„Wollen wir in Karlsruhe Profifußball sehen?“
Nach dem Abstieg aus der zweiten Fußball-Bundesliga findet sich der Karlsruher SC 2012/2013 nach elf Jahren erneut in der Drittklassigkeit wieder. Wenn auch die Mannschaft sich innerhalb dieses Jahrzehnts komplett verändert hat, so ist das Gesicht der Spielstätte gleich geblieben: Die Errichtung der neuen Haupttribüne zu Beginn der 90er Jahre war die letzte große bauliche Maßnahme im Karlsruher Wildpark, Forderungen nach einer Modernisierung von Grund Auf bzw. eines Neubaus folgten wenige Jahre später, blieben jedoch bis heute unerhört.
Aufgeschoben gleich aufgehoben?
Im Frühjahr des Jahres 2006 schien die große Lösung plötzlich ganz nahe, doch Umbaupläne für eine 40.000 Zuschauer fassende Arena scheiterten – trotz Zustimmung des Karlsruher Gemeinderates. Dafür, dass aus den aufgeschobenen Plänen keine aufgehobenen werden, plädiert nun KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. „Wir fordern nichts. Aber wir weisen darauf hin, dass es auf Dauer so nicht mehr geht. Die allem vorgelagerte und entscheidende Frage ist die: Wollen wir in Karlsruhe künftig noch Profi-Fußball sehen“, so der CDU-Politiker gegenüber der "dpa". Der mittlerweile als marode eingeschätzte Wildpark stieß in der vergangenen Saison zeitweise an seine Grenzen, beispielsweise als 4000 Fans von Eintracht Frankfurt den Kassenbereich des Stadions überrannten.
„Ohne Einnahmen geht der Verein kaputt“
Der Abstieg des Karlsruher Traditionsvereines bringt zwangsläufig einen Neuaufbau mit sich. Damit dieser erfolgreich vollbracht werden kann, sieht Wellenreuther die Notwendigkeit einer Investition in Steine: „Wenn man dem Verein keine Chance gibt, Einnahmen zu generieren, dann geht der Verein kaputt. Oder er ist nicht mehr konkurrenzfähig. Das ist die einfache Konsequenz, auf die wir hinweisen", wird er in einem Bericht der "dpa" zitiert.