Wahnsinn in Unterhaching, Halle schlägt Rostock
Am Samstag standen gleich sieben Partien des 2. Spieltags in der 3. Liga auf dem Programm. Während Unterhaching gegen Würzburg aus einem 2:4 innerhalb von sechs Minuten ein 5:4 machte, gewann Halle spät mit 1:0 gegen Rostock. Braunschweig drehte die Partie gegen 1860 München (2:1), Ingolstadt jubelte gegen Duisburg (3:1) und Kaiserslautern setzte sich mit 3:1 in Großaspach durch. Im Duell zwischen Mannheim und Meppen fielen keine Tore.
Unterhaching 5:4 Würzburg: Haching siegt nach irrer Schlussphase
Das erste Tor des Nachmittags durften die Fans in Unterhaching bestaunen. Exakt vier Minuten waren auf der Uhr, da versuchte sich Luke Hemmerich mit einem Freistoß aus 23 Metern. Das Leder wurde von der Mauer abgefälscht und schlug unhaltbar im Eck des Hachinger Tores ein. Das Tor war ein Schock für die Hachinger und beflügelte die Kickers. Nach einem Rückpass von Schwabl versuchte Mantl im eigenen Fünfer ins Dribbling gegen Pfeiffer zu gehen und verlor das Leder, welches gemütlich über die Linie zum 0:2 kullerte (8.). Die Hachinger verloren dadurch völlig ihr Spielkonzept und konnten in der Offensive keinerlei Nadelstiche setzen, während die Würzburger das Spiel ohne Mühe kontrollierten. Etwas aus dem Nichts fiel in der 34. Minute der Anschluss für die Spielvereinigung. Eine Flanke von der rechten Seite köpfte Schimmer mustergültig gegen die Laufrichtung des Keepers ins Tor. Das ließen die Würzburger gar nicht lange auf sich sitzen. Hemmerichs Flanke von der rechten Seite landete auf dem Fuß von Widemann, der kurz überlegte und das Leder links unten im Tor unterbrachte (42.). Haching konnte wieder prompt antworten. Nach einer Hereingabe von rechts ließ Hufnagel für Schimmer durch, der aus 12 Metern links unten das 2:3 zur Pause erzielte (45+2.).
Direkt nach dieser stellte der FWK den alten Abstand wieder her. Pfeiffer bediente wieder Widemann, der aus halblinker Position das 2:4 erzielte. Im Anschluss musste das Spiel aufgrund eines Unwetters für rund 17 Minuten unterbrochen werden. Danach brauchte dauerte es einige Minute, ehe die Partie wieder Fahrt aufnahm. Hemmerich war es in der 64. Minute, der mit einem Distanzhammer aus 25 Metern nur die Latte traf. Die Elf von Trainer Schiele machte nicht erneut den Fehler, sich wieder den Vorsprung nehmen zu lassen. Stattdessen hätte Zulciak in der 83. Minute das 5:2 machen müssen, vergab aber vor dem fast leeren Tor. Das sorgte in der 88. Minute wieder für Spannung. Ehlich bekam das Leder im Strafraum zugespielt, nahm es kurz an und legte es ins lange Eck zum 3:4. Bis in die Nachspielzeit ging das Drama auf dem Rasen, ehe Alexander Winkeler einen Freistoß aus 25 Metern rechts mit Hilfe des Innenpfostens zum 4:4-Ausgleich in die Maschen hämmerte (90.+1). Der Wahnsinn schien schon perfekt, aber Haching setzte nochmal einen drauf. Heinrich legte in der vierten Minute der Nachspielzeit das Leder nochmal ins Netz, nachdem er zuvor perfekt eingesetzt worden war. Mit drei Toren innerhalb von sechs Minuten hatte Haching das Spiel noch gedreht – Wahnsinn!
Halle 1:0 Rostock: Jopek landet den Lucky Punch
Der HFC übernahm gegen Rostock zu Beginn die Spielkontrolle und versuchte nervöse Hanseaten etwas zu verunsichern. Folglich ging auch die erste Chance auf das Konto der Hallenser. Nietfeld versuchte es mit einem Abschluss, den Kolke an die Latte lenkte. Insgesamt verflachte das Spiel im Anschluss aber deutlich. Rostock stand in der Defensive gut gestaffelt und ließ kaum Räume im Mittelfeld zu, vernachlässigte aber dafür das eigene Offensivspiel. Hansas beste Chance vor der Pause kam daher ein wenig aus dem Nichts. Vollmann schickte Breier auf die Reise, der das Leder schon am Keeper vorbei gelegt hatte, allerdings auch das Tor verfehlte (39.). Es ging somit torlos in die Kabine.
Hansa kam aus dieser mit mehr Schwung und Offensivdrang. Gleich zweimal konnte Hildebrandt in der 51. Minute das Leder aufs Tor bringen, aber keine Gefahr kreieren. Das Spiel wurde insgesamt deutlich besser. Nach knapp einer Stunde musste Kolke zweimal sensationell gegen Nietfeld und Mai auf der Linie retten (58.), drei Minuten später hämmerte Lindenhahn einen Schuss an den Pfosten. Mitten in die Drangphase schwächte sich Halle in der 78. Minute selbst. Landgraf sah für ein unnötiges Foul im Mittelfeld die Ampelkarte und musste vom Feld. Als es schon alles auf ein Remis hindeutete, da schlug der HFC doch noch zu. In der 89. Minute erzielte Björn Jopek die verdiente Führung für Halle. Eine abgewehrte Flanke landete auf dem Fuß des Mittelfeldmannes, der das Leder aus 20 Metern ins Toreck platzierte. Der späte Treffer markierte auch gleichzeitig den Sieg für einen starken und in Unterzahl spielenden HFC gegen am Ende zu passive Rostocker.
Ingolstadt 3:2 Duisburg: Beister entscheidet Absteiger-Duell
Im Duell der Zweitliga-Absteiger entwickelte sich eine ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte zu Beginn. Die erste Chance erspielte sich der FCI nach 19 Minuten. Kutschke legte eine Flanke auf Wolfram ab, der aus der Drehung links am Tor vorbeischoss. Der FCI kam immer besser in die Partie und belohnte sich nach einer halben Stunde. Kutschke legte das Leder rechts raus auf Kurzweg, dessen Flanke wieder beim Stürmer landete, der flach aus 12 Metern links unten zur Führung vollenden konnte. Duisburg versuchte es mit der direkten Antwort. Eine Freistoßflanke von Stoppelkamp lenkte Buntic per Übergriff ins Toraus. Ein weiterer Treffer sollte nicht mehr fallen, sodass es beim 1:0 zur Pause blieb.
Der FCI blieb nach der Pause das bessere Team, während sich Duisburg sehr schwer tat in der Offensive. Beister und Kutschke erspielten sich kurz nach der Pause Halbchancen, aber jeweils war Weinkauf auf dem Posten. Acht Minuten später machte es Beister dann deutlich besser. Kutschke legte das Leder auf Beister ab, der sich gegen einen Gegenspieler durchsetzte und aus 16 Metern ins lange Eck zum 2:0 traf. Im Gegenzug wussten die Meidericher aber sofort zu antworten. Eine Flanke von rechts landete bei Daschner, der mit einer Körpertäuschung an Paulsen vorbei ging und links unten einschob. Obwohl der MSV nun deutlich aktiver nach vorne spielte, setzte Ingolstadt den nächsten Punsh in der 70. Minute. Compper verlor das Leder vor dem eigenen Strafraum, sodass Beister aus 20 Metern rechts unten treffen konnte zum 3:1. Direkt im Anschluss hätte Wolfram beinahe noch auf 4:1 erhöht, aber sein Schlenzer ging nur ans Außennetz. Somit kam der MSV doch noch einmal zurück. 86. Minute waren gespielt, da bekam Stoppelkamp das Leder an der Strafraumkante und schloss gezielt ins linke Toreck zum 2:3 ab. Der MSV probierte bis in die Nachspielzeit alles um den Ausgleich zu erzielen, aber der letzte Versuch von Engin wurde abgeblockt, sodass es beim 3:2 für den FCI blieb.
Braunschweig 2:1 TSV 1860: Löwen-Duell geht an den BTSV
Im traditionsreichen Löwenduell bissen zuerst die Gäste aus München zu. Eine Ecke von Wein in der 5. Minute flog genau auf den Kopf von Mölders, der aus sieben Metern ins rechte Eck einwuchtete. Für den BTSV war das Tor ein echter Schock und lähmte das Spielgeschehen auf dem Rasen. Die Gäste hatten kaum Mühe ihre Führung zu verteidigen. Ein Freistoß von Kobylanski in der 26. Minute war die erste Aktion, die etwas Unruhe für die Münchner brachte, konnte aber im Strafraum geklärt werden. Der TSV 1860 blieb selbst aber auch in der Partie. Ein Mölders-Abschluss aus der Distanz wurde in der 36. Minute gefährlich abgefälscht und von Fejzic über die Latte gelenkt. Doch ein wenig überraschend kamen die Braunschweiger in der 43. Minute zum Ausgleich. Nehrig legte das Leder auf die Seite zu Schwenk, dessen Distanzschuss von Bonmann auf den Kopf von Kobylanski abwehrte. Der Ex-Preuße netzte das Leder aus sieben Metern zum 1:1-Pausenstand ein.
Nach dieser schwächten sich die Gäste völlig unnötig selbst. Felix Weber handelte sich in der 51. Minute die gelb-rote Karte ein und erwies seiner Mannschaft mit einem taktischen Foul einen Bärendienst. Das gab der Eintracht entsprechend Auftrieb und den nutzte das Team auch. Eine kurze Ecke brachte Kobylanski perfekt in die Mitte, wo Kessel im Fünfer eintauchte und das Leder noch ins Tor lenkte (62.). In Unterzahl warf der TSV im Anschluss nochmal viel nach vorne. Die beste Chance ergab sich für Routinier Timo Gebhart in der 84. Minute, der das Tor nur knapp verfehlte. Das Spiel ging somit am Ende an die Niedersachsen, die nach zwei Siegen aus zwei Spielen neuer Tabellenführer sind.
Großaspach 1:3 Kaiserslautern: Frühstart stellt die Weichen
Unter beinahe Heimspielatmosphäre hatte sich der FCK in Großaspach gleich einiges vorgenommen. Schon nach fünf Minuten wurde Pick in die Box der Gäste geschickt, der noch einen Haken schlug und das Leder im langen Eck vollendete. Die Lautrer drehten auch weiter mächtig auf. Nach einer wunderbaren Kombination legte Schad das Leder frei vor dem Tor nochmal auf Thiele ab, der ins leere Gehäuse einschieben durfte (9.). Die SGS versuchte sofort zu antworten. Ein Freistoß von Bösel köpfte Röttger in der 13. Minute knapp neben das Gehäuse. Die SGS mühte sich weiter und bekam auch seine Chancen. Röttger legte in der 27. Minute auf Jüllich ab, der aber an Grill im FCK-Tor scheiterte. Kurz vor der Pause schwächte sich die SGS selbst, als Martinovic nach einem Ellbogeneinsatz die gelb-rote Karte erhielt (44.). Somit gingen die Gastgeber in Rückstand und Unterzahl in die Kabine.
Lautern kam auch deutlich besser aus eben dieser. Der eingewechselte Kraus köpfte in der 51. Minute nach einer Ecke knapp drüber. Die Pfälzer wirkten absolut souverän in ihrem Auftreten und ließen den Aspachern kaum Raum zur Entfaltung, was auch an der Unterstützung der vielen Gästefans gelegen haben dürfte, die die Partie zu einem Heimspiel für die Lautrer machten. 25 Minuten vor dem Ende hätte man das Spiel auch ganz entscheiden können, doch Starkes Querpass auf den einschussbereiten Thiele geriet zu kurz und wurde abgefangen. Völlig ohne Not und aus dem Nichts kamen die Aspacher in der 80. Minute zurück. Einen Einwurf und eine Verlängerung wuchtete Kai Gehring in die Maschen und sorgte wieder für Hoffnung für die SGS. In der Nachspielzeit sorgte Pick mit seinem Tor und dem 3:1 für die finale Entscheidung, zuvor hatte Gehring auf der anderen Seite noch Gelb-Rot gesehen.
Mannheim 0:0 Meppen: Diring lässt den Sieg liegen
Im ersten Liga-Heimspiel des SV Waldhof im Profifußball nach 16 Jahren hatten die Meppener den etwas besseren Start. Nach fünf Minuten spitzelte Düker eine Hereingabe von der Seite ein paar Meter am Tor der Gastgeber vorbei. Die Emsländer wirkten etwas zielstrebiger als die Heimelf. Evseev bekam nach 20 Minuten das Leder in der Box, wo allerdings dos Santos noch eingreifen und klären konnte. Das Spiel änderte sich nach dieser 20. Minute deutlich. Zuerst konnte Koffi nach einer Einzelleistung gegen Komenda abschließen und das Außennetz treffen (21.) und nur wenige Zeigerumdrehungen später wurde der Mannheimer von Willi Evseev hart im Mittelfeld gefoult. Der Meppener wurde umgehend mit einem Platzverweis des Feldes verwiesen (26.). Im Anschluss versuchte Meppen es mit Nadelstichen, während Mannheim die Feldüberlegenheit aufgedrückt bekam. Die beste Chance vor der Pause vergab der Waldhof. Deville brachte einen Ball noch vor dem Toraus wieder in die Box, wo Koffi vor dem leeren Tor vergab, sodass es ohne Tore in die Pause ging.
Trotz der Überzahl konnte sich Mannheim nach dem Seitenwechsel kein Übergewicht erarbeiten und verzweifelte ein wenig an der Defensive der Meppener. Die Emsländer blieben über einzelne Aktionen immer wieder gefährlich. Eine 50-Meter-Heber von Undav hätte Scholz in der 63. Minute fast überrascht, aber der Keeper war noch rechtzeitig zurückgeeilt. 20 Minuten vor dem Ende ließ der Gastgeber die Riesenchance zur Führung liegen. Diring und Sulejmani im Doppelpass spielten sich in die Box, doch frei vor dem Tor schob der Offensivmann den Ball haarscharf vorbei. Der SVM schleppte sich immer mehr über die Runden, konnte die Angriffe der Mannheimer aber weiter abwehren, die oftmals unstrukturiert und ziellos wirkten. Es blieb beim torlosen Remis im Carl-Benz-Stadion.
Münster 2:0 Jena: SCP siegt beim Chancenfestival
Im schwülwarmen Preußenstadion hätten die heimischen Westfalen die Gäste beinahe zur Führung eingeladen. Nach einem schlimmen Ballverlust in der 3. Minute schaltete Jena schnell um, ehe Donkor das Leder aus der Distanz an die Latte zimmerte. Knapp fünf Minuten später hatten die Thüringer ihre nächste dicke Chance. Diesmal war es Skenderovic, der links im Strafraum über das Tor schoss (9.). Der SCP bekam seine erste Chance durch Litkas Schlenzer aus 14 Metern in der 22. Minute, der aber nur den Innenpfosten traf und wieder aus dem Tor heraussprang. Es ging weiter auf und ab. Die nächste Chance erarbeitete sich Rodrigues Pires aus halblinker Position, aber Coppens war auf dem Posten (33.). Tore sollten vor der Pause – trotz vieler Chancen – nicht mehr fallen.
Das änderte sich umgehend nach dem Seitenwechsel Öczan setzte sich auf rechts im 1-gegen-1 durch und feuerte das Leder von der Grundlinie in den Fünfer, wo Schauerte per Flugkopfball die Führung besorgen konnte (48.). Münster versuchte sofort nachzulegen. Nach einer Ecke von der rechten Seite köpfte Kittner zwei Minuten nach der Führung knapp vorbei. Jena gab sich aber nicht auf, sondern spielte weiter offensiv nach vorne. Gabrieles Distanzschuss nach 56. Minuten landete in den Armen von Schulze Niehues. Die Preußen hätten in der 68. Minute die Entscheidung erzielen können, doch Rodrigues Pires Schlenzer aus 14 Metern verfehlte das Tor nur knapp. Während Jena immer stärker wurde und auf den Ausgleich drängte, sorgte der SCP in der Nachspielzeit per Konter mit dem 2:0 für die Entscheidung.