Streich adelt die FCM-Fans: "So laut habe ich es selten erlebt"

Über 120 Minuten bot der 1. FC Magdeburg gegen den SC Freiburg einen packenden Pokalfight, am Ende reichte es nicht ganz. Die Fans feierten ihr Team dennoch, was Freiburg-Coach Christian Streich mächtig Respekt abnötigte. Auch sonst zeigte sich der 54-Jährige von der Kulisse begeistert.

"… dann hätte ich Ohrenstöpsel mitgenommen"

Üblicherweise nehmen Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zunächst Stellung zum Auftritt ihrer Mannschaft. Nicht so Freiburgs Christian Streich. Ohne Umschweife kam der 54-Jährige nach dem 1:0-Sieg direkt auf die Fans des 1. FC Magdeburg zu sprechen: "Ich bin ja schon ein paar Jahren überwiegend in der Bundesliga unterwegs. Aber so laut habe ich es selten erlebt", adelte Streich den FCM-Anhang und befand: "Es war extrem laut im Stadion, ich bin heiser." Zwar sei es dem Übungsleiter der Breisgauer im Vorfeld natürlich bewusst gewesen, dass es laut werden würde. "Aber wenn ich gewusst hätte, dass es so laut wird, dann hätte ich Ohrenstöpsel mitgenommen. Ich höre kaum noch etwas. Das ist Wahnsinn."

Auch nach Spielende feierten die Magdeburger Anhänger ihr Team trotz der Niederlage lautstark (Video unten), was Streich Respekt abnötigte: "Das zeigt, wie die Leute hinter ihrer Mannschaft stehen." Vor Anpfiff zeigte "Block U" zudem eine Choreo unter dem Motto "Von Milan bist Westham, lernte ganz Europa unser Emblem". Auch Torhüter Morten Behrens, der sein erstes Pflichtspiel für den FCM absolvierte, war von der Atmosphäre angetan: "Die Fans stehen voll hinter uns. Wie sie uns nach vorne gepusht haben, war einmalig."

"Können unfassbar stolz sein"

Doch so beeindruckend laut die Kulisse der 14.093 Zuschauer auch war: Zum Sieg reichte es am Ende nicht. In der 93. Minute passte der FCM einmal nicht auf, ließ Luca Waldschmidt zu viel Raum und kassierte den entscheidenden Gegentreffer. Eine bittere Niederlage, hatte der FCM über 120 Minuten doch aufopferungsvoll gekämpft und dem Bundesligisten das Leben überaus schwer gemacht. "Ich kann meinen Jungs über 120 Minuten überhaupt keinen Vorwurf machen", stellte Trainer Stefan Krämer klar und betonte: "Wir haben alles rausgeknallt." Dass Freiburg nur eine richtig gute Szene benötigte, "zeigt dann, wie viel Qualität ein Erstligist hat", so der FCM-Coach. "Mir tut es Leid für die Jungs, für die Zuschauer, die uns wieder eine unfassbare Energie gegeben haben. Es hat Spaß gemacht, an der Linie zu arbeiten." Auch Dominik Ernst befand: "Wir können unfassbar stolz sein."

Was der Auftritt zudem zeigte: Nach dem durchwachsenen Saisonstart scheint sich Blau-Weiß nach dem großen Personalumbruch mittlerweile gefunden zu haben. "So komisch es sich auch anhört: Wir schöpfen Kraft aus dieser Niederlage. Unser Zusammenhalt wurde nochmal gestärkt", stellte Verteidiger Timo Perthel im MDR-Gespräch heraus. Am kommenden Freitag gastiert der FCM bei Aufsteiger Chemnitz. Mit der Wucht und Leidenschaft aus dem Pokalspiel scheint der zweite Saisonsieg möglich.

Die Stimmung der FCM-Fans im Video:

   

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