HFC-Frust: Aufstiegschancen nach Pleite deutlich gesunken
Nur einen Punkt lag der Hallesche FC vor dem Spieltag hinter dem Relegationsrang, nach der Niederlage gegen Münster und dem gleichzeitigen Sieg des SV Wehen Wiesbaden in Lotte beträgt der Rückstand nun vier Zähler. Dass die Aufstiegschancen bei nur noch zwei ausstehenden Spielen erheblich gesunken sind, darüber waren sich Trainer und Spieler einig.
Nur noch theoretische Chancen
Welche Rolle spielte der Kopf? Eine Frage, die vor allem mit Blick auf die ersten Halbzeit gestellt werden muss. Über 45 Minuten lang präsentierten sich die Saalestädter ideenlos, erlaubten sich viele Ungenauigkeiten und lagen nach Treffern von Kobylanski (13.) und Klingenburg (32.) bereits früh mit 0:2 im Rückstand. "Das war nicht der HFC, den wir kennen", befand Trainer Torsten Ziegner im "Telekom"-Interview nach Abpfiff und stellte fest: "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren."
Im zweiten Durchgang steigerte sich der HFC zwar, mehr als den Anschlusstreffer durch Sebastian Mai in der 64. Minute bekamen die Hausherren allerdings nicht zustande. "Natürlich ärgere ich mich über die Niederlage", gab Ziegner zu. Verständlicherweise war der Frust groß, hat Halle durch die Niederlage doch nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg. Der direkte Aufstiegsplatz ist bereits außer Reichweite und selbst zu Platz drei fehlen dem HFC nun vier Zähler. "Wiesbaden müsste schon beide Spiele nicht gewinnen", weiß Zieger und schätzte das Szenario als "eher unwahrscheinlich" ein.
"Trotzdem eine geile Saison gespielt"
Auch Stürmer Mathias Fetsch wusste die Ausgangslage vor den letzten beiden Spielen einzuordnen: "Zwei Spiele, vier Punkte. Da muss natürlich viel passieren." Zeitgleich gab sich der 30-Jährige kämpferisch: "Wir werden Gas geben. Vielleicht schaffen wir noch das kleine Wunder." Und wenn nicht? "Dann haben wir trotzdem eine geile Saison gespielt", stellte der Angreifer fest. In der Tat hätte vor der Saison wohl kaum einer gedacht, dass der HFC um den Aufstieg mitspielen könnte. "Es wäre eine Sensation, wenn wir unter den ersten drei landen", hatte Ziegner bereits vor der Partie gesagt.
Doch der Stolz auf das Erreichte – Halle spielt die beste Drittliga-Saison seiner Vereinsgeschichte – steht noch nicht im Vordergrund. Noch überwiegt der Frust und die Enttäuschung, wie auch Fetsch einräumen musste. Dass die Fans trotz der Niederlage applaudierten und die Mannschaft nach Spielende feierten, "tut extrem gut", hob der Angreifer hervor. Am nächsten Samstag trifft Halle auf Eintracht Braunschweig – und hofft, mit einem Sieg möglicherweise nochmal an Platz drei heranrücken zu können. Doch sollte auch Wiesbaden zeitgleich gewinnen, wäre der Traum von der 2. Bundesliga endgültig geplatzt. Ob Jan Washausen mitwirken kann, ist derweil noch offen. Der 30-Jährige hat sich im Spiel gegen Münster verletzt und musste bereits nach 19 Minuten ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht noch aus.