"Sah nicht gut aus": Hansa bangt um Öztürk und Hilßner
Beim 2:1-Erfolg in Osnabrück beendete der F.C. Hansa Rostock am Freitagabend nicht nur die Siegesserie des Meisters, sondern baute seine Serie auf fremden Plätzen weiter aus. Möglicherweise muss die Kogge den Sieg aber teuer bezahlen, nachdem sich Tanju Öztürk und Marcel Hilßner in der Schlussphase verletzten.
Verletzungen am Knie
Mit ernster Miene kam Hansa-Trainer Jens Härtel kurz nach Spielende zum Interview mit "Magenta Sport" und offenbarte: "So richtig kann ich mich über den Sieg noch nicht freuen." Hintergrund waren die Verletzungen von Tanju Öztürk und Marcel Hilßner. "Das sah bei beiden nicht gut aus. Ein Ausfall wäre extrem ärgerlich", so Härtel. Es lief die 87. Minute, als sich Öztürk ohne Einwirkung eines Gegenspielers verletzte, zu Boden ging, minutenlang am Knie behandelt wurde und schließlich mit einer Trage vom Platz gebracht werden musste. Eine genaue Diagnose hatte der Hansa-Coach so kurz nach Spielende noch nicht parat.
In der Nachspielzeit verletzte sich dann auch noch Hilßner bei einem Zweikampf mit Thomas Konrad. Der Physio des VfL Osnabrück eilte zur Hilfe, da sein Rostocker Kollege noch bei Öztürk war. "Dankeschön dafür", stellte Härtel heraus. Von Betreuern gestützt, humpelte der 24-Jährige anschließend vom Platz. Zwar kehrte Hilßner kurz danach zurück, hatte aber sichtlich mit Schmerzen zu kämpfen. "Marcel hat gesagt, dass es geknackt hat", berichtete Härtel. "Das ist natürlich nicht gut", ergänzte der Rostocker Übungsleiter und erinnerte sich mit Sorgen an die Verletzung von Lukas Scherff zurück: "Bei ihm hat es auch geknackt – da war dann das Kreuzband in Mitleidenschaft gezogen." Wie schwer es Hilßner erwischt hat, steht noch nicht fest.
Soukou sieht Gelb: "Ein bisschen dumm"
Abgesehen von den beiden bitteren Momenten kurz vor Schluss blickte Härtel aber auf einen gelungenen Abend zurück: "Wir sind nicht der unverdiente Sieger." In der Tat verdiente sich Hansa die drei Punkte durch eine couragierte Leistung. Selbst der Rückstand nach einem Treffer von Benjamin Girth in der 20. Minute brachte die Gäste nicht aus dem Konzept. Noch vor der Pause schlug die Kogge über Cebio Soukou (26.) und Merveille Biankadi (44.) zurück und drehte die Partie damit. "Ich freue mich, dass ich mal wieder getroffen habe", sagte Soukou am "Telekom"-Mikrofon. Den Treffer von Biankadi hatte der Hansa-Stürmer zudem vorbereitet. "Es war unglaublich, was wir am Ende defensiv geleistet haben", sprach der 26-Jährige seinen Mitspielern ein Lob aus.
Einen wie ihn könnte Hansa in der kommenden Saison gut gebrauchen, wenn ein neuer Anlauf Richtung 2. Bundesliga gestartet werden soll. Noch hält sich Soukou aber bedeckt, was seine Zukunft angeht: "Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht." Ausgeschlossen scheint ein Verbleib bei Hansa nicht: "Ich fühle mich extrem wohl." Gleichzeitig liebäugelt der Angreifer aber mit der 2. Bundesliga.
Beim kommenden Heimspiel gegen den KFC Uerdingen wird Soukou aufgrund seiner fünften gelben Karte, die er für ein Ball-Wegschlagen in der 58. Minute gesehen hatte, allerdings fehlen. "Das war ein bisschen dumm von ihm", kritisierte Härtel. Doch unter dem Strich stand das siebte Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage zu Buche. Zudem holte Hansa die Punkte 13 bis 15 aus den Duellen mit den vier Top-Mannschaften. Lediglich einmal musste sich die Kogge gegen das Spitzenquartett geschlagen geben, während es gegen die Mannschaften auf den letzten vier Plätzen bisher nur sieben Punkte gab. Doch wie teuer muss Hansa den Sieg beim VfL Osnabrück bezahlen?