Pleite gegen Magdeburg: Meppen ist sich selbst ein Rätsel
Beim SV Meppen kamen sich alle vor wie im falschen Film. Dass die Emsländer gegen Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg durch das 1:3-Pleite auch nach dem zweiten Heimspiel mit leeren Händen da standen, war allen Beteiligten ein ominöses Rätsel.
"Das Spiel durften wir niemals verlieren“
Steffen Puttkammer war nach der Pleite gegen seinen früheren Klub geradezu konsterniert. "Das Spiel dürfen wir niemals verlieren", sagte Meppens Kapitän in der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir verlieren unglücklich auch aufgrund individueller Fehler. Dennoch war es eine Leistung. Dafür können wir uns nichts kaufen." Seine Einschätzung deckte sich 100-prozentig mit der Wahrnehmung seiner Mitspieler und auch von Trainer Christian Neidhart. "Ich habe in der zweiten Halbzeit nie das Gefühl gehabt, dass wir verlieren können. Wir müssen uns das selbst zuschreiben, wie wir die Tore kassiert haben“, meinte der SVM-Coach auf der Pressekonferenz nach Spielschluss angefressen.
Der Frust der Norddeutschen war nicht nur angesichts der mageren Zwischenbilanz von nur vier Punkten aus den vier bisherigen Begegnungen der neuen Saison nachvollziehbar. Gegenüber dem FCM hatte Meppen ein klares Chancenplus und auch die größeren Spielanteile. "Sogar ein Unentschieden wäre für Magdeburg noch schmeichelhaft gewesen“, meinte Innenverteidiger Marco Kommenda deswegen auch spürbar enttäuscht.
Doch trotz der Führung durch den Ex-Magdeburger Julius Dücker (37.) schlugen sich die Platzherren tatsächlich praktisch selbst. Besonders das 1:2 nach einem Patzer von Schlussmann Erik Domaschke durch Manfred Osei Kwadwo (80.), der schon zuvor Unsicherheiten in der SVM-Abwehr den Ausgleich (57.) markiert hatte, stieß den Gastgebern bitter auf. "Das war fast ein Genickbruch. Wir bestrafen uns selbst“, stellte Offensivspieler Deniz Undav fest.
Pechvogel Domaschke selbstkritisch
Der Pechvogel selbst suchte auch gar nicht erst nach Ausreden. "Es ist ärgerlich, dass der Ball so reingeht. Ich war vielleicht in Gedanken beim Abwurf. Es war ein Allerweltsball, den man sonst im Training auch immer hält“, nahm Domaschke die Verantwortung für den mutmaßlich entscheidenden Gegentreffer auf seine Kappe. Auch Magdeburgs unmittelbar folgenden dritten Treffer durch Christian Beck (81.) bezeichnete Düker als "geschenkt“.
Puttkammer befürchtete unterdessen auch schon Auswirkungen des neuerlichen Dämpfers vor heimischem Publikum auf die Vorbereitung für das nächste Ligaspiel nach dem spielfreien Pokal-Wochenende am 17. August (Samstag) bei 1860 München. "Leider schleppt man das Ergebnis eine Zeit lang mit“, sagte der Mannschaftsführer. Kommenda pflichtete bei: "Es ist natürlich blöd, mit einer Niederlage in die Pause zu gehen.“