Drama im Abstiegskampf: Acht Teams, fünf Punkte Differenz
180 Minuten trennen uns vom Saisonfinale, und die wichtigsten Entscheidungen stehen zum Großteil noch aus. liga3-online.de blickt ein weiteres Mal auf den Abstiegskampf, schaut auf die Entwicklungen vom vergangenen Wochenende. Wer kann am 37. Spieltag absteigen, wer die Klasse halten? Eine Übersicht.
Die Gewinner der Woche
Eintracht Braunschweig und Energie Cottbus haben das ansonsten fast kollektive Patzen der Konkurrenz für sich genutzt und haben mit ihren Erfolgen unglaublich wichtige Zähler eingeheimst. Eintracht jubelte über das 3:1 beim schon abgestiegenen VfR Aalen, ein wohl dankbarer Gegner zur rechten Zeit – Blau-Gelb wird es egal sein. Energie holte mit dem Quäntchen Spielglück und der ganzen Erfahrung von Dimitar Rangelov ein 2:1 beim KFC Uerdingen, hievte sich damit auf den 15. Platz. Beide könnten damit, theoretisch, schon Samstag den Ligaverbleib klarmachen. Einfacher hat es der BTSV, dem drei Punkte aus zwei Spielen so oder so reichen werden.
Die Verlierer der Woche
Es gibt viele von ihnen, und ganz unterschiedliche Ausmaße. Zu befürchten war, dass die Sportfreunde Lotte gegen Wiesbaden verlieren – und so kam es auch. Auch Großaspachs Niederlage gegen Karlsruhe war erwartbar, dennoch zog die SGS nun die Reißleine und feuerte den vielleicht etwas zu braven Trainer Florian Schnorrenberg. Schon bitterer war das 3:4 von Carl Zeiss Jena gegen Würzburg, 1860 München versäumte mit dem 2:5 in Zwickau den vorzeitigen Klassenerhalt, die SpVgg Unterhaching ritt sich durch das 0:4 in Kaiserslautern noch viel tiefer in den Abstiegssumpf. Größter Verlierer aber war eine Mannschaft, die sogar punktete. Fortuna Köln versiebte in aberwitziger Art reihenweise Großchancen gegen Meppen, legte sich beim Stand von 1:0 schließlich ein Tor selbst in den Kasten – und bleibt damit Vorletzter. Bitter.
Die Abstiegsduelle am 37. Spieltag
Halle gegen Braunschweig: Der BTSV könnte davon profitieren, dass der HFC zuletzt einen wohl entscheidenden Rückschlag im Aufstiegsrennen kassiert hat.
Cottbus gegen Aalen: Eine Pflichtaufgabe für Energie, denn die VfR-Mannschaft ist mit dem feststehenden Abstieg offenbar kaum noch in der Lage, Gegenwehr zu leisten.
Unterhaching gegen Lotte: Direktes Duell, vor einem halben Jahr wäre Haching klar favorisiert gewesen. Aber jetzt? Es scheint alles möglich, auch ein Auswärtssieg.
Meppen gegen Jena: In Köln wirkte der SVM furchtbar fahrig und angreifbar, das können und müssen die Thüringer nutzen.
TSV 1860 gegen Fortuna Köln: Sechzig dürfte ein Punkt schon reichen, Fortuna muss nach der gefühlten Niederlage vom Montagabend gewinnen. Völlig offenes Duell.
Großaspach gegen Zwickau: Ob der Trainerwechsel wirkt? Sonnenhof hat einen Pflichtheimsieg vor sich, der FSV spielt allerdings seit Wochen stark und hat auch im gesicherten Mittelfeld noch Bock auf Fußball.
Wer kann die Klasse halten?
Sämtliche Klubs durchzurechnen, würde den Rahmen sprengen. Kurzum: 1860 München und Eintracht Braunschweig schaffen es mit drei Punkten aus eigener Kraft, Haching wäre bei einem Erfolg zu 95 Prozent gerettet, weil das Torverhältnis immer noch sehr gut ist. Für alle darunter dürfte das Zittern bis zum Finalwochenende gehen, auch für Energie Cottbus. Es sei denn, drei der vier Klubs unter dem FCE verlieren.
Wer könnte absteigen?
Im Normalfall noch niemand, so eng ist das Geschehen. Doch wenn Haching/Lotte, Cottbus und Jena allesamt gewinnen, müssten Aspach und Köln mit jeweils mindestens einem Zähler nachziehen. Überhaupt können nur Großaspach und die Fortunen am 37. Spieltag absteigen – als Neutraler kann man sich das allerdings kaum wünschen. Denn: Im extremsten Fall, den wir durch den Tabellenrechner geschickt haben, sind am späten Samstagnachmittag Platz 16 bis 19 bei exakt 42 Zählern punktgleich, selbst Rang 12 hätte nur zwei Pünktchen mehr. Das wohl mitreißendste Saisonfinale wäre geboren, so oder so aber wird es kriminell spannend.