4:2 in Magdeburg! Kobylanski führt BTSV zum Auftaktsieg
Im Topspiel des ersten Spieltags standen sich am Samstag der 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig gegenüber. Die Gäste setzten sich in einer attraktiven und zugleich von Fehlern geprägten Partie mit 4:2 durch. BTSV-Neuzugang Kobylanski wurde mit drei erzielten Treffern zum Mann des Spiels.
BTSV dominiert im Fehler-Festival
Mit dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig griffen am Samstagabend zwei Schwergewichte der 3. Liga erstmals ein. FCM-Trainer Stefan Krämer berief drei Neuzugänge in seine Startelf: Jürgen Gjasula, Mario Kvesic und Sören Bertram begannen. Braunschweigs Übungsleiter Christian Flüthmann setzte hingegen nur auf zwei Neue: Martin Kobylanski und Nick Proschwitz fanden den Weg in die erste Elf. Einer der beiden sollte der Partie schnell seinen Stempel aufdrücken.
So hielten sich die Mannschaften nicht mit vorsichtigem Abtasten auf – beide wollten ihrem Anspruch auf eine dominante Spielweise gerecht werden. Deutlich besser gelang dies den Gästen. Keine sieben Minuten waren gespielt, da erzielte Kobylanski seinen Premierentreffer im Eintracht-Trikot. Magdeburgs Müller hatte im Spielaufbau den Ball verloren, Braunschweigs Bär den Neuzugang anschließend auf die Reise geschickt. Kobylanski marschierte noch einige Meter und schob zur Führung ein (7.). Die Hausherren waren nun wach: Im direkten Gegenzug verpasste Preißinger aus der Distanz nur knapp (9.). Doch der FCM blieb dran – und stellte die Uhren wenig später wieder auf Null. Braunschweigs Becker spielte einen Pass zu Gegenspieler Beck, der Routinier legte mit Übersicht zu Bertram, welcher zum Ausgleich einschoss – auch auf Magdeburger Seite zeigte sich somit ein Neuzugang für den ersten Saisontreffer verantwortlich (12.).
Wer nun dachte, die Partie könnte gänzlich zugunsten des Zweitliga-Absteigers kippen, sah sich getäuscht. Der BTSV übernahm in einer intensiv geführten Partie wieder das Zepter. Nachdem Bär selbst den Treffer zuvor noch knapp verpasst hatte, bediente er mit einer Flanke von der rechten Seite wieder Kobylanski, welcher nahezu unbedrängt zum 2:1 einköpfen konnte (18.). In der Folge genehmigten sich die Mannschaften eine kurze Verschnaufpause, die Partie blieb jedoch umkämpft. Als die Gastgeber gerade wieder die Schlagzahl erhöhten, Kvesic hatte den Ball an das Außennetz gedroschen (29.), zappelte die Kugel plötzlich erneut im Magdeburger Tor. Nach einem langen Abschlag von Braunschweig-Schlussmann Fejzic schien die gesamte FCM-Hintermannschaft eine Ruhepause einzulegen. Offensivmann Bär erkannte die Situation, spurtete durch und köpfte die Kugel über den ebenfalls unglücklich agierenden Brunst hinweg zur 3:1-Führung ein (32.). Die Elbestädter wirkten sichtlich geschockt. Nach vorne ging bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr sonderlich viel zusammen.
Beck trifft – doch Braunschweig steht sicher
Magdeburg war mit Beginn des zweiten Durchgangs gefordert. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff war jedoch keinesfalls ein Sturmlauf der Hausherren zu beobachten – und dennoch fiel der schnelle Anschlusstreffer. Eine harmlose Bertram-Flanke fing Schlussmann Fejzic zunächst, stürzte dann allerdings unglücklich über den Rücken von Mitspieler Nkansah. Der Ball war plötzlich wieder frei, FCM-Angreifer Beck schob locker ein (51.). Braunschweigs Torhüter verletzte sich in der Szene und musste vom Platz getragen werden – Ersatzmann Engelhardt übernahm. Das Momentum war nun aufseiten der Krämer-Elf, die sich Stück für Stück nach vorne arbeitete und die Braunschweiger zeitweise am eigenen Sechzehner einschnürte.
Doch die Niedersachsen schafften es immer wieder, sich aus brenzligen Situationen zu befreien und ihrerseits mit Angriffen für Entlastung zu sorgen. Torchancen waren in dieser Phase auf beiden Seiten Mangelware. Entsprechend versuchten die Trainer von außen einzuwirken und brachten frisches Personal. Während Braunschweigs Flüthmann bereits früh seine letzte Option zog und Neuzugang Wiebe für Kapitän Nehrig brachte, probierte es Magdeburgs Krämer mit einem Doppelwechsel: Osei Kwadwo und Ernst kamen für Bertram und Chahed (73.). Und das neue Personal brachte umgehend frischen Wind – Osei Kwadwo lief nur eine Zeigerumdrehung nach seiner Einwechslung unbedrängt auf das Gästetor zu, sein Abschluss wurde jedoch im letzten Moment von Eintracht-Verteidiger Nkansah geblockt.
Die Blau-Weißen drängten nun noch einmal. Nur wenig später schlug der zweite Neue bei den Magdeburgern eine scharfe Flanke vor das Gehäuse, Becker klärte in höchster Not (79.). Wirklich Zwingendes sprang für die Gastgeber allerdings nicht mehr heraus, da Braunschweig die Kugel gekonnt vom eigenen Tor weghielt. Vielmehr schienen die Hausherren die Nerven zu verlieren: Rother grätschte von hinten in die Beine von Proschwitz und sah glatt rot – die Partie war trotz sieben Minuten Nachspielzeit entschieden. Nach Vorarbeit von Feigenspan legte Kobylanski kurz darauf sogar noch einen Treffer nach und krönte seinen überragenden Einstand (90.+6). Am Ende stand ein nicht unverdienter 4:2-Erfolg für die Braunschweiger auf der Anzeigetafel. Der BTSV verstand es insgesamt besser, aus den gegnerischen Fehlern Kapital zu schlagen und setzt in Magdeburg ein erstes Ausrufezeichen.