Unruhe nach SFL-Pleite: "Man muss die Emotion verstehen"

Nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden waren die Nerven der Sportfreunde Lotte angespannt. Mit Abpfiff kam es auf dem Feld zu Diskussionen zwischen allen Beteiligten, auch die Trainer standen dabei im Fokus. Verständlich, denn während es für die siegreichen Hessen um den Aufstieg geht, spitzt sich die Situation der SFL im Abstiegskampf zu.

Diskussionen auf dem Feld

Es fing damit an, dass SFL-Trainer Ismail Atalan über den Platz lief und Wehens Offensivspieler Maximilian Dittgen seinen Weg dabei kreuzte. Der Coach nahm sich den gegnerischen Akteur daraufhin sofort zur Brust. "Ich bin hier herumgegangen, weil ein Spieler von Wehen Wiesbaden, der noch sehr jung ist, ein paar Wörter in den Mund genommen hat, die ich nicht in Ordnung finde", begründete Atalan gegenüber der "Telekom" den Auslöser für eine regelrechte Diskussionsrunde, die nach dem Schlusspfiff im Frimo-Stadion entstand.

Wehens erfahrenster Mann, Alf Mintzel, und auch Schiedsrichter Benjamin Cortus stiegen in den Zwist zwischen Dittgen und Atalan ein, hielten den Trainer aus Abstand. Der ließ sich auch schnell beruhigen, dennoch standen noch Minuten nach Abpfiff Akteure beider Mannschaften auf dem Feld und schimpften miteinander, auch Verantwortliche und Spieler in zivil mischten in den Szenen mit. Am Ende passierte nicht viel – auch, weil SVWW-Trainer Rüdiger Rehm seine Belegschaft aus dem Geschehen herauszog. Aus sportlicher Sicht war die 0:1-Niederlage der Lotter gegen den SV Wehen Wiesbaden längst besiegelt.

"Find ich nicht okay"

"Es war eine gute Partie von uns, so wie letzte Woche auch. Aber Wiesbaden hat heute gezeigt, was eine Spitzenmannschaft ist. Die haben nur zwei, drei Chancen gehabt und waren sehr effektiv", sah SFL-Kapitän Adam Straith eine ausgeglichene Partie bei schlechten Wetterbedingungen zwischen dem Auf- und Abstiegskandidaten. Nach einem Treffer von Marcel Titsch-Rivero setzte sich der Favorit durch. "Es ist natürlich bitter, dass sie mit der ersten Flanke ein Tor schießen und danach nichts mehr machen brauchen", stimmte auch Cheftrainer Atalan dem Urteil seines verlängerten Arms zu.

Der 39-Jährige sah sein Team nicht als bessere Mannschaft, aber "zumindest einen Punkt hätten wir verdient gehabt, aber das interessiert keinen Mensch." Dass nach dem Abpfiff Unruhe auf dem Platz entstand, daran wollte Atalan nichts bestreiten: "Für uns geht es um viel, da muss man auch ein bisschen Emotion verstehen." Das sei insbesondere beim Linienrichter der Partie nicht möglich gewesen. "Der hat hier heute mit uns einen Umgang gehabt, der war sehr, sehr grenzwertig. Die Art und Weise, wie man mit einem Trainer spricht, finde ich nicht okay", beklagte Atalan das Auftreten des Unparteiischen an der Seitenlinie. Für Lotte spitzt sich der Abstiegskampf somit zu, die offensivschwächste Mannschaft der Liga profitiert von einer stabilen Defensive und steht dank eines besseren Torverhältnisses noch über dem Strich. In der vorletzten Runde der Liga geht es am Samstag (13:30 Uhr) gegen SpVgg Unterhaching erneut um alles.

   

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