Alles, was ihr zum 37. Spieltag wissen müsst

Irgendwie schade, dass die Saison in gut einer Woche bereits ihr Ende findet. Mehr und mehr hat sich insbesondere der Abstiegskampf zugespitzt – selbst an diesem vorletzten Wochenende erwarten wir nur wenige endgültige Entscheidung, eher noch wird die Dramatik weiter zunehmen. Die zweite spannende Frage könnte derweil geklärt werden: Dürfen wir den Karlsruher SC in die 2. Bundesliga verabschieden?

Die Ausgangslage

Im Aufstiegsrennen ist Lage recht schnell überblickt. Der KSC hat 68, der SVWW 64 und der HFC 60 Punkte. Die ersten beiden könnten ihre Position folglich mit einem Sieg unerreichbar festigen – Karlsruhe könnte mit drei Punkten in Münster also aufsteigen, Wiesbaden sich gegen bereits aufgestiegene Osnabrücker immerhin für die Relegation qualifizieren. Der Hallesche FC ist fast raus und muss auf einen Patzer in Wiesbaden hoffen, zeitgleich aber gegen Braunschweig gewinnen.

Und dann ist da ja noch der Abstiegskampf, der sich an diesem Wochenende in gleich sechs Stadien weiter zuspitzen wird. Vor einigen Tagen haben wir bereits umfangreich auf die Gemengelage sowie mögliche Konstellationen am 37. Spieltag geguckt und verweisen nun gerne auf diese Texte. An dieser Stelle sollte die Kurzfassung genügen: 1860 München und Eintracht Braunschweig können aus eigener Kraft den Ligaverbleib sichern, Unterhaching und Cottbus selbst bei Siegen auf Mithilfe der Konkurrenz hoffen. Düsterer sieht es für Sonnenhof Großaspach und Fortuna Köln aus, ihnen droht im Worst Case schon am Samstag der Abstieg in die Regionalliga.

Was sonst passiert ist

An Geschichten reich sind aktuell wieder einmal die großen Klubs. So etwa der 1. FC Kaiserslautern, bei dem statt des luxemburgischen Investors Flavio Becca nun ein regionales Konsortium einsteigen und die Zulassung für die 3. Liga bescheren soll. Auch der FC Bayern greift den Pfälzern mit einem Benefizspiel unter die Arme.

Die Stadiongesellschaft der Arena in Düsseldorf, in der der KFC Uerdingen ab Sommer seine Heimspiele austragen wird, ist nach jüngsten Berichten vorsichtig geworden: Sie verlangt, dass der KFC mit Zahlungen in Vorleistung geht.

 

Der Konferenz-Überblick

Zehn Spiele, zig Tore, dazu elf Klubs im Auf- und Abstiegsrennen: Wir können uns im Schlussspurt schwerlich auf vier Partien festlegen, die besonders im Fokus stehen. Lieber sortieren wir nach einer Rangliste, welche Spiele wie wichtig sind.

Platz 10: Hansa Rostock gegen den KFC Uerdingen

Ein Ananas-Spiel, Rostock braucht mal wieder einen überzeugenden Heimauftritt, Uerdingen hat die üblichen Sorgen.

Platz 9: Würzburger Kickers gegen den 1. FC Kaiserslautern

Eigentlich beliebig austauschbar mit Platz 10, auch hier geht es um nichts mehr.

Platz 8: SV Wehen Wiesbaden gegen den VfL Osnabrück

Der SVWW will den dritten Platz halten, Osnabrück ist durch und hat zuletzt bereits gegen Hansa Rostock verloren. Denkbar, dass ein starkes Wiesbaden hier kurzen Prozess macht – der VfL aber ist immer für ein Traumtor gut, und da zwischen Rang 2 und 4 für Wiesbaden noch alles möglich ist, wären drei Punkte so wichtig.

Platz 7: Energie Cottbus gegen den VfR Aalen

So favorisiert wie an diesem Wochenende war Energie Cottbus in der ganzen Spielzeit nicht. Zugleich wächst aber der Druck, denn gegen bereits abgestiegene Aalener muss um jeden Preis der Heimsieg her – sonst geht es am 38. Spieltag in Braunschweig um alles oder nichts. Im besten Fall wären sowohl BTSV und Energie dann schon gerettet, dafür müssten die Konkurrenten aber – ganz wie schon am 36. Spieltag geschehen – reihenweise mitspielen.

Platz 6: SV Meppen gegen Carl Zeiss Jena

Der SV Meppen ist seit dem vergangenen Wochenende offiziell gerettet, angesichts der fast vergessenen Schwächephase im Herbst eine starke Leistung. Nun spielt der SVM Zünglein an der Waage für Carl Zeiss Jena, dessen Siegesserie jüngst gestoppt worden ist. Für Jena gilt: Ein Punkt ist Minimum, drei Zähler wären "Big Points".

Platz 5: Sonnenhof Großaspach gegen den FSV Zwickau

Großaspach tauschte kurzerhand nochmals den Trainer aus, Florian Schnorrenberg musste seinen Posten nach vier Spielen ohne Sieg räumen. Die Interimscoaches Markus Lang und Joannis Koukoutrigas stehen gegen Zwickau unter großem Druck, das Endspiel bei Fortuna Köln am 38. Spieltag im Hinterkopf. Die beste Ausgangsposition gelänge mit drei Zählern, aber wahrscheinlich braucht der Dorfklub alle sechs Punkte für den Ligaverbleib.

Platz 4: Preußen Münster gegen den Karlsruher SC

Euphorie beim KSC, der sich auch für die Heimblöcke im Preußenstadion bereits munter mit Tickets eingedeckt hat. Gerechnet wird mit 3.000 Gästefans, die den Aufstieg in Westfalen feiern wollen. Nur ein Sieg reicht aber in jedem Fall – und so kann Preußen Münster die Karlsruher durchaus noch ärgern.

Platz 3: 1860 München gegen Fortuna Köln

Das erste dreier Aufeinandertreffen von Klubs, für die es in der Vorschlussrunde noch um alles geht. 1860 ist wohl selbst schuld, den Klassenerhalt nicht viel früher eingetütet zu haben. Nach dem Ausscheiden im Landespokal und dem 2:5 in Zwickau ist die Laune im Eimer. Nicht anders geht es Fortuna Köln nach dem ärgerlichen, weil so unnötigen 1:1 gegen Meppen am Montag. Noch mehr als für Großaspach gilt für die Rheinländer wegen des schwachen Torverhältnisses die Sechs-Punkte-Pflicht.

Platz 2: Hallescher FC gegen Eintracht Braunschweig

Die einen wollen noch hoch, die anderen nur nicht runter. Der HFC hat nach dem 1:2 gegen Münster nur noch eine Minimal-Chance, den SV Wehen Wiesbaden noch abzufangen. Braunschweig ist kurz vor der Rettung. Für die Spannung in der 3. Liga wäre ein Heimerfolg der Hallenser nur förderlich – viele Neutrale werden dem BTSV nach seinem denkwürdigen Absturz aber auch den vorzeitigen Klassenerhalt gönnen.

Platz 1: SpVgg Unterhaching gegen die Sportfreunde Lotte

Es wäre wohl ein Rekord für die Ewigkeit, sollte Unterhaching nach nur einer Niederlage in der Hinrunde am Saisonende absteigen. Der Trend ist grausig, Lotte aber wirkt ebenfalls nicht restlos gerüstet für den Abstiegskampf – spürbar ist die Sorge vor der Regionalliga in jedem Fall. Haching könnte sich mit einem Sieg zu 99 Prozent retten, Lotte steht schon brenzliger da. So oder so: Hier wird es am meisten knistern, auch wenn die Kulisse nicht die größte sein wird.

 

   

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