, hat alles gepasst", gab sich der frühe Torschütze aus der zweiten Spielminute am Mikrofon der "Telekom" bescheiden. Er wolle vielleicht ein Bierchen darauf trinken, aber nur "weil Mama Geburtstag hatte".
Im Team freuten sich die Kollegen über den jungfräulichen Treffer, vorher sei Ballmert durchaus neckisch angespornt worden. Auch von Trainer Christian Neidhart: "Er hat mehr Tore im Training geschossen, als im Spiel." Nach den vielen Fehlentscheidungen gegen sein Team in den vergangenen Wochen konnte der SVM-Cheftrainer wieder lachen, auch Youngster Deniz Undav reihte sich erneut in die Torschützenliste ein. "Vor meinem Tor habe ich nur gesehen, dass Marius sprintet und ich dachte mir laufe hinterher, vielleicht guckt er in den Rückraum. Er hat mich dann gesehen und ich musste den Ball nur noch reinmachen", erklärte der 22-Jährige. Aber auch im Alter eines Talents mahnte Undav wie ein alter Hase: "Rechnerisch war es heute noch nicht der Klassenerhalt"