Alles, was ihr zum 1. Spieltag wissen müsst

Sommerpause, endlich bist du vorbei! Mit dem ersten von 38 Spieltagen beginnt die Saison 2019/20 an diesem Freitag. Sie verspricht Spannung pur, allein schon durch die Tatsache, dass jeder einzelne der 20 Teilnehmer gehörigen Respekt vor einem möglichen Fehlstart haben wird. Wen könnte es erwischen? Unsere Vorschau blickt auf die Gemengelage.

Die Ausgangslage

Noch stehen alle Klubs bei null Punkten, 45 sollten es allerdings zum Klassenerhalt sein. Ein steiniger Weg für fast alle Vereine – aus dem vergangenen Jahr kennt das zum Beispiel Eintracht Braunschweig, aktuell mal wieder hoch gehandelter Aufstiegsfavorit, noch ziemlich gut. Das Spannende: Echte Außenseiter gibt es nicht. Aufsteiger wie Waldhof Mannheim und Viktoria Köln wirken gut vorbereitet und haben Finanzkraft in der Hinterhand, Bayern München II spielt in puncto Marktwert und Transfersummen bereits in einer eigenen Liga. Fast immer auf den Zetteln steht die SG Sonnenhof Großaspach, die aber über die wohl größte Erfahrung im Abstiegskampf verfügt. Dann sind da noch Zwickau, Chemnitz, Jena, Meppen, vielleicht sogar 1860 München? Münster? Es ist schwer zu prognostizieren.

Oben dagegen ist ein Hauen und Stechen vorprogrammiert. Magdeburg, Duisburg, Ingolstadt, Kaiserslautern, Braunschweig, Uerdingen, Halle und Rostock – sie alle haben die 2. Liga im Visier. Nicht jeder wird stark aus den Startlöchern kommen, am Ende aber werden wahrscheinlich drei oder vier von den acht Topklubs die begehrten Plätze unter sich ausspielen. Wer das sein wird, ist nicht einmal zu schätzen. Ab Samstag erhalten wir erste Hinweise.

 

Vier Spiele im Fokus

Traditionsreicher Auftakt: 1860 München gegen Preußen Münster

Auch wenn das Spiel zum Ärgernis mancher Fans sehr kurzfristig auf einen undankbaren Freitagabend gelegt worden war, so verspricht das Spiel zwischen München und Münster jede Menge. Zuallererst das ausverkaufte Haus an der Grünwalder Straße. Dann treffen zwei große Namen früherer Zeiten aufeinander, die in der Vorbereitung mit verschiedenen Sorgen zu kämpfen hatten. Bei den Gästen ist der personelle Aderlass offensichtlich (15 Abgänge) – möglicherweise brauchen die jungen Neuzugänge noch Zeit, um die Rollen der abgewanderten Stammspieler zu übernehmen. Bei den Sechzigern kamen hingegen nur Dennis Erdmann und Timo Gebhart neu hinzu, weil es hinter den Kulissen weiter brodelt. Keine optimalen Voraussetzungen für Löwe und Adler, die ab Freitagabend zunächst Punkte gegen den Abstieg sammeln werden.

Auftakt, zweiter Teil: 1. FC Magdeburg gegen Eintracht Braunschweig

Auch wenn am Samstagabend schon einige Partien absolviert sein werden, so kommt der TV-Übertragung in der ARD doch ein besonderer Stellenwert zu: War es im Vorjahr das Duell zwischen Kaiserslautern und 1860 München vor mehr als 40.000 Zuschauern, so begegnen sich in der Saison 2019/20 zunächst Magdeburg und Braunschweig – ein ähnlich stimmungsvolles Unterfangen, für das umbaubedingt aber nur etwa 17.000 Tickets verkauft werden durften. Darüber hinaus ist es das frühe Aufeinandertreffen zweier möglicher Gipfelstürmer, die beide mit neuem Trainer in die Spitzengruppe vorpreschen wollen: Magdeburg setzt auf den drittliga-erfahrenen Stefan Krämer, der die Sympathien vieler Clubfans rasch zu gewinnen wusste. Der BTSV dagegen vertraut auf den als Cheftrainer im Profisegment noch unerfahrenen Christian Flüthmann, zuvor Co-Trainer des zu Holstein Kiel gewechselten Andre Schubert. Unser Tipp? Lasst die Mannschaften einfach spielen. Das Potenzial für ein richtig feines Drittliga-Spiel ist da.

Dotchevs Rückkehr: Hansa Rostock gegen Viktoria Köln

Gleich zum ersten Spieltag wird ein Duell zweier Mannschaften, die bis dato überhaupt keine Berührungspunkte miteinander hatten, durchaus pikant gewürzt: Aufsteiger Viktoria Köln fährt nämlich mit Trainer Pavel Dotchev an die Rostocker Ostseeküste. Dotchev, da war doch etwas? Richtig – das Aus des Bulgaren bei der Kogge liegt erst ein halbes Jahr zurück, es war darüber hinaus gewiss kein schöner Abgang. Nachfolger Jens Härtel hat mit einer Mannschaft, deren Profil sich im Sommer deutlich verändert hat, nun den klaren Auftrag, ein Wörtchen im oberen Tabellenabschnitt mitzuspielen. Für die Domstädter, die anstelle von Fortuna Köln nun in der 3. Liga mitmischen, geht es dagegen darum, sich rasch zu akklimatisieren. Als unliebsamer David dürften sie für Goliath Rostock zur schweren Prüfung werden…

Einstand in Düsseldorf: KFC Uerdingen gegen den Halleschen FC

Neue Saison, neues Stadion – das gilt für den KFC Uerdingen, der als Mieter beim MSV Duisburg gekündigt hat und nun eine ungleich größere Villa bezieht: die mehr als 50.000 Zuschauer fassende Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf. Los geht es gegen jenen Klub, der Uerdingen die vielleicht bitterste Schmach des Frühjahrs verpasst hat. Der Hallesche FC fegte die Krefelder vor einigen Monaten mit 4:0 vom Platz, es war eine Demontage. Nun soll sich zeigen, ob Uerdingen – das erneut groß eingekauft hat, dieses Mal aber nicht ausschließlich auf Erfahrung setzt – aus seinen Fehlern gelernt hat. Auch weil der HFC nach der 0:3-Klatsche in der Generalprobe gegen Viertligist Rot-Weiß Erfurt noch etwas wackelig wirkt, scheint der gute Auftakt für Heiko Vogel und Co. möglich, für uns aber bleibt Uerdingen nach wie vor eine Wundertüte.

 

Wer könnte überraschen?

Bayern München II in Würzburg!

Wir erwähnten es oben kurz: Für uns ist Bayern München II kein ganz normaler Aufsteiger. In der Jugendakademie des Rekordmeisters wird sehr gepflegter Fußball gelehrt, allerdings werden die Youngster des FCB körperlich den erfahrenen Drittligisten unterlegen sein. Nur: Die Würzburger Kickers sind abseits der Verteidigung kaum mehr erfahren. Sie mussten viele Stammspieler ziehen lassen und haben sich auf nicht jeder Position derart verstärkt, dass sie am Samstag als klarer Favorit gelten. Vielmehr haben manche den FWK sogar als jenen Vertreter auf der Rechnung, der Schwierigkeiten bekommen kann. Wir glauben: Bayern II kann den Auswärtssieg auf dem Dallenberg holen – auch wenn das jenen Fans, die eine 3. Liga ohne Amateurvereine bevorzugen, nicht schmecken wird.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button