Bierofka nach Pokal-Aus angefressen: "Das war bodenlos"
Aus ist er, der Traum des TSV 1860 München von der Teilnahme am DFB-Pokal. Ein fragwürdiger Elfmeter sorgte am Dienstagabend für die allerdings nicht ganz unverdiente 2:3-Niederlage im Halbfinale des bayrischen Landespokals bei Viertligist Viktoria Aschaffenburg. Trainer Daniel Bierofka war entsprechend bedient.
Bierofka zählt Reservisten an
Auf gleich fünf angeschlagene Stammspieler mussten die Löwen im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Karlsruhe verzichten, entsprechend war Bierofka gezwungen, auf Spieler aus der zweiten Reihe zu setzen. Doch was der Löwen-Coach von ihnen sah, gefiel ihm so gar nicht: "Die ersten 20 oder 25 Minuten von uns waren bodenlos. Ganz klar! Da muss man auch mal die Leistung hinterfragen von Spielern, die hinten dran sind, die den Anspruch haben, zu spielen."
Schon nach 19 Minuten lag der TSV 1860 mit 0:2 im Hintertreffen, erst danach kämpfte sich der Favorit in die Partie. "Wir haben zwei Tore gemacht. Das war in Ordnung", befand Bierofka über die Treffer von Bekiroglu (36.) und Paul (43.) noch vor der Pause. In der zweiten Halbzeit habe Sechzig die Partie kontrolliert, ehe es in der 81. Minute nach einem vermeintlichen Handspiel von Robert Paul Elfmeter für Aschaffenburg gab, den der Viertligist zum 3:2-Siegtreffer verwandelte. "Das war kein Elfmeter. Jeder kann sich das nochmals anschauen. Der Ball geht ganz klar an die Schulter", schimpfte Bierofka.
Elfmeter? "Lächerlich"
Auch Jan Mauersberger zeigte sich über die Entscheidung empört: "Das war lächerlich". Wenn ich mich als Abwehrspieler drehe oder zum Kopfball hochgehe, dann sind die Arme immer auf Schulterhöhe, weil ich Schwung nehmen muss. Mittlerweile kann man als Abwehrspieler nur noch mit verschränkten Armen hinterm Rücken verteidigen." Doch es half nichts, am Ende stand das Pokal-Aus zu Buche. Ganz unverdient war die Pleite allerdings nicht, vergaben die Löwen in der zweiten Halbzeit doch zahlreiche Möglichkeiten: "Da sind wir mit den Torchancen zu fahrlässig umgegangen", fand auch Mauersberger.
In der verbleibenden Saison gehe es nun darum, "dass wir möglichst schnell zurück in die Spur finden", so der 33-Jährige. Denn drei Spieltage vor Saisonende sind die Löwen noch immer nicht endgültig gerettet. "Wir müssen uns schnell zusammenraufen und schauen, dass wir den Bock umstoßen. Am besten am nächsten Samstag in Zwickau." Der Abwehrspieler appellierte an den Zusammenhalt: "Wir müssen komplett zusammenstehen und über den Kampf ins Spiel finden." Im DFB-Pokal bleibt den Löwen in der kommenden Saison allerdings nur die undankbare Zuschauerrolle. Und das erstmals seit 25 Jahren.