1:1! 1860 und Münster teilen zum Auftakt die Punkte
Am Freitagabend eröffneten 1860 München und Preußen Münster die neue Drittliga-Spielzeit. Am Ende einer umkämpften Partie stand ein gerechtes 1:1-Unentschieden. Während die Gäste den ersten Durchgang dominierten, ging Halbzeit zwei klar an die Löwen.
Schauerte eröffnet den Torreigen
Im Grünwalder Stadion standen sich zum Saisonauftakt zwei echte Traditionsvereine gegenüber – sowohl die Münchner Löwen als auch die Gäste aus Münster gehören zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern. In die Partie setzten die Hausherren im Vergleich zur Vorsaison auf wenig Veränderung. Mit Dennis Erdmann berief 1860-Trainer Daniel Bierofka lediglich einen Neuzugang in die Startelf. Ganz anders Gäste-Coach Sven Hübscher: Mit Schauerte, Brandenburger, Özcan, Litka, Wagner und Mörschel starteten gleich sechs Neue.
Im Anschluss an eine kurze Eröffnungszeremonie war es dann auch ein Neuzugang, der den ersten Akzent setzte. Neu-Löwe Erdmann, bekannt für seine robuste Spielweise, machte seinem Ruf alle Ehre und sah nach einem Foul an Özcan den gelben Karton (3.). Der fällige Freistoß aus dem rechten Halbfeld sorgte für etwas Verwirrung im Münchner Strafraum, letztlich wurde die Kugel jedoch geklärt. Auch in der Folge waren es die Gäste, die den Weg nach vorne suchten. Wirklich Gefährliches sprang dabei zunächst nicht heraus. Stattdessen langten auch die Adlerträger erstmals ordentlich hin: Auf Höhe der Mittellinie kam Brandenburger gegen Bekiroglu zu spät – ebenfalls gelb (16.).
Ansonsten waren die Teams vorrangig um eine geordnete Defensive bemüht, entsprechend selten kam es zu Torraumszenen. Gerade als die Löwen in Person von Bekiroglu erstmals offensiv in Erscheinung traten, sorgten die Gäste etwas überraschend für den Premierentreffer der neuen Spielzeit. Auf der rechten Seite setzte sich Schauerte gegen den etwas zu zögerlich verteidigenden Steinhart durch, zog nach innen und gab einen recht harmlosen Schuss ab. 1860-Verteidiger Erdmann veränderte jedoch die Flugbahn – und die Kugel landete unhaltbar für Keeper Bonmann im linken oberen Eck (32.). Erst der Rückstand schien auch die Gastgeber wachzurütteln. Die Münchner zeigten sich nun engagierter und setzten sich zumindest zeitweise in der gegnerischen Hälfte fest. Für wirkliche Torgefahr sorgte im ersten Durchgang allerdings keine der Mannschaften mehr – stattdessen sahen Kindsvater (40.) aufseiten der Löwen sowie Heidemann auf der Gegenseite gelb (45.).
Löwen wie ausgewechselt – Steinhart verwandelt sicher
In der Pause fand Löwen-Trainer Bierofka dann offenbar die richtigen Worte. Seine Elf kam deutlich verbessert aus der Kabine – und belohnte sich umgehend. Kindsvater bewegte sich mit dem Ball aus dem Münsteraner Strafraum heraus, kam jedoch ins Straucheln, als Brandenburger seinen Laufweg kreuzte. Schiedsrichter Harm Osmers erkannte das Foulspiel und zeigte auf den Punkt. Phillipp Steinhart, vor dem Gegentreffer noch unglücklich, ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte sicher zum insgesamt glücklichen Ausgleich (51.). Die Löwen waren nun merklich im Aufwind. Nur wenige Minuten später verpasste Mölders eine scharfe Hereingabe nur knapp, im zweiten Versuch zielte Dressel aus dem Rückraum weit am Tor vorbei (54.).
Die Sechziger blieben dran und schnürten die Gäste mehr und mehr ein. Über Bekiroglu kam der Ball auf der linken Seite zu Steinhart, der auf Höhe des Elfmeterpunktes zu Willsch weiterleitete – im letzten Moment verhinderte Münsters Kittner den Einschlag (62.). Die Kräfteverhältnisse hatten sich nun komplett verschoben, die Preußen lauerten nur noch auf vereinzelte Konter. So waren es in der 68. Spielminute erneut die Hausherren, die gefährlich vor das Tor kamen. Bekiroglu legte aus dem Zentrum auf links zu Willsch, verpasste die erneute Hereingabe dann nur um wenige Zentimeter. Münsters Übungsleiter Hübscher hatte den Ernst der Lage längst erkannt und versuchte mit zwei Auswechslungen einzuwirken: Rodrigues Pires kam für Brandenburger, Schnellbacher ersetzte Özcan (68.). Im Anschluss ließ der Druck der Löwen tatsächlich etwas nach, die Spielanteile waren allerdings weiterhin klar verteilt.
Zehn Minuten vor Spielende tauchten die Gastgeber wieder gefährlich vor dem Gäste-Gehäuse auf. Der eingewechselte Greilinger zog nach innen und scheiterte aus guter Position an den Preußen-Abwehrbeinen. Dann war es soweit: Unter großem Jubel betrat Rückkehrer Timo Gebhart das Grün, für ihn ging Bekiroglu (80.). Und Gebhart stand gleich im Mittelpunkt. Kurz vor dem Strafraum legte er sich den Ball zum Schuss zurecht, wurde beim Abschluss jedoch mit einem robusten Einsatz gestört – die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm (81.). Die letzte Möglichkeit der Partie hatte 1860-Angreifer Mölders kurz vor dem Abpfiff. Der Abschluss des Routiniers aus sieben Metern Torentfernung strich nur knapp über den Querbalken (90.+1). So blieb es letztlich bei einem 1:1-Unentschieden. Die Gastgeber verdienten sich den Punkt durch eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, hatten am Ende gar Chancen auf den Dreier. Von den Preußen kam nach der Pause deutlich zu wenig – Trainer Hübscher wird mit der Punkteteilung leben können.