2:1 für Bayern II: Uerdingen enttäuscht in München
Am Freitagabend eröffneten Bayern München II und der KFC Uerdingen den zweiten Spieltag in der 3. Liga. Mit 2:1 behielten die Hausherren verdient die Oberhand. Uerdingen hatte dem Tempo des FCB über die gesamte Spieldauer kaum etwas entgegenzusetzen, schwächte sich zudem bereits im ersten Durchgang selbst.
Uerdingen schwimmt – und gleicht aus
Mit Bayern II und dem KFC Uerdingen standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die gerade in puncto Erfahrung kaum unterschiedlicher hätten sein können. Während die Münchener den jüngsten Kader der Liga stellen, können die Krefelder auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen – sie haben im Schnitt die älteste Riege. Bayern-Trainer Sebastian Hoeneß setzte im Vergleich zur Auftaktniederlage in Würzburg auf eine leicht veränderte Startelf: Daniliuc und Zirkzee ersetzten Shabani und Senkbeil. KFC-Übungsleiter Heiko Vogel hingegen sah angesichts des 1:0-Sieges über Halle kaum Grund für Veränderungen und musste lediglich den verletzten Kirchhoff ersetzen. Für Uerdingens Kapitän spielte Daube.
Die Gäste waren es dann auch, die sich gleich nach dem Anpfiff um Spielkontrolle bemühten und schnell die ersten Aktionen für sich verbuchen konnten. So lief gerade einmal die fünfte Spielminute, als sich Rodriguez auf außen stark durchsetzte und die Kugel scharf in den Strafraum brachte, am zweiten Pfosten konnte der überraschte Aigner jedoch nicht verwerten. Immer häufiger trauten sich in der Folge auch die Bayern nach vorne. Die Bemühungen zahlten sich wenig später beinahe aus: Batista Meier startete auf halbrechts ein Solo, ließ gleich mehrere KFC-Verteidiger stehen und drosch das Leder schließlich aus spitzem Winkel an den kurzen Pfosten (10.). Die Hausherren merkten nun, dass sie gerade spielerisch durchaus mithalten können. Nur wenig später strich ein Abschluss von Wriedt am rechten Pfosten vorbei (15.). Und die jungen Bayern machten weiter: Zylla steckte sehenswert auf Wriedt durch, der Angreifer scheiterte mit einem Heber am Kopf des abgetauchten KFC-Schlussmanns Königshofer (20.).
Uerdingen wirkte in dieser Phase äußerst passiv. Und so kam es, dass Wriedts dritter Anlauf zum Erfolg führte. Der FCB bekam kurz vor dem Strafraum einen Freistoß zugesprochen, Welzmüller führte entgegen der Erwartungen der Uerdinger Defensive schnell aus. Damit war Wriedt durch und vollendete kraftvoll in das linke Eck (24.). Die Hausherren nahmen im Anschluss etwas Tempo raus. In der 35. Spielminute lud Maxsö die Roten mit einem Fehlpass jedoch erneut zum Toreschießen ein: Einen abgefälschten Kern-Schlenzer parierte Königshofer gekonnt. Der KFC war weiterhin deutlich unterlegen – und schwächte sich zu allem Überfluss noch im ersten Durchgang selbst. Der bereits verwarnte Daube foulte Bayerns Kern von hinten und durfte frühzeitig unter die Dusche (39.). Die Szene schien die Gäste allerdings anzustacheln – und so stand es plötzlich 1:1. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß flankte Großkreutz aus dem Halbfeld, Bayern-Leihgabe Evina köpfte unbedrängt zum äußerst schmeichelhaften Ausgleich ein (42.).
Batista Meier knackt KFC-Bollwerk
Nach Wiederanpfiff zeigte sich das erwartete Bild: Die Gäste aus Krefeld standen tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konter, während die Bayern über Kurzpassspiel den Weg nach vorne suchten. Wirklich Gefährliches sprang dabei jedoch zunächst nicht heraus – lediglich Zirkzee versuchte es zwei Mal (52., 55.). Nicht wenige FCB-Anhänger stellten sich bereits auf ein Geduldsspiel ein, hatten die Rechnung allerdings ohne den starken Batista Meier gemacht. Eine Ecke von links fand den 18-Jährigen, dieser fackelte auf Höhe der Strafraumgrenze nicht lange und zimmerte das Leder über den Umweg Innenpfosten hoch in das kurze Eck (57.). Die Münchner wollten offenbar nicht den gleichen Fehler wie nach der erstmaligen Führung machen und drückten auf die Vorentscheidung. Nah dran war nur wenig später Rochelt, der nach einem Welzmüller-Heber alleine vor dem Tor stand, statt des Abschlusses jedoch den Pass zu Wriedt wählte – Maxsö konnte klären (61.).
Von Uerdingen kam wenig bis gar nichts, bei Ballbesitz wurde die Kugel in der Regel weit in die gegnerische Hälfte geschlagen. So spielten die Bayern weiter munter nach vorne und erarbeiteten sich gleich mehrere aussichtsreiche Freistoßpositionen. Die ruhenden Bälle wurden zumeist kurz ausgespielt, zwingende Chancen blieben dadurch erst einmal aus. Wollten die Gäste den Weg nach Hause nicht mit leeren Händen antreten, musste sich etwas ändern. Entsprechend versuchte Trainer Vogel einzuwirken und brachte den neuverpflichteten Barry für Torschütze Evina (72). Tatsächlich zeigten sich die Krefelder daraufhin zumindest vereinzelt in der gegnerischen Hälfte, kamen aber nicht zu Torabschlüssen. Diese hatten weiterhin nur die Gastgeber: Ein Fehlpass von Königshofer landete direkt in den Fußen von Bayerns Zylla, dessen Schlenzer ging rechts vorbei (75.).
In der Schlussphase tat sich dann zunächst nicht sonderlich viel. Die Münchner stellten die Räume gekonnt zu, Uerdingen hatte zwar wieder mehr Ballbesitz, konnte daraus jedoch keinen Profit schlagen. Vielmehr landete die Kugel auf dem Weg nach vorne stets beim Gegner, der wiederum zügig den Abschluss suchte. Kern verfehlte das Gehäuse aus rund 20 Metern Torentfernung ebenfalls (79.). In der dritten Minute der Nachspielzeit dann um Haaresbreite der Lucky Punch für die Krefelder: Rechts im Sechzehner kam Aigner an den Ball und zog ab, Mai rettete auf der Linie für seinen geschlagenen Schlussmann Früchtl. So blieb es beim 2:1 für Bayern II, die damit ihren ersten Saisonsieg feierten. Vom KFC kam über die gesamte Spielzeit zu wenig, letztlich war die Vogel-Elf mit dem Ergebnis noch gut bedient. Bereits unter der Woche geht es für beide Teams weiter. Am Dienstag tritt der FCB in Rostock an, Uerdingen empfängt die SpVgg aus Unterhaching.