Schwabl: "Wir sind alle mehr denn je in der Pflicht"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Hachings Präsident Manfred Schwabl über das 5:4-Spektakel gegen Würzburg, den furiosen Börsenstart und die kommende Begegnung gegen den F.C. Hansa Rostock.

[box type="info"]"Das waren Emotionen pur"[/box]

Drei Spiele, fünf Punkte: Noch musste die SpVgg Unterhaching in dieser Saison noch keine Niederlage hinnehmen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Auftakt, Herr Schwabl?

Manfred Schwabl: Sehr zufrieden. Alle Spiele waren auf des Messers Schneide und wir hätten auch ohne Punkt dastehen können. Daher sind fünf Zähler absolut in Ordnung.

Spektakulär war das 5:4 gegen die Würzburger Kickers am 2. Spieltag. Nach 2:4-Rückstand drehte die SpVgg die Partie mit zwei Toren in der Nachspielzeit. Wie haben Sie die letzten Minuten der Partie erlebt?

Bis zur 87. Minute beim Spielstand von 2:4 war ich wie paralysiert. Zu diesem Zeitpunkt war für mich eigentlich klar, dass wir die Partie verlieren werden. Dann fiel aber das 3:4 durch unser kurz zuvor eingewechseltes Eigengewächs Christoph Ehlich und es kam noch einmal Hoffnung auf. Die Nachspielzeit hatte es dann in sich. Beim 4:4 war ich noch recht ruhig, aber nach dem 5:4 gab es kein Halten mehr. Das waren Emotionen pur.

Zuletzt gab es ein 2:2 beim KFC Uerdingen, diesmal schenkte Ihr Team einen 2:0-Vorsprung innerhalb von weniger als zwei Minuten her. Ihr Fazit zum Spiel?

Die Begegnungen gegen Würzburg und in Uerdingen haben einmal mehr gezeigt, wie eng es in der 3. Liga zugeht. Man kann sich zu keinem Zeitpunkt zurücklehnen und sicher sein, dass man als Sieger vom Platz geht. Jede Mannschaft ist dazu in der Lage, gegen einen beliebigen Gegner ein Spiel zu drehen. Wir befinden uns in der stärksten 3. Liga aller Zeiten. Insgesamt waren wir – trotz der 2:0-Führung – mit dem Remis in Uerdingen nicht unzufrieden. Wir hätten das Spiel am Ende auch noch verlieren können.

Es ist aktuell ganz schön nervenaufreibend, die Hachinger Spiele zu verfolgen. Wünschen Sie sich für die kommenden Wochen etwas weniger Stress?

Fußball ist kein Wunschkonzert. Mir sind aber ohnehin packende und spektakuläre Spiele, in denen es ständig hin und her geht, deutlich lieber, als Begegnungen, in denen nichts passiert.

 

[box type="info"]"Ein positiver, und kein negativer Druck"[/box]

Schon am Samstag geht es mit der Partie gegen Hansa Rostock weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Der F.C. Hansa gehört zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg und hat mit Jens Härtel einen drittligaerfahrenen Trainer. Die Mannschaft spielt einen klar strukturierten Fußball und wird nach dem ersten Saisonsieg gegen den FC Bayern II (2:1, Anm. d. Red.) nachlegen wollen. Wie so gut wie immer in der 3. Liga, werden auch diesmal Kleinigkeiten den Ausschlag geben.

Mittelfristiges Ziel der SpVgg ist die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Dieses Ziel soll auch mithilfe der finanziellen Unterstützung von Aktionären erreicht werden. Der Börsenstart verlief furios, die Papiere gewannen zwischenzeitlich um satte 75 Prozent an Wert hinzu. Hatten Sie mit einem solchen Start gerechnet?

Es läuft in den ersten Tagen besser als gedacht – das freut uns natürlich sehr. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, mit dem Börsengang ein für Fußballvereine beinahe komplett neues Terrain zu betreten. Um uns als Drittligist so breit wie möglich aufzustellen und unsere sportlichen Ziele zu forcieren, war das ein wichtiger Schritt. Meine Aufgabe als Hauptverantwortlicher und Geschäftsführer ist es nun, den Aktionären das zu bieten, was wir ihnen im Vorfeld versprochen haben. Wir sind jetzt alle mehr denn je in der Pflicht.

Setzt der Börsengang die Spieler nicht noch mehr unter Druck?

Alle im Verein wissen, wo wir hin wollen und jeder zieht für das gemeinsame Ziel an einem Strang. Auch die Spieler unterstützen den Börsengang, viele der Jungs haben selbst Aktien gekauft. Sicherlich kann das den Druck erhöhen. Es ist dann aber definitiv ein positiver, und kein negativer Druck. Der Erfolgswille wird dadurch insgesamt noch einmal gestärkt.

   

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