Neuzugangs-Check: VfL Osnabrück nur Mittelmaß?

Jetzt geht’s los: Am Samstag startet der VfL Osnabrück in seine zweite Drittliga-Saison in Folge, in der der Aufstieg – auch wenn das in der Form sicherlich nicht kommuniziert werden sollte – forciert werden soll. VfL-Trainer und Manager Claus-Dieter Wollitz hat dazu nahezu den gesamten Kader umgekrempelt – wieder mal. Mit einer Mischung aus jungen und hungrigen Spielern und ein paar gestandenen Akteuren soll das bestmögliche Saisonergebnis erzielt werden. Doch schaut man sich den Kader und das bisher gezeigte Können der Spieler an, wirft sich die Frage auf: Ist der VfL Osnabrück nur Mittelmaß in der 3. Liga?

Problemzone Angriff

In die neue Saison geht der VfL Osnabrück unter Trainer und Manager "Pele" Wollitz den letzten Erkenntnissen nach mit einem 4-3-3 als Grundsystem, welches zum 4-2-3-1 und 4-1-4-1 variieren kann und wird. Im Sturm bleibt Wollitz derzeit ohnehin nichts anderes übrig, als mit nur einer Spitze zu spielen. Mit Simon Zoller (Karlsruher SC), Christian Pauli und Nachwuchsspieler Malte Nieweler haben die Lila-Weißen nominell nur drei Stürmer im Kader, wobei allesamt noch eher unerfahren in Sachen 3. Liga und Aufstiegskampf sind. So liegt es auf der Hand, dass der VfL noch einen, besser noch zwei neue Angreifer bis zum Transferschluss am 31. August verpflichten muss. Zuletzt war Klemen Lavric im Gespräch, der aber bereits abgesagt hat – seit neuestem ist Emil Jula vom MSV Duisburg ein Kandidat. Die dafür von den Fans gestartete "Fan Offensive" erbrachte bis dato einen Ertrag von 6721,36 Euro. Aber nicht nur dem Angriff fehlen noch Akteure, nominell ist auch die Verteidigung noch unterbesetzt. Zu den aus der letzten Saison übrig gebliebenen Abwehrspielern Timo Beermann, Martin Hudec und Florian Riedel gesellen sich mit David Pisot (FC Ingolstadt), Alexander Krük (Arminia Bielefeld) und Paul Thomik (Gornik Zabrze) gerade einmal drei neue Verteidiger dazu. Zwar kann auch der für das defensive Mittelfeld vorgesehene Nils Fischer die Position des Innenverteidigers ausfüllen, auf der Linksverteidigerposition hat Alexander Krük bisher aber keine Konkurrenz, nur Nachwuchsspieler Nico Neidhart durfte sich dort zuletzt probieren. Auch dort müsste also – wenn es die finanziellen Mittel noch hergeben – noch nachgerüstet werden.

Das Mittelfeld sucht nach seiner Form

Das Mittelfeld der Lila-Weißen ist hingegen ausreichend besetzt. Mit nominell fünf Mittelfeldspielern wird der VfL in der kommenden Saison voraussichtlich in die Spiele starten, wobei sich die gesamte Mittelfeldformation wohl ändern wird. Mit Timo Staffeldt (Karlsruher SC) und Yannic Thiel (SpVgg Unterhaching) auf der Doppel-Sechs, Marcus Piossek (Karlsruher SC) und Gaetano Manno (Rot-Weiß Erfurt) auf den Außen und Daniel Nagy (Hamburger SV) in der Mitte geht der VfL mit fünf neuen Spielern in der Startaufstellung in die Spiele – Stand heute. Dabei fiel in den Vorbereitungsspielen bisher aber keiner der neuen Mittelfeldakteure übermäßig positiv auf. Nach starkem Beginn ließ Piossek genauso stark wieder nach, Manno und Thiel zeigten bisher solide bis gute Leistungen, Staffeldt präsentierte sich – wenn er denn spielte – ebenso solide und zweikampfstark und Nagy ist noch nicht lange genug da, um den VfL mit seinem durchaus vorhandenen Talent zu verstärken. Um die Neuzugangs-Liste zu ergänzen, seien noch Torwart Björn Bussmann (Jahn Regensburg) als Ersatz für Stammtorhüter Manuel Riemann und Nachwuchsspieler Julian Wolf (Mittelfeld) zu ergänzen.

Nur Mittelmaß?

Bisher gibt der Kader also noch nicht viel mehr her als Mittelmaß. Mit Alemannia Aachen, dem Karlsruher SC, dem F.C. Hansa Rostock und auch dem 1. FC Heidenheim hat der VfL Osnabrück nominell weitaus stärkere Konkurrenz um die oberen Ränge der 3. Liga, die Lila-Weißen kann man dem Kader nach bisher wohl "nur" mit Vereinen wie Wiesbaden, Offenbach oder Chemnitz vergleichen, nach Expertenmeinungen haben auch die Lokalrivalen Preußen Münster und Arminia Bielefeld die Nase vorn. Am Ende entscheidet aber das, was auf dem Platz geschieht: Und an den Aufsteigern der letzten Saison (Sandhausen, Aalen, Regensburg) hat man gesehen, dass am Ende nicht der beste Kader, sondern die beste Teammoral und der größte Wille entscheidend ist. Es bleibt also abzuwarten, wie die neue "VfL-Familie" zusammenwächst.

Am Donnerstag wirft liga3-online.de in einer großen Saisonvorschau noch einen genaueren Blick auf den VfL Osnabrück.

   

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