Cottbus vor Zitterfinale: "Meine Mannschaft wird liefern"
Energie Cottbus war in der Spielzeit 2015/16 schon einmal im Fokus, als der "spannendste Abstiegskampf der 3. Liga" entschieden wurde. Damals traten die Lausitzer in der Rolle des Leidtragenden auf, der trotz Führung bis zur 78. Minute am Ende auf den vorletzten Platz abrutschte. Wollitz, damals schon an der Seitenlinie, will die Geschichte nicht wiederholen – und spricht doch von wiederholenden Geschichten.
"Ich wünsche es weder denen, noch uns"
Fabian Kalig in der 89. Minute, Marcel Costly in der ersten Minute der Nachspielzeit – der Schrecken für Energie Cottbus war 2016 perfekt. Aufgrund dieser beiden Treffer der damaligen Youngsters von der Mainzer Reservemannschaft rutschten die Lausitzer unter den Strich, weil Wehen Wiesbaden und Bremen II ihre Spiele gewannen. Dieselbe Konstellation steht Cottbus wieder bevor: Können Großaspach und Jena ihre Matches gewinnen, geht der Verlierer im direkten Duell zwischen Energie und Eintracht Braunschweig runter – auch ein Unentschieden würde Cottbus. "Wenn einer meint, dass die Beine von Cottbus zittern, dann zittern die Beine von Braunschweig mindestens genauso", wehrte sich FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz in der Pressekonferenz vor dem alles entscheidenden Spiel vehement dagegen, dass seine Mannschaft im Nachteil sei.
"Samstag ist es ein 50:50-Endspiel", sah Wollitz die Chancen gleichermaßen verteilt, dass einer von beiden Klubs aus dem direkten Aufeinandertreffen unter den Strich rutschen könnte. "Ich wünsche es weder denen, noch uns, aber uns schon gar nicht", gab sich der Cheftrainer der Lausitzer kämpferisch und sagte Braunschweig damit den Überlebenskampf an. Wichtig sei für den Coach in erster Linie nur das, was auf dem eigenen Platz passieren würde. Die Mainzer Reserve schenkte den Cottbusern vor drei Jahren nichts, deswegen stellte Wollitz auch seine Ansprüche an einen fairen Abstiegskampf: "Ich wünsche mir, dass das am 38. Spieltag in jedem Stadion so ist und jeder seine eigene Professionalität behält."
Cottbus will sportlichen Klassenerhalt
Einzig ein Sieg kann die Cottbuser aus eigener Kraft sicher retten, dahingehend gäbe es "schlechtere Ausgangslagen". Aber der Druck ist dennoch hoch. "Der Druck in Braunschweig ist wenigstens gleich und ich sag sogar, ein bisschen mehr: Die haben vor fünf Jahren noch Bundesliga gespielt", spielte Wollitz den Ball an den BTSV weiter, der nach zermürbenden Spielzeiten in der 3. Liga angekommen ist. Cottbus dagegen konnte seit dem Abstieg in die Regionalliga etwas positives aufbauen: "Warum sollen wir uns kleiner machen? Bei uns ist das Glas wieder halbleer und bei anderen halbvoll", monierte der Energie-Coach.
Die Geschichte soll positiv enden, die Geschichte soll sich nicht wiederholen. Und doch blickt Wollitz auf die Geschichte zurück: "Man siehe nur Paderborn. Die waren sportlich in die Regionalliga abgestiegen und feiern jetzt vielleicht den zweiten Aufstieg in Folge. Darmstadt hat es auch mal so gemacht." Deshalb soll Cottbus kämpfen, denn "jeder Tabellenplatz in der Liga ist aus meiner Sicht sehr, sehr wichtig", spekulierte Wollitz auf mögliche Lizenzierungsprobleme bei der Konkurrenz. "Jeder sollte aber erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren", wollte sich der Cheftrainer allerdings nicht zu weit in das Thema lehnen. Stattdessen soll seine Mannschaft den Klassenerhalt sportlich sichern: "Meine Mannschaft wird am Samstag liefern", ist Wollitz überzeugt.