1:2! Jenas Sarr schießt FCI mit zwei Eigentoren zum Sieg
Zum Abschluss des ersten Drittliga-Spieltags siegte der FC Ingolstadt bei Carl Zeiss Jena mit 2:1. Nach einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse mit Wiederanpfiff. Trotz Führung der Hausherren entschied Jena-Debütant Marian Sarr die Partie mit zwei Eigentoren zugunsten der Gäste.
Gefährliches zunächst nur aus der Distanz
Mit Carl Zeiss Jena empfing am Montagabend ein Drittliga-Abstiegskandidat des letzten Spieljahres den ambitionierten Zweitliga-Absteiger Ingolstadt. Gerade zum Ende der vergangenen Saison zeigte der FCC unter Cheftrainer Lukas Kwasniok jedoch, was er zu leisten imstande ist – entsprechende Informationen dürfte auch FCI-Trainer Jeff Saibene vor Anpfiff eingeholt haben. Personell warteten beide Übungsleiter nicht unbedingt mit großen Überraschungen auf. Bemerkenswert allerdings, dass bei den Ingolstädtern ein FCC-Urgestein in der Startelf stand: Maximilian Wolfram zog es erst in diesem Sommer nach neun Jahren Vereinszugehörigkeit von Jena nach Ingolstadt.
Kaum Stimmung – dafür mehrfach Tennisbälle auf dem Spielfeld. Die Anhänger des FC Carl Zeiss Jena machten ihrem Frust über den ungeliebten Montagstermin zu Beginn der Begegnung Luft. Nach rund sechs Minuten konnte weitergespielt werden. Die Akteure taten sich – womöglich auch aufgrund der ungeplanten Unterbrechungen – in der Anfangsphase schwer. Jena agierte zunächst überwiegend mit langen Bällen, gefährliche Toraktionen sprangen dabei jedoch nicht heraus. Es dauerte bis zur 19. Spielminute, ehe Skenderovic aus halbrechter Position erstmals abzog, Ingolstadts Kurzweg klärte jedoch zur Ecke. Im Gegenzug zeigten sich auch die Gäste einmal in der Offensive. Heinloth schickte Neuzugang Beister sehenswert, dieser drang in den Strafraum ein, fand mit seiner Hereingabe allerdings keinen Abnehmer (22.).
Die Szene war eine Art Initialzündung für die Schanzer. Kurz darauf fand Wolfram den durchgestarteten Gaus, welcher FCC-Schlussmann Coppens umkurvte, aus spitzem Winkel jedoch nicht mehr vollenden konnte (26.). Gaus war es auch, der rund zehn Zeigerumdrehungen später halblinks vor dem gegnerischen Gehäuse an den Ball kam. Der 29-Jährige nahm Maß und verpasste das lange Eck aus 16 Metern Torentfernung nur knapp (36.). Nach einer etwas zurückhaltenden Phase meldeten sich im Anschluss die Gastgeber zurück. Käuper versuchte es mit einem satten Schuss aus der Distanz, die Kugel strich über die Querlatte (39.). Ohne weitere nennenswerte Offensivaktionen ging es in die Pause.
Unglücklicher Sarr trifft doppelt ins eigene Tor
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war das Bild ein unverändertes: Viele Zweikämpfe, wenig Spielfluss. Die Gäste versuchten sich zwar mehrfach in der Offensive, der einzige Abschluss von Kutschke wurde allerdings geblockt (53.). Wie aus dem Nichts überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Jenas Donkor kam nach einem Ballverlust der Schanzer an die Kugel und marschierte ungestört in Richtung Gäste-Tor. Die FCI-Abwehr bekam keinen Zugriff, Donkor hingegen fand den mitgelaufenen Eckardt. Jenas Kapitän hatte links im Sechzehner Zeit, den Ball anzunehmen und verwandelte flach in die lange Ecke (56.).
Wer angesichts des zuvor äußerst chancenarmen Spiels nun auf mehr Toraktionen hoffte, kam direkt im Anschluss erneut auf seine Kosten. Torschütze Eckardt foulte auf der rechten Seite Ingolstadts Beister, Ex-Jenenser Wolfram nahm sich des Standards an. Entgegen der Erwartungen der Jena-Abwehrreihe hämmerte der Offensivmann das Leder in die Strafraummitte, wo er zwar keinen Mitspieler fand, dafür aber den überraschten Marian Sarr – der Innenverteidiger fälschte den Ball unglücklich in das eigene Tor ab und sorgte unfreiweillig für den schnellen Ausgleich (60.). Innerhalb von nur vier Minuten entschädigte die Partie damit für vieles, was ihr zuvor abhanden gekommen war. In der Folge beruhigte sich das Geschehen jedoch wieder etwas, beide Mannschaften waren um Spielkontrolle bemüht. Diese erlangten weder die Hausherren noch die Gäste. Letztere bekamen in der 71. Spielminute allerdings den nächsten Freistoß auf der rechten Seite zugesprochen, wieder war Beister gefoult worden.
Der Linksfuß brachte die Kugel selbst in den Strafraum, Donkor versuchte zu klären, fand jedoch nur den Hinterkopf von Sarr – und plötzlich war dessen Einstand zum Vergessen perfekt. Vom Kopf des 24-Jährigen sprang der Ball erneut in das eigene Tor (72.). Nicht nur der Unglücksrabe, vielmehr die komplette FCC-Mannschaft wirkte im Anschluss geschockt. Nach vorne ging kaum noch etwas zusammen. Die Gäste traten mit der Führung im Rücken hingegen deutlich souveräner auf. So blieb es dabei: Am Ende stand für Jena eine äußerst unglückliche 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt. Carl Zeiss-Debütant Sarr dürfte die Partie nur noch vergessen wollen.